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Lennox 03 - Der dunkle Schlaf

Lennox 03 - Der dunkle Schlaf

Titel: Lennox 03 - Der dunkle Schlaf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Russell
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damit, ich konnte es sehen, traf ich sie.
    So endete unser kleiner Treppenschwatz, und ich ging hinaus zum Atlantic und fühlte mich wie Dreck. Das ist immer ein guter Start in den Tag.
    Ich kam gerade rechtzeitig in mein Büro, um den Fensterbauer und den Glaser hereinzulassen. Sie verbrachten fast den ganzen Vormittag damit, ein neues Fenster einzusetzen. Bislang hatte ich es nicht reparieren lassen dürfen, und erst nachdem die Polizei nach Herzenslust Fotografien gemacht und Fingerabdrücke gesichert hatte, erteilte sie mir die Erlaubnis. Für den Rest des Tages stank mein Büro nach Kitt, Farbe und den merkwürdig hartnäckigen Ausdünstungen von Handwerkern.
    Auf einem Notizblock rechnete ich mir rasch aus, wie viel von dem Geld, das ich verdient hatte, noch übrig war; auf nichts davon würde das Finanzamt aufmerksam werden. Es war eine Menge. Eine ganze Menge. Im Fall Macready war ich absurd überbezahlt worden, und mich störte es, dass immer dann, wenn mir jemand unverhältnismäßig hohe Summen steuerfreien Geldes gab, die misstrauische Seite meiner Natur hervorkam. Es störte mich immens, aber so war es.
    Offiziell arbeitete ich weder am Fall Macready noch am Fall Strachan weiter. Ich war knapp einem sehr langen und kühlen Aufenthalt in einem flachen Grab mitten im Wald entkommen und besaß mehr als genug Geld, um mit meinem Leben anzustellen, was immer ich wollte. Jetzt, Lennox , sagte ich mir, ist der richtige Moment, um alles hinter sich zu lassen und still und leise und allein zu verschwinden .
    Wie es schien, war ich für innere Monologe genauso taub wie für meinen Instinkt.
***
    Von Fraser erfuhr ich, dass Macready und sein Gefolge am kommenden Tag die Stadt verließen und in die USA zurückflogen. Ich rief Leonora Bryson an und fragte, ob wir uns auf einen Kaffee treffen könnten.
    »Ich weiß nicht, wozu«, erwiderte sie. »Was immer zwischen uns passiert ist, glauben Sie bloß nicht, es würde etwas bedeuten.«
    »Ach, glauben Sie mir, Schwester, da haben Sie keinen Raum für Zweifel gelassen. Das Treffen ist aber geschäftlich. Ein kleiner Epilog zu meiner Ermittlung, wenn Sie so wollen.«
    Ihrer Stimme merkte ich an, dass sie unschlüssig war, was sie tun sollte, doch am Ende willigte sie ein. Das heißt, ein Treffen auf einen Kaffee lehnte sie nach wie vor ab und wollte zu mir ins Büro kommen.
    Eine Viertelstunde später war sie da. Sie trug ein nicht ganz so steifes Kostüm, das sich eng an ihre Figur schmiegte. Ich vermutete, dass jeder Mann, an dem sie auf dem kurzen Weg vom Central Hotel hierher vorbeigegangen war, jetzt eine Halskrause brauchte. Statt eines Hutes trug sie ein gemustertes Seidenkopftuch.
    »So, Mr. Lennox. Was haben Sie auf dem Herzen?« Sie garnierte ihre Frage mit einer beeindruckenden Portion Langeweile. Zur stimmungsvollen Untermalung hätte sie noch auf die Armbanduhr sehen können, doch das ließ sie sein.
    »Ich habe es mehr auf dem Gewissen, wenn ich ehrlich bin. Ich kenne eine gewisse Martha. Sie ist ein nettes Mädchen, aber ich habe sie nicht gut behandelt.«
    »Soll mich das überraschen? Oder interessieren?«
    »Oh, ich glaube, es sollte Sie interessieren. Ich habe Martha schlecht behandelt, weil ich sie als Ersatz für jemand anderen benutzte. Jemanden, der mir wichtig ist, mit dem ich aber, wenn ich ehrlich bin, niemals zusammen sein kann. Am Telefon sagten Sie, was zwischen uns passiert ist, sei ohne Bedeutung. Aber das stimmt nicht. Es bedeutete eine Menge. Ich muss Ihnen sagen, es lag eine Menge Aggressivität darin, Herzchen.«
    Leonora Bryson stand auf. »Das muss ich mir nicht anhören. Ich wusste von Anfang an, dass Sie kein Gentleman sind, aber das …«
    »Regen Sie sich nicht künstlich auf, Leonora, und setzen Sie sich wieder. Sonst gebe ich der Polizei einen Hinweis, inwiefern es sinnvoll wäre zu verhindern, dass Sie morgen in Ihr Flugzeug steigen.«
    Sie sagte nichts. Sie blieb stehen und war genauso herausfordernd wie immer.
    »Was ich mit Martha tat … Mir wurde klar, dass Sie das Gleiche mit mir getan haben. Es tut mir leid, Leonora, wirklich … Ich kann mir nicht vorstellen, was es heißt, wenn man jemanden so sehr liebt wie Sie und jeden Tag mit ihm zusammen ist, ohne dass man je eine Beziehung mit ihm führen kann.«
    »Ich weiß nicht, wovon Sie reden.«
    Aber sie setzte sich wieder.
    »Sie sind absolut unrettbar in John Macready verliebt. Weiß Gott sollte jeder Mann auf diesem Planeten vor Dank auf die Knie sinken, dass eine Frau

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