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Lennox 03 - Der dunkle Schlaf

Lennox 03 - Der dunkle Schlaf

Titel: Lennox 03 - Der dunkle Schlaf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Russell
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ich einen transatlantischen Anruf und nenne meiner Kontaktperson zwei Namen.«
    Ich stand auf und kam um den Schreibtisch, beugte mich über sie und las die Adresse. Sie war in Bridgeton. Armer Hund.
    Ich packte Leonora beim Oberarm und zog sie hoch, schob sie hart und schnell durch den Raum, bis sie mit dem Rücken gegen die Wand stieß.
    »Ich schlage keine Frauen, Leonora. Das ist so eine meiner kleinen Schrullen«, knurrte ich. »Aber wenn Sie mir noch einmal drohen, ist es mir egal, wie viele Weltmeere ich überqueren muss, ich komme rüber und prügele Sie bewusstlos. Dann gebe ich der Polizei jeden noch so unbedeutenden Beweis, den ich habe, und dann sehen wir ja, ob sie Ihnen irgendetwas nachweisen kann. Haben Sie mich verstanden?«
    Sie nickte, aber in ihren Augen war keinerlei Furcht. Sie war wirklich eine harte Nummer. Ich ließ ihren Arm los.
    »Und damit es ganz klar ist: Sollte ich hören, dass Paul Downey irgendetwas – und ich meine irgendetwas – Unangenehmes zustoßen sollte, dann gehe ich ebenfalls mit allem, was ich weiß, zur Polizei. Vielleicht habe ich nicht genug für eine Anklage, aber es gibt einen höllischen Skandal, und alles, was Sie mit allen Mitteln verhindern wollten, landet auf sämtlichen Titelseiten.« Ich trat einen Schritt zurück. Ich hatte ein schlechtes Gewissen wegen meiner Grobheit, aber ich reagierte nun mal empfindlich darauf, wenn mir jemand drohte. Aber wie ich Leonora kannte, war es für sie vermutlich wie Vorspiel. »Noch einen Rat, Miss Bryson: Wenn Sie morgen in die Maschine steigen, sollten Sie darauf achten, nur einen einfachen Flug zu lösen und nie wieder Ihren Fuß auf britischen Boden zu setzen. Verstanden?«
    Sie straffte sich, ehe sie antwortete. Sie versuchte ihre Würde zurückzuerlangen, aber tatsächlich hatte sie sie nie verloren. »Sie haben sich sehr verständlich ausgedrückt, Mr. Lennox. Aber keine Sorge, ich habe keine Absicht, mir an diesem Land noch mal die Schuhe schmutzig zu machen.«
    »Noch was«, sagte ich, als sie ging. »Kein Wort zu Fraser. Sagen Sie ihm nicht, dass ich über Ihr kleines Abkommen Bescheid weiß.«
    Sie drehte sich an der Tür um und nickte knapp. Dann war sie fort.
    Ich saß da und starrte durch das Fenster auf den schwarzen Stein und die Stahlgitterkonstruktion der Central Station und dachte nach über das, was gerade geschehen war und was ich erfahren hatte. Der Krieg war seit zehn Jahren vorbei und lauerte trotzdem noch überall, warf seinen Schatten in jeden Winkel des Lebens. Ich hatte völlig vergessen, dass Fraser der Home Guard angehört hatte, und es war mir nicht einmal eingefallen, als Jock Ferguson den pensionierten alten Polizisten nach Harrison gefragt hatte.
    Ich überlegte, was ich als Nächstes unternehmen sollte, als jemand in mein Büro kam; genau wie McNab ohne Anklopfen. Vielleicht sollte ich besser ein Schild anbringen lassen.
    »Hallo, Jock«, sagte ich. »Ich habe gerade an Sie gedacht.«
    Er kam herein und setzte sich vor mich. Dabei bemerkte er die Adresse auf meiner Schreibunterlage und sah sie geistesabwesend an, dann legte er seinen Hut auf die Stelle.
    »Hier haben Sie Ihre Fotografie wieder.« Er reichte mir einen Umschlag. Ich hatte ihn und McNab das Bild von Joe Strachan oder Henry Williamson oder wer zum Teufel es war behalten lassen, aber nur, damit sie einen Abzug machten und mir das Original zurückgaben. Ich war erleichtert gewesen, als sie mich nicht allzu sehr bedrängten, um zu erfahren, wie genau es in meine Hände gelangt war.
    »Haben Sie etwas über den Kerl auf dem Bild?«, fragte ich.
    »Nein. Er bleibt ein Geheimnis. Aber ich bringe ein paar gute Neuigkeiten – und ich weise darauf hin, dass ich sie Superintendent McNab noch nicht mitgeteilt habe. Ich glaube, ich habe jemanden gefunden, der vielleicht ein bisschen Licht in die Sache bringen kann.«
    »Und wen?«
    »Stewart Provan.«
    »Augenblick mal … den Namen kenne ich …« Ich suchte in meiner Schublade und fand das Blatt Papier mit den Namen, die die Zwillinge mir geschickt hatten. Da war er, der vierte Name auf der Liste. »Wie haben Sie ihn gefunden?«
    »Durch reinen Zufall. Er nennt sich heute Steward Reid. Hat sich offiziell umtaufen lassen. Bei Exsträflingen werden wir allerdings verständigt, wenn sie Namen oder Wohnort ändern. Ich habe den Namen vom guten alten Jimmy Duncan, den Sie neulich kennengelernt haben. Ich sagte ihm, ich wollte jeden finden, der verdächtigt wurde, ein Komplize Joe Strachans zu

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