Lektionen (German Edition)
die Hand, besah sich mit gespieltem Stirnrunzeln die Titel und ließ sie auf den Boden fallen. «Autismus? Sokrates? Zen? Was? Glaubst du, der olle Sokrates war Autist? Oder Buddha?»
«Vielleicht beide», entgegnete sie rätselhaft. Sarah streckte sich neben ihm auf dem Bett aus und raffte ihr Nachthemd. «Schleck mich aus, Baby, ich will deine kühlen Wangen zwischen meinen glutheißen Schenkeln spüren.»
«Brauchst mehr nicht zu sagen, Herrin.»
«Hmm», stöhnte Sarah verzückt. Christophers Mund auf ihrem Hügel war ein Geschenk des Himmels. Genau das, was sie brauchte. Sie wand sich und stöhnte erneut. Schon hatte sie fast den Höhepunkt erreicht, der präsent gewesen war, seit sie Stunden zuvor ausgepeitscht worden war. «Autsch.» Er hatte beide Hände um ihren Arsch gelegt, und die heißen Backen hießen zwar seinen kühlen Griff willkommen, jedoch keinen Druck. «Vorsicht.»
«Heilige Scheiße. Wer hat dir das angetan?»
«Sei brav. Keine Fragen. Sei einfach vorsichtig.»
«Machst du Witze? Ist das – hast du – bist du?»
«Ist okay, ich hab, ich bin. Komm schon, Christopher, ich muss dringend kommen.»
«Bist schon ein seltsames Wesen, Sarah.»
«Ich weiß, Baby», flüsterte sie. Sie drückte seinen Kopf zurück zwischen ihre Schenkel. «Ich weiß.»
[zur Inhaltsübersicht]
Kapitel 21
«Kannst du rauchen, Sarah?», wollte Veronica wissen.
«Rauchen? Nein, ich rauche nicht.» Sarah legte ihre Fußknöchel übereinander und drehte die Knie zur Seite. Während Sarah zusah, wie Veronicas taxierender Blick ihr folgte – vom Scheitel ihres gerade geschnittenen kastanienbraunen Haars mit den gefärbten Strähnchen abwärts, vorbei an ihren großen blauen Augen und scharlachroten Lippen zu ihrer Kinnspitze, einer Andeutung von Brustansatz, ihrer enggegürteten Taille, kurvigen Hüfte und hinunter zu ihren Beinen, den schmalen, verschränkten Fußknöcheln und dann fort von den Spitzen ihrer schwarzen High Heels –, beglückwünschte sie sich. Sie hatte auf vornehme sexy Aufmachung mit einem klaren, aber unaufdringlichen Anflug von Abseitigkeit abgezielt. Wunderschön, aber verderbt. Begierig. Offen. Der reine Spaß. Erfahren, aber unbefleckt. Einmalig.
Es war ihr erstes Gespräch mit Veronica seit dem Treffen mit Nancy und Craig. Zum Glück waren beide nicht zugegen, und Veronica erwähnte die Silvesterpleite mit keinem Wort. Sollten die Peitschenhiebe von Craig wirklich ihre Bestrafung gewesen sein, so schienen sie alle einschließlich ihrer selbst davon befreit zu haben, sich mit Vergangenem aufzuhalten. Und in dem Fall waren sie es vollauf wert gewesen.
«Das habe ich nicht gefragt. Ich fragte: ‹Kannst du rauchen?› Hast du’s je versucht? Und wenn ja, hast du Atemnot bekommen oder dich übergeben?»
«Einmal hab ich’s versucht, Veronica, noch als Kind. Meine Schwester und ich hatten ein halbes Päckchen stibitzt, das ein Besucher bei uns zu Hause liegengelassen hatte. Wir verkrümelten uns hinters Haus und steckten uns eine an.»
«Und? Wie war’s?»
«Soweit ich mich erinnere, rauchte sie drei und ich zwei. Danach haben wir das Päckchen weggeworfen.» Sarah sah ihre Chefin an. «Warum fragst du?»
«Dir wurde nicht schlecht davon oder sonst was?»
«Nein.»
Veronica zog ihre Schreibtischschublade auf und holte einen schlichten Kasten aus Zedernholz hervor. «Unser Kunde lässt sich die hier in Vietnam nach seinen Wünschen anfertigen.» Sie hob den Deckel, um zu zeigen, dass er mit unglaublich großen, vielleicht fünfundzwanzig Zentimeter langen elfenbeinfarbenen Zigaretten mit vergoldeten Filtern gefüllt war. «Er ist ein Rauchfetischist.»
«Ein was?»
«Rauchende Frauen machen ihn an.»
«Ist ja schräg.»
Veronicas Augen wurden schmal. «Mag sein, aber wir bewerten nicht, oder, Sarah?»
«Nein, natürlich nicht, sorry.»
«Er zahlt das Doppelte.»
«Aha? Das ist interessant.»
«Ja, nicht wahr?»
«Er zahlt das Doppelte, nur, um ein Mädchen rauchen zu sehen?»
«Nicht ‹nur›. Er will ebenso Sex, aber mit Zigaretten als wichtigem Zubehör.»
«Bin mir nicht sicher, ob ich folgen kann. Soll das Mädchen sich für ihn mit einer Zigarette befriedigen?»
«Sehr wahrscheinlich. Sarah, der Rauchfetisch ist wie die meisten Fetische klar aufgebaut. Es gibt gewisse Formen, Stile und so weiter, die dazugehören. Manche Rauchfetischisten ziehen es zum Beispiel vor, dass die Frau Zigarre raucht.»
«Du meinst, es gibt eine Menge solcher –
Weitere Kostenlose Bücher