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Lensmen 01 - Die Planetenbasis

Lensmen 01 - Die Planetenbasis

Titel: Lensmen 01 - Die Planetenbasis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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massiven Standbeine, kauerte sich nieder und warf einen Hebel herum. Die Reflektoren erglühten und schickten dunkelrote Strahlen aus, die mit besorgniserregendem Knistern auf den Schutzschirm trafen. Zischend und dröhnend tobte der Kampf zwischen den Energien, und schließlich brach die grünliche Strahlung unter dem roten Ansturm zusammen. Nun stürmten die Strahlen der Standish gegen die Metalltür ein, deren Farbe von rot zu gelb wechselte und die schließlich weißglühend zerbarst. Durch die Öffnung sah Costigan eine Gestalt im Schutzanzug des Chefingenieurs – der Pirat! Der Anzug war so dick, daß er für kurze Zeit sogar dem Ansturm der Standish standhalten konnte, aber der Pirat gedachte nicht ohne Gegenwehr unterzugehen. Seine Lewiston spie tödliches Feuer, das jedoch an dem Schutzschirm der Standish wirkungslos abprallte. Aber auch Costigan hatte seinen letzten Trumpf noch nicht ausgespielt; die Waffe, der er sich anvertraut hatte, vermochte nicht nur Energiestrahlen zu verschicken. Er legte einen Hebel um, und im gleichen Augenblick ertönte eine gewaltige Explosion, die in dem kleinen Raum unerträglich laut widerhallte. Eine Halbkilo-Granate hatte den Schutzschirm des Piraten durchschlagen und ihn zerfetzt. Costigan desaktivierte seine Standish und vergewisserte sich, daß die Klimaanlage durch den Kampf keinen Schaden genommen hatte.
    Dann baute er seine Waffe ab und schaffte sie wieder in den Tanzraum. Er verstaute sie an ihrem Platz und kehrte zum Rettungsboot zurück. Clio schluchzte erleichtert auf, als sie ihn unverletzt wiedersah.
    »Oh, Conway«, rief sie. »Ich hatte befürchtet, es würde dir etwas passieren. Natürlich hast du ihn ...«
    »Natürlich«, erwiderte er lakonisch. »Es war nicht anders zu machen. Wie fühlst du dich? Geht es wieder einigermaßen?«
    »Ich glaube, ja. Natürlich habe ich eine Todesangst durchgestanden und würde mich am liebsten in eine Ohnmacht flüchten. Ich glaube zwar nicht, daß ich dir viel helfen kann, aber was in meiner Macht steht, werde ich gern tun.«
    »Fein. Es ist durchaus möglich, daß wir ohne dich gar nicht auskommen. Wir müssen jetzt so schnell wie möglich in den Kontrollraum, Clio. Jeder Mann wird gebraucht, denn anscheinend hat es fast alle erwischt. Nur wenige haben rechtzeitig etwas gemerkt.«
    »Aber wieso hast du gleich Bescheid gewußt? Man kann das Gas doch nicht sehen, und riechen kann man es auch nicht.«
    »Du hast seine Wirkung eine Sekunde vor mir zu spüren bekommen, und ich konnte deine Augen sehen. Das ist das deutlichste Zeichen, und wenn du einmal erlebt hast, wie ein Mann an einer WT-Vergiftung starb, wirst du so etwas nicht mehr vergessen. Das Maschinenpersonal hat es unten natürlich zuerst erwischt, und ich glaube nicht, daß sich dort noch jemand rührt. Dann waren wir im Salon an der Reihe, und zum Glück wurde ich durch deine Ohnmacht noch rechtzeitig gewarnt. Glücklicherweise hatte ich auch noch genug Atem, um die anderen zu warnen. Weiter oben müßte es eigentlich weniger Ausfälle gegeben haben. Na ja, wir werden sehen.«
    »Ich glaube, ich weiß, warum du mich gerettet hast – als Dank dafür, daß ich dich so schön gewarnt habe, nicht wahr?« Sie lachte spitzbübisch.
    »So etwa«, erwiderte er, auf ihren Ton eingehend.
    Der Kontrollraum war von etwa einem Dutzend Gestalten in Raumanzügen bevölkert. Es herrschte eine ungewöhnliche Ruhe, denn die Männer saßen unbeweglich vor ihren Instrumenten. Sie waren in höchster Alarmbereitschaft. Es war ein großer Glücksfall für das Schiff gewesen, daß Costigan – der trotz seines geringen Alters schon zu den Veteranen des Weltalls zählte – den gefährlichen Gasangriff rechtzeitig erkannt hatte; es war ein Glücksfall gewesen, daß er das gefährliche Gas aus eigener Erfahrung kannte und noch die Kraft gehabt hatte, seine Kameraden zu warnen. Captain Bradley, die wachhabenden Offiziere und einige andere Männer in ihren Quartieren hatten dem gekeuchten Warnruf augenblicklich gehorcht und die ›Schotten dicht‹ gemacht. Was sie auch gerade taten – sie hatten die Luft angehalten und waren in ihre rettenden Raumanzüge gesprungen, nicht ohne sie sofort mit einer Sauerstoffdusche gründlich zu reinigen.
    Costigan bedeutete dem Mädchen, sich in einem der freien Sessel niederzulassen, dann zog er vorsichtig seinen eigenen schweren Raumanzug an und näherte sich dem Captain.
    »Etwas zu sehen, Sir?« fragte er und salutierte. »Ich hätte fast erwartet,

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