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Lensmen 01 - Die Planetenbasis

Lensmen 01 - Die Planetenbasis

Titel: Lensmen 01 - Die Planetenbasis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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weil ich einundfünfzig bin. Ich möchte glatt vier Dollar wetten, daß ich in besserer Verfassung bin als der verdammte General und seine ganze verdammte Truppe!«
    »Das möchte ich nicht bezweifeln, mein Lieber«, sagte Eunice, die insgeheim sehr erleichtert war. »Übrigens, hier ist eine interessante Anzeige, die schon seit zwei Wochen immer wieder in der Zeitung steht.«
    » Chemie-Ingenieure ... Munitionsfabrik ... nicht weiter als fünfundsiebzig Meilen von Townville entfernt ... eine über fünfjährige Erfahrung ... organische Chemie ... Sprengstoff ...«
    »Sie brauchen dich«, sagte Eunice.
    »Ich habe zwar einen Doktor in organischer Chemie und bin auch länger als fünf Jahre auf meinem Gebiet tätig gewesen. Und wenn ich nichts von Sprengstoffen verstehe, will ich Roosevelt heißen. Aber ich kann doch nicht ... Warum eigentlich nicht? Ich werde denen mal einen Brief schreiben.«
    Und das tat er. Ein paar Tage später kam ein Formular, das er gehorsam ausfüllte. Daraufhin klingelte eines Tages das Telefon.
    »Hier Kinnison ... ja ... Dr. Sumner? Oh, Sie sind der Chefchemiker ... Ja, ich bin ein Jahr über der Altersgrenze, da habe ich gedacht ... Oh, das ist erst in zweiter Linie von Bedeutung. Wir werden schon nicht verhungern. Wenn Sie keine hundertfünfzig zahlen können, kann ich auch für hundert oder fünfundsiebzig kommen. Ja, ja. Ich glaube, ich bin auf meinem Gebiet hinreichend bekannt, so daß ich ruhig von der Pike auf dienen kann. In Ordnung, wir sehen uns dann um ein Uhr ... Stoner und Black, Incorporated ... Munitionsfabrik Entwistle, Missikota ... Wie? Na ja, das läßt sich vielleicht machen. Auf Wiederhören!«
    Er legte den Hörer auf und sagte zu seiner Frau: »Sie wollen, daß ich auf der Stelle anfange. Jetzt bin ich wirklich froh, daß ich dem verdammten Hendricks die Meinung gesagt habe.«
    »Er muß gewußt haben, daß du niemals einen Fixvertrag unterschreiben würdest, nachdem du so lange am Gewinn beteiligt warst. Vielleicht hat er geglaubt, was du immer von dir behauptest, ehe du jemandem einen Tritt versetzt – daß du nämlich eine sanfte Ader hättest. Bist du wirklich überzeugt, daß sie dich nach dem Krieg wiederhaben wollen?« Es war offensichtlich, daß sich Eunice um die Arbeitslosigkeit ihres Mannes Sorgen machte; aber Kinnison war zuversichtlich.
    »Kein Zweifel. Wenn man schon in den untersten Abteilungen darüber munkelt ... Ich komme bestimmt zurück. Ich habe schon von Firmen gehört, die dumm genug waren, ihre besten Techniker gehen zu lassen, weil sich eine Zeitlang alles an den Mann bringen ließ, was sie produzierten. Aber ich hatte keine Ahnung, daß meine Firma auch zu der Sorte gehört. Ich bin wirklich keine schüchterne Seele, aber selbst du wirst zugeben müssen, daß ich niemandem einen Tritt versetze, wenn ich nicht vorher selbst getreten worden bin.«
     
    Die Munitionsfabrik Entwistle bedeckte etwa dreißig Quadratkilometer eines mehr oder weniger ebenen Geländes. Neunundneunzig Prozent dieses Areals lagen ›innerhalb des Zaunes‹, wo die Gebäude des Produktionsbereiches, obwohl sie alles andere als winzig waren, durch die großen Entfernungen recht klein wirkten. Bei dem Umgang mit TNT und anderen Sprengstoffen waren diese Sicherheitsabstände unbedingt erforderlich.
    Das Bild ›außerhalb des Zaunes‹ sah etwas anders aus. Hier lagen die Verwaltungsgebäude, die ziemlich dicht zusammen standen und das Personal beherbergten, das für die Verwaltung des Zwanzigtausend-Personal-Betriebes erforderlich war. Etwa in der Mitte des abgesperrten Gebietes, dicht neben Band Eins, lag ein langes, niedriges Gebäude, das als Chemisches Laboratorium bezeichnet wurde. Diese Bezeichnung traf nicht mehr ganz zu, denn der Chefchemiker – ein fähiger, aber streitbarer Mann – hatte es mit der Zeit verstanden, seiner Abteilung einen Teil der Entwicklungs- und Maschinenbaugruppen, sowie die gesamte Physik-Sparte mit anzugliedern.
    Ein Raum des Chemielabors war von den übrigen durch eine fünfzig Zentimeter dicke, vom Keller bis zum Dach reichende Stahlbetonwand getrennt, die weder Tür noch Fenster hatte. Hier lag das eigentliche chemische Laboratorium. Hier arbeiteten jene Fachkräfte, die mit Sprengstoffen aller Art umzugehen hatten. Die Mauer bot einen ausreichenden Schutz für die anderen Bewohner des Gebäudes.
    Die wichtigsten Verbindungsstraßen der Fabrik waren zwar gepflastert, doch in jenem Februar 1942 gab es Bürgersteige erst auf dem Papier.

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