Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lektionen (German Edition)

Lektionen (German Edition)

Titel: Lektionen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeline Moore
Vom Netzwerk:
wir wären richtige Freundinnen geworden.»
    «Sind wir auch.»
    «Dann sprich mit mir. Ich kann ein Geheimnis für mich behalten. Falls da was ist zwischen –»
    «Zwischen?»
    «Ich weiß nicht. Zwischen dir und Professor Trelawney. Oder vielleicht dir und Christopher?»
    Sarah blieb abrupt stehen. Trelawney? Christopher? «O mein Gott! Ich muss Christopher aufhalten!»
    «Wobei aufhalten?», rief Penny ihr hinterher, als Sarah im Schweinsgalopp zurück zum Philosophie-Department rannte. «Na schön, dann halt ich uns einen Tisch frei.»
    Warum, warum, warum krieg ich die Punkte nicht verbunden? Sarah drückte wiederholt den Knopf, obwohl sie wusste, dass der Fahrstuhl kein bisschen schneller kommen würde. «Warum tun wir das?», rätselte sie, als sie aufgab und zur Treppe eilte.
    Sie hatte Christophers Miene bei Jons Eintritt in den Vorlesungssaal gesehen. Nur hatte sie die Gegenwart ihrer wahren Liebe dermaßen aus der Fassung gebracht, dass sie nicht begriff, was geschehen war. Nun blieb ihr einzig die Hoffnung, vor Christopher zu Jons Büro zu gelangen und …
    Kaum hatte sie die Tür zum vierten Stock geöffnet, als sie Männerstimmen in lautstarkem Streit vernahm. Ihr wurde klamm ums Herz, obwohl die Streiterei bedeutete, dass sie noch nicht in eine Schlägerei ausgeartet war – noch nicht.
    «Mach hier keinen auf Unschuld, du Perverser.»
    «Raus jetzt, oder ich ruf die Sicherheitsleute.»
    «Das Riesenbaby von Professor hat Angst vorm schwarzen Inselbengel?»
    «Das ergibt keinen Sinn, Christopher.»
    «Dann ergibt es wohl Sinn, meine Freundin, Ihre Studentin, so zu zeichnen, wie Sie’s getan haben?»
    Verdammt.
    Sarah schlüpfte durch die offene Tür und schloss sie hinter sich. «Christopher, er war es nicht.»
    Sie kam gerade rechtzeitig. Beide Männer standen. Christopher krempelte seine Ärmel hoch, was er sonst nie tat, da ihm immer kalt war. Offensichtlich meinte er es ernst. Jons Fäuste waren an seinen Seiten geballt. Er sah Sarah finster an.
    «Tut mir leid, Jon – Professor Trelawney.» Sie funkelte Christopher an. «Er war es nicht. Ist das durch deinen dicken Schädel gedrungen?»
    «Aber –»
    «Kein Aber. Er nicht.»
    «Aber –» In einer weniger schrecklichen Situation wäre der Ausdruck in Christophers Gesicht ulkig gewesen. «Er hat dich nicht … Diese Striemen sind nicht von … Ich nahm einfach an …»
    «Sie nahmen an, da ich Engländer bin, sei ich für die Male verantwortlich, die meine Studentin Miss Meadows, wie ich inzwischen verstehe, auf ihrem Hintern trägt?»
    Christopher nickte. «Das fasst es zusammen, Sir. Sehr hübsch, darf ich hinzufügen.»
    «Von einem Insulaner zum anderen, Christopher, ich würde das Denken in Klischees nennen.»
    «Tut mir leid, Sir.»
    «Ich treib nie etwas mit meinen Studentinnen. Niemals.» Jons Tonfall war gleichmäßig, seine Lautstärke niedrig, doch seine Miene war furchtbar anzuschauen. Dennoch bemerkte Sarah, dass er die Fäuste geöffnet hatte.
    «Ich verstehe, Sir. Ich wollte bloß –»
    «– Ihr Mädchen beschützen?»
    «Ich bin nicht sein Mädchen», warf Sarah ein.
    «Und wer –» Christopher deutete auf ihren Hintern.
    «Herrgott nochmal, Christopher», zischte sie. «Geht dich einen Dreck an.»
    «Richtig. Gut dann. Bin froh, dass wir das geklärt haben.» Christopher versuchte ein freundliches Lächeln. «Mögen Sie Chicken Wings, Sir? Mir wäre es eine Ehre, würden Sie sich uns anschließen. Geht natürlich auf mich.»
    «Geh!» Sarah riss die Tür weit auf.
    «Nochmals mein Bedauern, Professor Trelawney», sagte Christopher. «Soll ich denn auf dich warten?» Er lächelte Sarah kleinmütig an.
    «Ich komm in einer Minute nach. Raus jetzt.»
    Christopher trottete mit hängendem Kopf hinaus auf den Flur.
    Sarah schloss die Tür. «Tut mir leid. Er hat vorschnelle Schlüsse gezogen. Ich hab kein Sterbenswörtchen über uns fallen lassen. Zu keinem.»
    «Ich ebenso wenig, Sarah. Aber ich erkenne seinen Wunsch an, die eigene Freundin zu beschützen.»
    «Schön, bestens, wir sind gute Bekannte mit Zusatznutzen.»
    «Sind sie so schlimm, wie er sagt?» Er neigte den Kopf ihrer Kehrseite zu. Anderes als eine gewisse väterliche Sorge drückte sich nicht in seinem Gesicht aus.
    «Verrat du’s mir.» Sarah drehte ihm den Rücken zu, beugte sich vor, drückte ihr Gesicht an die Wand und reckte ihren Hintern heraus. Zu ihrer gelinden Überraschung hob Jon ihren Rock an.
    Er räusperte sich. «Ich sehe ein, dass der

Weitere Kostenlose Bücher