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Lektionen (German Edition)

Lektionen (German Edition)

Titel: Lektionen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeline Moore
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arbeiten. Und zwar gerne Vollzeit.» Es laut auszusprechen machte es irgendwie atemberaubend real.
    «Bist du sicher?»
    «Ja. Nimmst du mich?»
    «Natürlich! Du entwickelst dich zu einer unserer beliebtesten Begleiterinnen. Genaugenommen –»
    Sarah beeilte sich, alles zu sagen, ehe sie die Nerven verlor. «Ich hab den Fetischkram gern, Veronica. Selbstverständlich treffe ich mich mit wem du willst, aber die normalen Typen … es macht mit ihnen einfach nicht so viel Spaß wie mit den abseitigen.»
    «Ganz sicher?»
    «Ja. Ich meine, bis jetzt. Will heißen, ich tauge vielleicht nicht viel als … Gebieterin, mach aber gern auf unterwürfig. Anal ist auch gut. Alles, was ausgefallener ist, nur nicht … nicht zu abgedreht. Sollte jedenfalls so was in der Art anfallen, wär’s schön, wenn du an mich denkst.»
    «Gebongt. Ich bin froh über deinen Anruf, Sarah. Eins meiner Mädchen hat mir heute Morgen abgesagt, und ich hab ein Problem, sie zu ersetzen. Interessiert?»
    «Unbedingt. Weihnachten ist viel teurer als erwartet ausgefallen.»
    «Ist das nicht immer so? Heute Abend findet eine Silvesterfeier statt, für die viele Mädchen gesucht werden. Ein Kostümball. In erster Linie wärst du als Hingucker da, aber es bringt das Doppelte des üblichen Satzes und könnte später auch ein bisschen kuschelig werden. Wär das was?»
    «Ja.» Entschlossen schlug sich Sarah den Gedanken an ihre Verabredung mit David zum Silvesteressen aus dem Kopf.
    «Wunderbar. Da ist jemand in meiner anderen Leitung. Ich hab Debra die Feiertage freigegeben und kümmere mich selbst um die Anrufe. Hör zu, ich lasse dir was Passendes rüberschicken. Ein Wagen wird dich kurz vor einundzwanzig Uhr abholen. Ist das okay?»
    «Ja, danke, Veronica.»
    «Bis bald.»
    Sarah klappte ihr Telefon zu. Sie würde sich beeilen müssen, um alles bis zum Abend vorzubereiten, andererseits war sie seit ihrer Rückkehr aus St. Paul ständig in Hektik gewesen. Zuerst sah sie nach ihren Prüfungsnoten, die endlich im Netz standen, und stellte erleichtert fest, im Seminar zum Existenzialismus glänzend abgeschnitten zu haben. Dann half sie Donna, sich im Zimmer gegenüber einzurichten. Der folgende Tag war David gewidmet gewesen.
    Sarah hatte gehofft, die Begegnung mit Donna würde David genügend ablenken, um nicht von ihm begrapscht zu werden, doch obwohl die drei nett zum Abendessen ausgingen, hatte sich ihre Schwester früh entschuldigt, damit die «Turteltauben» noch Zeit für sich hätten. Eine weitere Runde kaum zureichenden Beischlafs war erfolgt, die in einem lauen Orgasmus für sie und einem Erguss für David mündete.
    Verdammt. Ihr Ziel, mit David Schluss zu machen, rückte in immer weitere Ferne, und die Schuld daran konnte sie nur sich selbst geben. Sie war viel zu sehr Profi, um weniger als ihr Bestes im Bett zu geben. Und wo sie gerade dabei war, mit Christopher musste sie auch noch in Verbindung treten, da sie ihn als Gegengift zu David betrachtete und sich mehr als einmal beim Tagträumen von ihrem Wochenende mit John ertappte. Das musste aufhören.
    Sarah überquerte den Flur und klopfte an Donnas Tür. Eine schläfrige Stimme bat sie ins Zimmer. Ihre Schwester, hatte sie rasch herausgefunden, wies viele Eigenschaften einer Hauskatze auf. Fühlte sie sich nicht unterhalten (was leicht zu bewerkstelligen war) oder hungrig (auf Mahlzeiten zum Mitnehmen), schlief sie.
    «Donna, wach auf.»
    «Wie spät ist es denn?»
    «Zeit für kleine Schwestern, großen Schwestern einen Gefallen zu tun.»
    «Na gut.» Donna setzte sich auf und rieb sich die Augen. «Ich muss eingeschlafen sein.»
    «Mir ist was dazwischengekommen. Ich muss heute Abend bei der Cateringfirma jobben. Du musst für mich einspringen mit David.»
    «Abendessen mit dem Lehrkörper? Ich weiß nicht … Eigentlich wollte ich durch die Kneipen ziehen.» Donna kräuselte die Nase und sah noch jünger als neunzehn aus. «Ich hab nichts zum Anziehen.»
    «Ich borge dir was.» Sarah versuchte, die Ungeduld aus ihrer Stimme herauszuhalten. «Und wenn’s dir gefällt, kannst du’s behalten. Jeder braucht ein kleines Schwarzes.»
    Donnas Miene hellte sich auf. «Okay. Aber wird David nicht enttäuscht sein?»
    «Lässt sich nicht ändern. Außerdem schien er deine Gesellschaft zu genießen.»
    «Och, für den großen alten Geschichtsforscher bin ich doch bloß die kleine Schwester von Sarah.»
    «Muss reichen. Nur dass du dich nicht um den Verstand trinkst, in Ordnung? Zeig dich von

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