Lena - einfach raus und leben
Lieder von »My Cassette Player« die Texte mitgeschrieben, meist tauschte sie sich über ihre Ideen mit Mentor Stefan Raab per Telefon aus. Parallel zum Lernen fürs Abi war sie im Dauerkontakt mit Raab. »Wir haben besprochen,
was für eine Art Lied, was wir da reinbringen wollen - bestimmte Worte oder Intentionen -, und dann haben wir was daraus gemacht. Das ging ganz gut«, berichtete Lena der Presse. Stefan Raab wiederum war ebenfalls fleißig gewesen und hatte sieben Kompositionen für die CD beigesteuert. Und das alles innerhalb kürzester Zeit!
Was aber hat »My Cassette Player« mit seinen knapp 45 Minuten Spielzeit zu bieten?
Das Album Lied für Lied
1. »Satellite«: Über dieses Lied muss man eigentlich kein Wort mehr verlieren, es war europaweit der Sommerhit des Jahres 2010. Völlig zu Recht, denn der pumpende, leicht schräge Beat springt den Hörer gleich beim ersten Takt aus dem Stand an und lässt ihn nicht mehr los. Dazu Lenas so ungewöhnliche wie warmherzige Stimme, die eine ausgelassene Hymne auf die perfekte Liebe anstimmt - fertig ist der moderne Klassiker! Komponiert wurde dieser Kracher übrigens vom Songwriter-Team Julie Frost und John Gordon, geplant war er ursprünglich als Ballade für den Eigengebrauch.
2. »My Cassette Player«: Song Nummer zwei der CD ist eine entspannte Nummer, irgendwo zwischen R & B und Jazz. Das Stück ist altmodisch im besten Sinne des Wortes, passend zum textlichen Inhalt - Lena fragt sich, wer ihr den alten Kassettenrekorder weggenommen hat, mit dem sie so viele Erinnerungen geteilt hat. Das Lied durchzieht eine lässige Piano-Spur, die ein wenig an den Amy-Winehouse-Hit »Back To Black« erinnert. Apropos Amy Winehouse: Lenas stimmliche Phrasierung bei diesem Stück hat was von einer - cleanen - Version der englischen Skandalnudel. Der letzte Satz des Songs lautet »I Want To Have It Back«. Lena will damit ausdrücken, dass sie nicht nur ihren Rekorder zurückhaben möchte, sondern auch die damit verbundenen Erinnerungen.
3. »Not Following«: Dieses Lied wurde von dem jungen britischen Songwriter-Duo Elena Jane Goulding und Jonny Lattimer verfasst. Es ist eine sommerliche Nummer, mit Reggae- und Calypso-Einflüssen. Dazu gesellt sich eine leicht zickig klingende Gitarre, die etwas skurril wirkt. Im Text geht es um ein Mädchen, das sich ihrer Gefühle für einen ungewöhnlichen Mann nicht recht sicher und hin und her gerissen ist.
4. »I Like To Bang My Head«: Hier steppt der Funk- und Jazz-Bär! Nach einem kurzen, sehnsüchtig-balladesken Einstieg verwandelt sich der Track dank knackiger Percussion- und Schlagzeug-Grooves in eine fetzige Nummer. Lenas Stimme klingt - beinahe - wie die einer schwarzen R & B-Sängerin. Sie lässt sich darüber aus, wie schön extreme Gefühle sind, wie lebendig man sich mit ihnen fühlt. Der Song endet mit einer strammen Bass-Linie.
5. »My Same«: Dieses Stück kennen Lena-Fans bereits, denn sie hat es bei der ersten Ausscheidungsshow von »Unser Star für Oslo« zum Besten gegeben. Es ist die Coverversion eines Stücks der jungen britischen Soul-Sängerin Adele. Hier kommen ziemlich stark Amy-Winehouse-Einflüsse durch, doch das verwundert nicht, weil man Adele in ihrer Heimat nicht selten als die »neue Amy« bezeichnet hat. Dank dem Einsatz von Saxophon und Bläsern ist aus diesem Track eine schwüle Jazz-Nummer geworden, prächtig geeignet für den Einsatz in schummerigen, verräucherten Bars. Inhaltlich geht es um ein Paar, das einerseits voller unterschiedlicher Auffassungen und Neigungen ist, sich aber - irgendwie - doch zueinander hingezogen fühlt.
6. »Caterpillar In The Rain«: Neben »Mr. Curiosity« ist dies die einzige richtige Ballade von »My Cassette Player«. Ein Stück zum Niederknien, zum Weinen schön. Es gibt darauf nur spärliche musikalische Begleitung, vor allem von Klavier und Gitarre. Dazu gesellt sich Lenas Stimme, die fragil, verletzbar und reichlich traurig klingt. Emotion pur, passend zum melancholischen Text, in der eine Frau versucht, sich ihrer Gefühle für einen Mann bewusstzuwerden.
7. »Love Me«: Nach »Satellite« war das die zweite Singleauskopplung. Der Track eröffnet mit einer fröhlichen Ping-Pong-Klaviermelodie, um sich gleich darauf in eine stimmungsvolle Gute-Laune-Nummer mit gehörig viel Beat zu verwandeln. Im Gegensatz zur Vorgänger-Ballade klingt Lenas Stimme hier kraftvoll, wild, fordernd und ausgelassen. So spielerisch und sexy, wie der Text des Stücks es
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