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Lenas Mondnächte (German Edition)

Lenas Mondnächte (German Edition)

Titel: Lenas Mondnächte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sisa
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gleich wieder verzweifelt in Tränen auszubrechen, weil sie sich die schlimmsten Bilder vorstellte – von dem, was da womöglich gerade geschah.
    Was nun wirklich lachhaft war! Wie konnte sie sich Bilder von ihm, zusammen mit einer anderen Frau vorstellen? Wenn sie weder wusste, wie er aussah, noch wie die andere Frau?
    Aber mit rationellen Überlegungen war es einfach nicht mehr getan, die Gefühle die sie bewegten, ließen sich nicht mehr mit Vernunft besänftigen.
    Sie kämpfte lange dagegen an. Und verlor dann doch den Kampf gegen sich selber.
     
    Eine Weile hielt Lena es noch aus.
    Weil sie merkte, dass diese Frauen nach den „Mondnächten“, wie sie es heimlich für sich selber nannte, nie wieder in den Chatroom kamen. Ihr fiel auch auf, dass er sich danach immer verstärkt ihr und ihren nächtlichen Gesprächen widmete.
    Sie hadete lange mit sich und versuchte, alles als unsinnige Überreaktion abzutun.
    Sie hatte eigentlich – vernünftig betrachtet – keinen Grund zur Eifersucht. Denn sie erhielt viel Aufmerksamkeit von ihm. Und doch träumte sie davon, noch viel mehr von ihm zu bekommen …
    Doch dann begann es wieder von vorne. Wieder fing er an, sie zu vertrösten, er habe keine Zeit zu telefonieren – und sie fühlte unsäglichen Schmerz bei diesen Worten. Ohne weiter nachzudenken, gab sie dem ersten Impuls nach, griff selber zum Telefon und wählte seine Nummer. Einfach so.
    Tomm klang überrascht, als er sich meldete und erkannte, wer anrief. Er schnaubte, als er ihre Stimme erkannte und sie ihm dann zaghaft ihren Namen nannte.
    Dann schwieg er. Sagte nichts, um es ihr zu erleichtern. Lena zitterte am ganzen Leib, als sie ihren ganzen Mut zusammenkratzte. Krampfhaft umklammerten ihre Finger das Telefon, als sie es endlich aussprach: „Tomm, bitte – du brauchst dich nicht mit dieser anderen Frau zu verabreden – ich möchte gerne diejenige sein, die du triffst!“
    Es würgte sie in der Kehle, als sie selber erkannte, wie bittend und flehend das klang. Wie anbiedernd der Tonfall klang, in dem sie gesprochen hatte.
    Doch wieder schwieg er.
    Eine Ewigkeit.
    Als sie anfing zu glauben, er hätte einfach den Hörer beiseite gelegt, fing er plötzlich zu reden an:
    „Du Närrin weißt ja gar nicht, worum du mich bittest!“
    Das stimmte sogar. Sie hatten nie darüber gesprochen, worauf er tatsächlich stand. Oder was ihm gefiel. Sie hatte auch nur eine vage Vorstellung davon, was BDSM war und es irgendwie auch nie gewagt, sich über dieses Thema zu informieren. Alleine der Gedanke daran war ihr fremd vorgekommen. Und auch seltsam bizarr.
    Aber gerade war ihr alles egal. Hauptsache, er traf sich mit ihr! Und nicht mit der anderen aus dem Chat.
    Also, was hätte sie darauf sagen sollen?
    Doch er erwartete gar keine Antwort, denn er sprach weiter, bevor sie überhaupt reagieren konnte.
    „Du dummes Weib – weißt du nicht, was ich mit den Frauen mache, mit denen ich mich treffe?“
    Sie schluckte verunsichert. „Ich … ich kann es mir vorstellen!“ hauchte sie.
    Er lachte grob. „Und das wäre?“
    „Du fesselst und schlägst sie!“ wisperte sie, kaum mehr hörbar – und verlegen, weil er sie zwang, das auszusprechen.
    Tomms Lachen war reiner Hohn. „Das übliche Klischee also!“
    „Ist es denn nicht so? Machst du etwas anderes?“ Sie musste es wissen.
    Woher nahm sie plötzlich den Mut, ihn das zu fragen? Keine Ahnung. Aber die Worte kamen über ihre Lippen, bevor sie sie zurückhalten konnte.
    „Nein – das ist etwas ganz anderes. Es ist viel mehr!“ schnappte er.
    „Dann erzähl es mir doch einfach!“ bat sie ihn flehentlich.
    Er schnaufte tief durch, dann knurrte er: „Nein – in Wirklichkeit willst du es ja gar nicht wissen, was ich mit diesen Frauen mache!“
    „Du triffst sie!“ wagte sie sich vor. „Und dann schlägst du sie – vermute ich. Und vielleicht gefällt es ihnen nicht, weil sie danach nie mehr in den Chat zurückkommen …“
    Tomm war sprachlos. Lange Zeit schwieg er – so lange, bis ihr bewusst wurde, es war ein Fehler gewesen, ihn auf ihre Beobachtung aufmerksam zu machen. Dann zischte er aufgebracht: „Wie meinst du das? Sie kommen nicht mehr in den Chat?“
    Oje – sollte sie es ihm wirklich sagen? Er war doch jetzt schon so wütend! Aber andererseits – hatte sie wirklich eine Wahl? Lena holte tief Luft.
    „Nun, es ist mir einfach aufgefallen – du hattest immer wenig Zeit für mich, wenn du eine klargemacht hast. Und wenn du nicht online warst,

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