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Lensmen 01 - Die Planetenbasis

Lensmen 01 - Die Planetenbasis

Titel: Lensmen 01 - Die Planetenbasis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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unerklärliche Dinge ereignet, die – einzeln genommen – nicht wichtig zu sein schienen. Aber unter Berücksichtigung Ihrer Einwände wäre es durchaus möglich ...«
    Und so bewahrheitete sich schließlich die Vision der Weisen, die die Eddorier nicht für fähig gehalten hatten, die Existenz Arisias aus eigener Kraft zu erkennen. Mit diesem Gespräch verpaßte Eddore die letzte Chance, sich gegen die Galaktische Patrouille Arisias, die die Streitmacht der zivilisierten Galaxis werden sollte, rechtzeitig zu wappnen.
    Wenn die beiden Wesen weniger mißtrauisch und eifersüchtig, weniger arrogant und herrschsüchtig gewesen wären – kurz, wenn sie nicht zur eddorischen Rasse gehört hätten –, wäre die Geschichte der Zivilisation vielleicht niemals geschrieben worden. Oder sie hätte die Züge einer völlig anderen Handschrift getragen.
     
    In der kurzen Zeitspanne zwischen dem Untergang von Atlantis und dem Aufstieg Roms zum Gipfel seiner Macht war der Arisier Eukonidor kaum gealtert. Er zählte immer noch zu den Jüngsten seiner Rasse und gehörte nach wie vor dem Stand der Wächter an. Obwohl seine Entwicklung inzwischen so weit fortgeschritten war, daß er die Vision der Weisen verstehen konnte, war er doch noch nicht reif genug, die in dieser Vision beschriebenen künftigen Ereignisse mit der nötigen Ruhe zu bedenken.
    »Ihre Gefühle sind ganz natürlich, Eukonidor.« Drounli, der sich als Zivilisationsformer hauptsächlich mit dem Planeten Erde beschäftigte, drang vorsichtig in den Geist des jungen Wächters ein. »Wir haben keine Freude an unserer Arbeit, das wissen Sie. Aber alles, was wir tun, entspringt einer dringenden Notwendigkeit, denn wenn wir anders handelten, würde die Entwicklung der galaktischen Zivilisation unterbrochen, wenn nicht gar unterbunden. Und das müssen wir um jeden Preis verhindern.«
    »Aber können wir es den beteiligten Rassen nicht irgendwie leichter machen ...?«
    »Haben Sie denn einen guten Vorschlag in dieser Richtung?«
    »Nein«, gestand der junge Arisier. »Aber ich dachte, daß vielleicht Sie ... oder die Weisen, die so viel älter und mächtiger sind als ich ...«
    »Leider nein. Der Untergang Roms ist nicht zu umgehen. Wir dürfen seine Vernichtung nicht verhindern.«
    »Nero ist der auslösende Faktor, nicht wahr?«
    »Nero, jawohl. Die von uns gelenkten Erdbewohner – Petronius, Acte und einige andere – werden natürlich ihr Möglichstes tun, aber sie werden mit den Mitteln auskommen müssen, die auch den anderen Menschenwesen ihrer Zeit zur Verfügung stehen. Das ist eine Beschränkung, die wir ihnen auferlegen müssen, da eine Demonstration ungewöhnlicher geistiger oder körperlicher Fähigkeiten dazu führen könnte, daß die eddorischen Beobachter mißtrauisch werden. Dafür wird sich Nero – hinter dem sich der Eddorier Gharlane verbirgt – um so ungehemmter entfalten. Er wird allerdings keine Ahnung haben, welchen Kräften er sich wirklich gegenübersieht.«
    »Ich fürchte auch, daß er sich sehr ungehemmt entfalten wird ... Wenn man nichts dagegen tun kann, wenn er die Saat des Untergangs ungehindert verstreuen darf, hat weiteres Grübeln keinen Zweck mehr.«
    Und niedergeschlagen trennten sich die beiden Arisier.
     
    »Livius, weshalb beklagst du dich? Wofür lebst du überhaupt?« wandte sich Patroklus, der römische Gladiator, an seinen Zellenkameraden. »Wir werden gut gefüttert und sind gut im Training; wir sind wie Pferde. Aber gleich den Pferden stehen wir noch unter den Sklaven, die wenigstens manchmal über ihre Handlungen frei entscheiden können. Wir nicht. Wir kämpfen nur – und zwar gegen jeden Gegner, den unsere Besitzer bestimmen. Wenn wir überleben, dauert es nicht lange bis zum nächsten Kampf; irgendwann erwischt es uns immer. Manchmal geht es schnell, manchmal dauert es länger, aber das Ende ist immer dasselbe. Ich hatte einmal Frau und Kinder – wie du. Glaubst du, daß wir eine Chance haben, sie jemals wiederzusehen – oder auch nur zu erfahren, ob sie noch leben? Ich nicht. Und was ist dir dein Leben wert, wenn du diesen Preis dafür bezahlen mußt? Mein Leben ist mir recht wenig wert.«
    Livius, der durch die Stäbe des Käfigs zu dem bekränzten Thron Neros hinübergeblickt hatte, der sich auf der anderen Seite der Arena erhob, wandte sich langsam um und betrachtete Patroklus von Kopf bis Fuß. Jede Einzelheit nahm er in sich auf – die muskulösen Beine, die schmalen Hüften, die gewaltigen Schultern, den

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