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Lennox 03 - Der dunkle Schlaf

Lennox 03 - Der dunkle Schlaf

Titel: Lennox 03 - Der dunkle Schlaf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Russell
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wie Sie ihn anbetet. Aber sehen wir der Tatsache ins Gesicht, dass Mr. Macready mit ganz anderen Absichten auf die Knie sinkt. Ihre ganze wunderbare Ausstattung ist ihm völlig gleichgültig. Er ist blind für Sie. Und er ist blind für die Tatsache, dass Sie alles tun würden, um ihn zu schützen.«
    »Sie sind wirklich ein kleiner Mann, Lennox. Ein schäbiger, giftiger kleiner Mann!«
    »Ist schon okay«, sagte ich, »ich bin ganz bestimmt nicht der beste Zeuge für meinen eigenen Charakter. Trotzdem mag ich es nicht, wenn Leute ermordet werden, obwohl sie es nicht verdienen. Frank Gibson zum Beispiel. Da haben Sie den Falschen erwischt, was? Ich weiß nicht, wen Sie hier für sich arbeiten lassen, aber Sie haben die Burschen angerufen, gleich nachdem ich Sie aus der Telefonzelle vor Gibsons Wohnung verständigt hatte. Sie konnten sich nicht darauf verlassen, dass ich wirklich absolut alles bekommen hatte. Vielleicht gab es irgendwo noch eine Dunkelkammer, noch mehr Negative, noch mehr Abzüge. Und Sie konnten nicht riskieren, dass jemand dem Mann schadet, den Sie lieben. Und wenn Sie den Erpresser loswurden, war es auch mit der Erpressung vorbei. Doch als Ihre Leute dort eintrafen, war nur Frank zu Hause. Ich vermute, Paul Downey hat sich verzogen, kaum dass ich gegangen war. Wen auch immer Sie beauftragt haben, er ist seitdem wahrscheinlich Downey auf den Fersen.«
    »Was wollen Sie, Lennox?«, fragte sie kalt. »Sex? Mehr Geld?«
    »Geld habe ich mehr als genug. Und auch wenn ich nicht glauben kann, dass ich das sage, auf den Sex verzichte ich ebenfalls. Das ist wahrscheinlich sowieso das Beste, solange im Unfallkrankenhaus noch keine Postkoitalstation eingerichtet ist. Außerdem brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen, denn ich kann nichts beweisen. Die Polizei könnte es mit der Zeit vielleicht, aber Ihr Geheimnis ist bei mir sicher.«
    Sie bemühte sich wirklich, nicht erleichtert auszusehen. »Was also wollen Sie von mir?«
    »Drei Dinge. Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine atemberaubende Frau wie Sie auf der Suche nach Profikillern Glasgows Unterwelt durchstreift, deshalb will ich wissen, wer das Beschatten und Morden für Sie erledigt hat.«
    Sie blieb still.
    »Zweitens will ich wissen, ob sie Downey gefunden haben, und falls ja, ob er noch immer Sauerstoff in Kohlendioxid umwandelt. Wenn er noch lebt, will ich wissen, wo er ist oder wenigstens, wo ich seine Spur aufnehmen kann.«
    »Und drittens?«
    »Die dritte Sache ist am persönlichsten, und ich verlange eine ehrliche Antwort. War der Kerl, der mein Büro durchs Fenster verließ, auf Ihre Anweisung hin hier? Haben Sie jemanden dafür bezahlt, dass er mich tötet?«
    »Nein.«
    »Es würde Sinn ergeben. Woher wollen Sie wissen, dass ich nicht über John Macready rede? Dass ich nicht ein paar Negative für mich behalten habe? Immerhin weiß ich ja, wie viel Geld das Studio auszugeben bereit ist, um den Ruf seiner Stars zu schützen.«
    »Das habe ich überlegt, aber trotzdem: nein. Eines wussten wir über Sie – ganz gleich, wie schäbig Sie sonst sind, einen Klienten würden Sie niemals betrügen. Also nein … was immer hier passiert ist, hat nichts mit mir zu tun.«
    »Okay, ich glaube Ihnen. Zu meinen anderen Fragen. Woher haben Sie Ihre bezahlten Helfer?«
    »Von Fraser.«
    »Dem Anwalt?« Mir gelang es nicht, meine Überraschung zu verbergen. Bisher hatte ich meine Rolle als allwissender Detektiv ganz gut gespielt, aber in Wahrheit war ich bei nichts von alldem besonders sicher gewesen.
    »Er kennt solche Leute«, sagte sie. »Aus dem Krieg.«
    »Aber Fraser war nur in der Home Gua …« Der Satz erstarb, ehe ich ihn beenden konnte. Ich hätte mich selbst aus dem Fenster werfen können, so blöd war ich gewesen.
    »Und ist Downey tot?«, fragte ich.
    »Nein.«
    »Wissen Sie, wo er ist?«
    Sie antwortete nicht, sondern griff über meinen Schreibtisch und zog das Telefon zu sich. Dabei konnte ich im Ausschnitt ihrer Seidenbluse die Ansätze ihrer Brüste erkennen und sagte mir, dass ich Angebote zu voreilig zurückwies und ein kleiner Quickie auf dem Schreibtisch so schlecht nicht gewesen wäre.
    Sie sprach ein paar Worte in den Hörer und schrieb etwas auf meine Schreibtischunterlage. Zuletzt befahl sie, die Hunde zurückzupfeifen.
    »Sie haben ihn zu dieser Adresse verfolgt«, sagte sie. »Ihm wird nichts geschehen. Aber für den Fall, dass er jemals versucht, eine Fotografie von John zu verkaufen, schwöre ich Ihnen, Lennox, dann mache

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