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Lensmen 01 - Die Planetenbasis

Lensmen 01 - Die Planetenbasis

Titel: Lensmen 01 - Die Planetenbasis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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um ihn zu Boden fielen.
    Verdammt schlecht gezielt! Er war beim Baseball nie ein guter Werfer gewesen, aber er hatte doch angenommen, daß er wenigstens ein MG-Nest treffen konnte. Seine Granaten waren nicht in, sondern über der feindlichen Stellung detoniert. Trotzdem hatte der Luftdruck wahrscheinlich ausgereicht, die MG-Mannschaft zu töten, aber das MG selbst war womöglich völlig unbeschädigt! Und das hieß, daß er sich da drüben noch einmal umsehen und es unbrauchbar machen mußte.
    Er überlegte nicht lange, zog seine Fünfundvierziger und machte sich auf den Weg. Die Deutschen schienen tatsächlich tot zu sein. Einer lag quer vor dem Gewehr, und er gab ihm einen Stoß. Der Körper rollte den Abhang hinab und erwachte urplötzlich zum Leben. Der Mann stieß einen lauten Schrei aus, und augenblicklich trat ein Ereignis ein, das dem jungen Kinnison den Angstschweiß auf die Stirn trieb. Auf dem gegenüberliegenden zerschossenen Abhang begannen sich graue Gestalten zu bewegen, die er bisher völlig übersehen hatte; sie bewegten sich auf ihren schreienden Kameraden zu. Und Kinnison, der zum erstenmal seit Jahren für seine mangelnden Wurfkünste dankbar war, hoffte inständig, daß die Maxim noch funktionierte.
    Hastig untersuchte er die Waffe und konnte zu seiner Erleichterung feststellen, daß offenbar keine wichtigen Teile beschädigt waren. Das MG war praktisch voll geladen. Vorsichtshalber legte er sich einen zweiten Gurt Munition bereit, packte die Griffe, legte den Sicherheitshebel herum und drückte ab. Die Waffe ratterte los. Er schwang den Lauf hin und her, bis er die Einschüsse sehen konnte, und bestrich systematisch den gegenüberliegenden Abhang. Nach dem ersten Gurt waren die Deutschen völlig durcheinander; nach dem zweiten rührte sich nichts mehr.
    Er entfernte das Schloß des MGs und zerschoß die Wasserkühlung mit seiner Pistole. Damit war die Maxim nicht mehr zu gebrauchen.
    Vorsichtig setzte Kinnison dann seinen Weg fort, wobei er die ursprüngliche Richtung beibehielt. Er hatte es jetzt eilig, denn die Deutschen merkten sicher bald, was hier geschehen war. Aber zu seiner Überraschung blieb er unbehelligt. Er überquerte eine gefährliche Senke, in der es kaum Deckung gab, und erreichte schließlich einen zerschossenen Wald, hinter dem die Straße lag.
    Entsetzt blieb er stehen.
    Er hatte schon von solchen Dingen gehört, aber gesehen hatte er so etwas noch nicht. Der Anblick war unbeschreiblich – ein Anblick, der in den Alpträumen seines späteren Lebens noch oft wiederkehren sollte.
    Eigentlich gab es nur wenig zu sehen; die Straße endete. Wo sie gewesen war, wo es Weizenfelder, Bauernhöfe und Wälder gegeben hatte, war jetzt nichts mehr; alles war zu einem einheitlichen Etwas zusammengeworfen. Das gesamte Gebiet war förmlich umgepflügt. Es war, als ob jedes Haus, jeder Baum und jedes Lebewesen durch eine gigantische Mühle gedreht worden wäre, die die Reste ihrer Arbeit – Holzsplitter, Metallteile, Fleischfetzen – überall verstreut hatte. Kinnison bedeckte die Augen und wandte sich ab.
    Noch in der letzten Nacht hatte es hier eine dichte befahrene Straße gegeben. Motorräder, Lastwagen, Fahrräder, Ambulanzen, Feldküchen, Offizierswagen und zahlreiche andere Fahrzeuge hatten sie benutzt. Auch Kanonen waren hier transportiert worden – Fünfundsiebziger ebenso wie ganz große Brocken, die zentimetertiefe Fahrspuren hinterließen. Pferde, Maulesel und – Menschen. Ganze Kolonnen von Soldaten, die an die Front marschierten – denn es gab nicht genügend Lastwagen. Die Straße war voll gewesen, übervoll.
    Und auf diesen belebten Transportweg hatte sich ein unvorstellbarer Geschoßhagel konzentriert. Aus Hunderten von Geschützen war ein sekundengenau abgestimmter Feuerhagel auf das Ziel niedergegangen und hatte es im wahrsten Sinn des Wortes pulverisiert. Es blieb keine Straße, kein Bauernhof, kein Feld, kein Gebäude, kein Baum, kein Unterholz; und nur wenige Metallstücke ließen noch erkennen, wozu sie einmal gehört hatten.
    Es dauerte fast eine Viertelstunde, bis Kinnison die Stätte der Verwüstung umgangen und die Straße wieder erreicht hatte. Er kam wieder schneller voran, obwohl sich auf der Fahrbahndecke immer noch ein Einschußloch an das andere reihte. Der Feldposten mußte ganz in der Nähe sein.
    Aber auch hier stieß er auf ein totales Chaos. Offensichtlich hatte ein Volltreffer die Station mit einem Schlag außer Gefecht gesetzt. Teile von

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