Lektionen (German Edition)
Stereoanlage im Partyzimmer unterbrochen, die irgendwer noch lauter aufdrehte. Selbst mit David darin zitterte das Bett, weil die alten Holzdielen in ihrem Zimmer mitschwangen.
«Ich hasse Hip-Hop», stellte David fest. «Lass uns zu mir gehen.» Er schnellte hoch und stieg in seine Jeans.
«Ich muss morgen eine Hausarbeit in Erkenntnistheorie abgeben», log Sarah. «Die sollte ich wirklich noch fertig schreiben, David.»
«Warum hast du mir das nicht gesagt? Ich hätte gewartet, Sarah. Hab schon so lange gewartet.» David nahm sie in die Arme.
Sie drückte den Kopf an seine Schulter und hoffte, so einen Kuss zu vermeiden, aber er drehte ihr das Gesicht zu und küsste sie eine gefühlte Ewigkeit lang. Sie konnte nichts anderes denken als scheußlich, scheußlich, doch ob sie damit den Kuss selbst meinte oder ihre heuchlerische Erwiderung darauf, wusste sie nicht zu sagen.
Der Hip-Hop hämmerte. David zuckte zusammen. «Ich krieg Kopfschmerzen von diesem Schund. Hoffentlich ist da keine Migräne im Anmarsch.»
«Du solltest gehen», murmelte Sarah.
«Wenn ich bleiben und dir mit deiner Arbeit helfen soll, dann tu ich’s.» Er nahm die Schultern zurück, der brave, tapfere Soldat.
«Nein, nein, ist in Ordnung.» Sarah schob ihn buchstäblich zur Tür.
«Geht’s dir gut, Liebste?»
«Ja. Du bist ein sehr geschickter Liebhaber, David. Alles, was sich ein Mädchen nur erhoffen kann. Egal, welches.» Sie öffnete die Tür, und der Krach aus dem Partyzimmer wurde lauter.
«Ich liebe dich», rief David.
Sarah nickte. «Ich dich auch», formte sie mit den Lippen und hoffte auf ein paar Pluspunkte an der Himmelspforte, weil sie es nicht wirklich gesagt hatte. Scheiße. Sie hatte Gott um Hilfe angerufen und wurde ihn nun anscheinend nicht mehr los.
David verharrte noch immer auf der Schwelle. Sie küsste ihn derb auf den Mund und stieß ihn neckisch auf den Flur, zwang sich aber, die Tür nicht zu schließen, ehe er sich zur Treppe in Gang setzte.
Endlich. Schloss. Sie. Die. Tür.
Sollte Sarah gehofft haben, sich ebenso einfach ihrem Gewissen verschließen zu können, so hatte sie sich geirrt. Sehr viel Schlechtes hatte sich gerade ereignet, und alles war von ihr angezettelt. Sie war eine Lügnerin, Ausbeuterin von Schwächen anderer, ein Feigling und falsches Stück. Und am schlimmsten, sie war immer noch verflucht geil!
Zuerst dachte sie, der Klang einer Sirene gehöre zum Hip-Hop, doch als sie schlagartig vor ihrem Haus verstummte, wusste sie, dass er echt war. Die Weihnachtsferien nahten, und wenngleich sie in einem Viertel voller Studenten wohnte, ging deren übliche Nachsicht gegenüber Lärm im Arbeitsdruck zu Ende des Semesters unter. Anscheinend war David in seiner Abneigung gegenüber lautem Hip-Hop nicht allein.
Sarah spähte hinaus auf den Flur, als die Tür ihres Nachbarn aufflog. Ein Haufen betrunkener Studenten kam herausgetorkelt. Gerade wollte sie die Tür wieder schließen, als sie Christopher unter den Leuten bemerkte. Der einzige Weg nach draußen führte hinunter in die Arme der wartenden Polizei, und wenn auch keiner belangt werden dürfte, stand ihnen kein Vergnügen bevor.
Sarah winkte Christopher zu. Und im nächsten Augenblick war er in ihrem Zimmer in Sicherheit. «Bist du betrunken?», fragte sie. Er schüttelte den Kopf. Sie nahm ihn mit ins Bett.
Es war ein schneller Fick, keine Kunstgriffe und wenig Vorspiel. Ganz so, wie Sarah es haben wollte.
Sobald er nackt war, schob sie ihn zurück aufs Bett, streifte ein Kondom über seinen Ständer und kletterte an Bord. Er hielt sie bei den Hüften und bäumte sich mit langen, harten Stößen auf. Sie beugte sich erst vor, um etwas Reibung zwischen ihrer Klitoris und seinem Schwanz zu erzeugen, und dann zurück, um Verbindung zwischen seinem Schwanz und ihrem G-Punkt herzustellen. Es war ein gutes Gefühl, die eigene Fertigkeit im Bett vorzuführen, statt sie hinter einer Unschuldsmaske zu verbergen wie mit David.
Als sie aufhörte, ihn zu reiten, und einfach nur noch auf ihm saß, reizte Christopher sie mit seinem Schwanz, spielte sanft mit seiner rechten Hand an ihrer Klitoris herum, seine linke lag locker auf ihrer Hüfte. Ihre Bewegungen waren verhalten, aber punktgenau. Sarah fühlte ihren Orgasmus inwendig aufsteigen, so willkommen und wild, dass ihr zugleich Tränen in die Augen traten. «Danke», flüsterte sie Christopher zu, als sie kam.
Er sagte nichts, sah einfach nur zu, wie sie sich wand und keuchte, und gebrauchte
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