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Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Titel: Leitfaden Homöopathie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Geißler , Thomas Quak
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psychischen Symptomen zugerechnet werden (z.B. vermehrtes oder vermindertes sexuelles Verlangen).
    Lokalsymptome , die mindestens drei Mal in der gleichen Art und Weise an unterschiedlichen Körperstellen auftreten, werden als Allgemeinsymptom bewertet, z.B.
        –rechtsseitige Schmerzen am Sprunggelenk, Hüftgelenk und Schultergelenk (ohne Gelenkschmerzen auf der linken Seite) = Allgemeinsymptom rechtsseitige Beschwerden,
        –Kopfschmerzen, Hautausschlag und Konjunktivitis durch Sonne = Allgemeinsymptom schlechter durch Sonne,
        –Diarrhoe, Kopfschmerzen, Husten schlimmer in der Nacht = Allgemeinsymptom nächtliche Verschlechterung,
        –Trockenheit von Mund, Nasen und Vaginalschleimhaut = Allgemeinsymptome Trockenheit der Schleimhäute,
        –Lymphknotenschwellung in der Leiste, den Achselhöhlen und am Hals = Allgemeinsymptom Lymphknotenschwellungen etc.
    Psychische Symptome
    Zu den psychischen Symptomen zählen sowohl die Charakterstruktur des Patienten (die häufig nicht pathologisch ist) als auch fassbare psychische Alterationen bis hin zu den Symptomen tatsächlicher psychischer Erkrankungen (Psychosen, Neurosen etc.):
    Charakterstruktur: Eigenschaften wie Verschlossenheit, Extrovertiertheit, Reizbarkeit, Gewissenhaftigkeit, Geiz, Religiosität etc.; auch die Art und Weise des sozialen Umgangs in Beruf, Beziehung etc.
    Psychische Alterationen ohne das Vorliegen einer psychischen Erkrankung: konkrete Symptome wie bestimmte Ängste (z.B. Höhenangst, Furcht vor Hunden, unbegründete Furcht vor Herzinfarkt etc.), Konzentrationsstörungen wie Vergesslichkeit für bestimmte Sachverhalte (Namen, Zahlen etc.), inadäquate emotionale Reaktionen (Lachen oder Weinen in unpassenden Situationen) etc.
    Symptome psychischer Erkrankungen: alle Erscheinungen der psychischen Erkrankungen, wie z.B. auch das Fluchen bei Tourette-Syndrom, konkrete Zwänge bei Neurosen oder die Wahnvorstellungen bei schizophrenen Psychosen.
    Die schulmedizinische Diagnose an sich (z.B. Schizophrenie, Depression, Neurose) stellt kein psychisches Symptome dar.
    Causa
    Die Causa (= Ursache) ist eine von den Lokal-, Allgemein- und Gemütssymptomen getrennte Gruppe von „Symptomen“. Hier werden Umstände eingeordnet, die ursächlich für eine Störung oder Erkrankung sind. Diese können aus den unterschiedlichsten Bereichen stammen: geometereologische Gegebenheiten (z.B. Krankheit ausgelöst durch Wetter, Jahreszeit, Regen, Schnee, Sonne, Hitze etc.), psychische Faktoren (z.B. Krankheit ausgelöst durch Kummer, Schock, finanzielle Verluste, Missbrauch, Erniedrigung etc.), körperliche Auslöser (Krankheit ausgelöst durch Überanstrengung, körperliche Traumata, sexuelle Exzesse, Flüssigkeitsverluste, Schlafmangel, Vergiftung, Insektenstiche, Impfungen etc.). Dabei muss ein direkter Zusammenhang zwischen Causa und Erkrankung deutlich erkennbar sein. Infektionserreger im schulmedizinischen Sinne (Viren, Pilze, Bakterien, Parasiten) sind bei der homöopathischen Arzneiwahl als Causa sehr selten von Bedeutung (wohl aber deren Krankheitssymptome). Auch Diagnosen sind im homöopathischen Sinne keine Causae.
    Die Causa muss von den Modalitäten (s.o.) einzelner Symptome abgegrenzt werden.
    Auffallende und charakteristische Symptome
    Das Verständnis der auffallenden und charakteristischen Symptome ist der Schlüssel zur erfolgreichen homöopathischen Verschreibung. Ihre immense Bedeutung wurde von Hahnemann im Organon, § 153, wie folgt beschrieben: „Bei dieser Aufsuchung eines homöopathischen specifischen Heimittels, das ist, bei dieser Gegeneinanderhaltung des Zeichen-Inbegriffs der natürlichen Krankheit gegen die Symptomenreihen der vorhandenen Arzneien, um unter diesen eine, dem zu heilenden Uebel in Aehnlichkeit entsprechende Kunstkrankheits-Potenz zu finden, sind die auffallendern, sonderlichen, ungewöhnlichen und eigenheitlichen (charakteristischen) Zeichen und Symptome des Krankheitsfalles, besonders und fast einzig fest in’s Auge zu fassen […]“. (Anm.: daher auch die häufig verwendete Bezeichnung „§-153-Symptome“.)
    Was ist auffallend?
    Auffallend ist alles, was am Patienten und/oder seiner Erkrankung von der Norm abweicht , untypisch ist oder sich in seiner Art und Weise irgendwie anders als bei anderen Menschen/Patienten (und deren Erkrankung) verhält.
    Auffallende und charakteristische Symptome können demnach aus allen zuvor genannten Kategorien stammen, den Lokal-, Allgemein-, den

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