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Lensmen 01 - Die Planetenbasis

Lensmen 01 - Die Planetenbasis

Titel: Lensmen 01 - Die Planetenbasis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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Motorrädern lagen herum; Baumstämme erhoben sich nackt und geschwärzt in den Himmel, und voller Entsetzen sah Kinnison, daß in einer Astgabel ein toter Mann hing, der von der Wucht der Explosion hinaufgeschleudert worden war.
    Von Zeit zu Zeit schlug in der Nähe eine Granate ein; die Detonationen waren jedoch nicht nahe genug, um ihm Sorge zu machen. In diesem Augenblick sah er zwei Ambulanzfahrzeuge, die sich auf der schwerbeschädigten Straße vorsichtig näherten. Das erste verlangsamte die Fahrt und hielt an.
    »Haben Sie hier irgendwo ... 'runter, schnell!«
    Kinnison hatte das typische Kreischen bereits gehört und hechtete mit dem Kopf voran in das nächste Schützenloch. Es krachte, als ob die ganze Welt einstürzen wollte. Er wurde getroffen und förmlich in den Boden gerammt. Dunkelheit umhüllte ihn.
    Als er wieder zu sich kam, lag er auf einer Tragbahre; zwei Männer beugten sich über ihn.
    »Was ist los?« keuchte er. »Bin ich getroffen? Ist irgend etwas ...?«
    Er hielt inne; er fürchtete sich vor der Antwort.
    »Sie wurden von einem Rad des zweiten Ambulanzwagens getroffen, das ist alles«, sagte einer der Männer beruhigend. »Keine Sorge. Sie sind praktisch unbeschädigt. Arm- und Schulterprellungen und eine kleine Unterleibsverletzung. Vielleicht ein Geschoßsplitter. Sie sind für den Augenblick bestens versorgt. Es besteht kein Grund zur Sorge ...«
    »Uns würde nur interessieren«, unterbrach ihn sein Kollege, »ob hier in der Gegend noch jemand zu verarzten ist.«
    Kinnison schüttelte den Kopf.
    »Na gut. Wir haben auch hinten genug zu tun. Außerdem kann es Ihnen nicht schaden, wenn sich einmal ein Arzt um Sie kümmert.«
    »Schaffen Sie mich so schnell wie möglich an ein Telefon«, sagte Kinnison mit einer Stimme, die stark und sicher klingen sollte. »Ich habe eine wichtige Nachricht für General Weatherby im Stab der Speerspitze.«
    »Vielleicht sollten Sie uns lieber gleich sagen, was Sie auf dem Herzen haben.« Der Fahrer steuerte vorsichtig um die zahlreichen Einschußlöcher. »Wir haben Telefon in dem Krankenhaus, in das wir Sie bringen, aber vielleicht sind Sie nicht mehr vernehmungsfähig, wenn wir ankommen.«
    Kinnison machte seine Mitteilung, kämpfte aber trotzdem weiter gegen die Bewußtlosigkeit. Es war eine lange und anstrengende Fahrt, und es wurde ein langer und schmerzhafter Kampf, den er schließlich gewann. Er durfte direkt mit General Weatherby sprechen – die Ärzte, die ihn als Captain der Air Force erkannten und die Wichtigkeit seiner Nachricht ahnten, halfen ihm bei der Herstellung der Verbindung. Er hörte die verzerrte Stimme des Generals, der ihm versicherte, daß er sofort einen entsprechenden Vorstoß anordnen und für die Begradigung der Front sorgen würde.
    Dann gab ihm jemand eine Injektion, und er versank in tiefe Bewußtlosigkeit, aus der er erst nach Wochen richtig erwachen sollte. Von Zeit zu Zeit nahm er etwas von dem wahr, was um ihn herum vorging; er wußte jedoch Wirklichkeit von Traumwelt nicht zu unterscheiden.
    Da schien es unzählige Ärzte zu geben, die sich mit ihm beschäftigten und ihn operierten. Er wurde in unzählige Lazarette gerollt. Dann war da ein größeres Lazarett, das aus Holzhütten bestand. Schließlich eine Maschine, die seltsame Brummtöne ausstieß, und weißgekleidete Männer, die Fotos und Papiere studierten. Er hörte Fetzen ihrer Unterhaltung.
    »Bauchwunden sind immer schlimm«, glaubte er den einen sagen zu hören. »Und solche Quetschungen und Brüche sind beim Heilungsprozeß nicht gerade behilflich. Eine Prognose ist im Augenblick nicht möglich – aber wir werden sehen. Interessanter Fall ... wirklich faszinierend. Was würden Sie tun, Doktor, wenn Sie der behandelnde Arzt wären?«
    »Ich würde vor allen Dingen vorsichtig sein«, erwiderte eine jüngere, lautere Stimme. »Prellungen schwerster Art, Wundentzündung, Blutergüsse, Ödeme – hm, Doktor, ich schaue zu und lerne.«
    Und wieder versank er im Koma, wieder kam er zu sich; sein Zustand schien sich von Woche zu Woche zu verschlechtern. Und eines Tages wurde es ganz kritisch.
    »Adrenalin, Schwester! Und massieren Sie ihn – um Gottes willen, machen Sie schnell!«
    Und wieder kam Kinnison zu sich – diesmal schmerzte jede Fiber seines Körpers. Es war unerträglich. Irgend jemand bohrte ihm kleine Pfeile in die Haut und beknetete ihn am ganzen Körper, wobei er sich anscheinend auf die Stellen konzentrierte, die besonders empfindlich waren.

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