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Lensmen 01 - Die Planetenbasis

Lensmen 01 - Die Planetenbasis

Titel: Lensmen 01 - Die Planetenbasis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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kämpfen, oder willst du diese Aufgabe übernehmen?«
    Man brachte den Morgenstern, den Patroklus schwungvoll gegen einen Steinpfeiler des Käfigs schleuderte. Schaft und Stachelkugel waren fest miteinander verbunden.
    Kurz darauf ertönten Fanfaren, und das Lärmen der Menge verstummte.
    Eine rauhe Stimme verkündete: »Es folgt der Kampf des Unbesiegten Meisters Fermius gegen den Unbesiegten Meister Patroklus. Zweikampf. Waffen nach Wahl. Ohne Regeln. Ohne Pause. Kämpfer in die Arena!«
    Die beiden schwerbewaffneten Gestalten näherten sich von verschiedenen Seiten. Die Rüstung des Thrakers wies keinerlei Verzierungen auf. Zahllose Beulen und Kratzer zeigten an, daß sich die Rüstung im Kampf schon oft bewährt hatte. Auf der Halbrüstung des Galliers dagegen prangten zahlreiche farbige Ornamente, wie sie für sein Volk typisch waren. Auf seinem Helm wippten drei leuchtende Federn, und sein Schild und sein Brustpanzer wirkten ungebraucht.
    Die beiden Kämpfer waren noch fünf Meter voneinander entfernt, als sie innehielten und sich vor Neros geschmücktem Podium verbeugten. Das erregte Raunen, das beim Anblick des Morgensterns in der Arena laut geworden war, verstummte wieder, und Patroklus hob grüßend die schwere Waffe, während der Gallier sein langes Schwert ausstreckte. Gemeinsam begrüßten sie den Kaiser:
     
    »Ave, Cäsar Imperator!
    Morituri te salutant!«
     
    Die Startflagge senkte sich, und beide Männer begannen sich zu bewegen, ehe sie den Boden berührte. Fermius wirbelte herum und sprang auf seinen Gegner zu, doch er war nicht schnell genug. Der Morgenstern, der noch eben in der Hand des Thrakers wie lebloser Ballast gewirkt hatte, verwandelte sich in Sekundenbruchteilen in ein tödliches Geschoß, das Fermius' Hüfte zu zerschmettern drohte. Der gewaltige Schlag verfehlte sein Ziel, denn der Samniter sprang gerade noch rechtzeitig zur Seite, aber er kam dadurch aus dem Gleichgewicht, und sein Angriff war unterbrochen. Und wieder schlug Patroklus zu.
    Aber Fermius hatte nicht umsonst einen Ruf als guter und schneller Kämpfer. Der erste Schlag, der aus der Rückhand auf sein ungeschütztes linkes Bein gezielt war, traf seinen Schild. Ebenso vermochte er die nächsten beiden Schwertstreiche abzuwehren. Blitzschnell schlug Patroklus zum drittenmal zu; diesen Schlag lenkte Fermius mit seinem Schwert ab, das er jetzt erstmals zum Einsatz bringen konnte; und eine rote, eine grüne und eine weiße Helmfeder sanken langsam zu Boden. Die beiden Kämpfer trennten sich und musterten sich kurz.
    Für die beiden Gladiatoren war dieser erste Schlagabtausch nicht mehr als ein Vorgeplänkel gewesen. Daß der Gallier seine Federn und einen Teil seiner Harnischverzierungen verloren hatte, bedeutete für beide nicht mehr, als daß der beabsichtigte Überraschungsangriff des Thrakers fehlgeschlagen war. Beide wußten, daß sie sich ihrem gefährlichsten Gegner gegenübersahen, aber wenn sie dadurch beeinflußt wurden, ließen sie es sich nicht anmerken.
    Für die Zuschauer jedoch war dieses Spektakel höchst ungewöhnlich, und sie gerieten außer Rand und Band. So etwas hatten sie noch nicht gesehen! Urplötzlich, ohne Vorwarnung, hatte der Tod in der Luft geschwebt, und die Tausende nahmen die Atmosphäre der Gefahr begeistert in sich auf. Sie wußten, daß einer der beiden Kämpfer die Arena nicht lebend verlassen würde, denn sie würden sich keinesfalls darauf einlassen, daß beide überlebten. Sie wollten Blut sehen, und das sollten sie bekommen.
    Frauen kreischten und trampelten, Männer sprangen auf und schrien. Wetten wurden abgeschlossen.
    »Fünfhundert Sesterzien auf Fermius!« schrie jemand und schwenkte Tafel und Schreibgriffel.
    »Akzeptiert«, brüllte jemand zurück. »Der Gallier hat keine Chance mehr. Patroklus hat ihn schon fast gehabt!«
    »Ich biete tausend gegen den Thraker«, mischte sich ein anderer ein. »Patroklus hat seine Chance verpaßt, und eine zweite gibt es für ihn nicht!«
    »Zweitausend!«
    »Fünftausend!«
    »Zehn!«
    Der Kampf ging weiter, die Schilde erzitterten unter dem Aufprall der Schläge, die Schwerter pfiffen und klangen. Leichtfüßig tänzelten die beiden Kämpfer vor und zurück, tasteten einander ab, tauschten Schläge aus – eine endlose Minute reihte sich an die andere; keiner der beiden schien im Vorteil zu sein. So demonstrierten sie die Hohe Schule des Gladiatorenkampfes; sie waren schnell und gewandt und wußten ihre Chancen zu nutzen. Und sie waren zäh.

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