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Lensmen 01 - Die Planetenbasis

Lensmen 01 - Die Planetenbasis

Titel: Lensmen 01 - Die Planetenbasis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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daß die Burschen eher losschlagen würden.«
    »Ich möchte fast annehmen, daß sie schon losgeschlagen haben. Wir können sie nur nicht orten. Wir haben einen Fern-Ortungsschirm errichtet, der augenblicklich neutralisiert wurde. Schauen Sie sich das an!«
    Der Captain deutete auf die Beobachtungsschirme, die anstelle eines beweglichen dreidimensionalen Bildes eine gleißende Lichtfläche zeigten. Aus den Lautsprechern drangen knisternde Störgeräusche.
    »Das gibt es einfach nicht!« explodierte Bradley. »Unsere Instrumente sagen, daß sich innerhalb der vierten Zone kein Gramm fremdes Metall befindet, und doch können sie uns mit einem so starken Feld erreichen. Mein Zweiter Offizier scheint an Geister zu glauben. Was meinen Sie dazu, Costigan?« Der Kommandant, der noch zur alten Schule gehörte, war wütend und verwirrt und lehnte sich innerlich gegen diesen unsichtbaren und unaufspürbaren Gegner auf, dem er endlich Auge in Auge gegenübertreten wollte. Angesichts des Unerklärlichen ließ er den Meinungen seiner jüngeren Offiziere allerdings größeren Spielraum als sonst.
    »Ich bin der Meinung, daß wir uns hier einem ganz realen Tatbestand gegenübersehen«, sagte Costigan bitter. »Offensichtlich besitzt der Gegner etwas, von dem wir noch keine Ahnung haben. Aber warum auch nicht? Schiffe wie die Hyperion bekommen wirkliche Neuerungen erst eingebaut, wenn sie mehrere Jahre erfolgreich erprobt worden sind. Dagegen können es sich die Piraten leisten, jeweils mit den neuesten Geräten zu operieren. Das einzige Positive an unserer Situation ist meiner Meinung nach die Tatsache, daß wir vor dem geheimnisvollen Attentat noch einen Funkspruch absetzen konnten. Das wird es den anderen Schiffen ermöglichen, unsere Spur aufzunehmen. Aber das wissen die Piraten ebenso wie wir, und ich möchte meinen, daß sie nicht mehr lange warten werden.«
    Und damit sollte er recht behalten, denn ehe er weitersprechen konnte, flammte der Außenschirm der Hyperion weiß auf, und auf den Beobachtungsschirmen erschien das Bild des Piratenschiffes, eines riesigen schwarzen Torpedos, der sofort zum Angriff überging.
    Der Gegenschlag der Hyperion ließ nicht lange auf sich warten, und unter dem Ansturm der Energien leuchteten die gegnerischen Schutzschirme rotglühend auf. Schwere und schwerste Kanonen, deren Rückstoß das riesige Schiff erzittern ließ, schickten ihre Explosionsgeschosse auf die Reise. Doch der Kommandant des Piratenschiffes kannte offensichtlich die Stärke des Linienschiffes und wußte, daß ihre Waffen gegen die ihm zur Verfügung stehenden Energien machtlos waren. Seine Schirme waren undurchdringlich, und die Geschosse detonierten im All, ohne Schaden anzurichten. Plötzlich schoß ein grellweißer Flammenstrahl auf die Hyperion zu, durchdrang ihre gewaltigen Abwehrschirme und das Metall ihrer Außen- und Innenwände. Augenblicklich sanken sämtliche Schirme in sich zusammen, und die Beschleunigung des Schiffes verminderte sich auf ein Viertel des bisherigen Schubs.
    »Volltreffer im Batterieraum«, stöhnte Bradley. »Was ist mit dem Notantrieb? Ohne Schirme sind wir geliefert – und in der Offensive kommen wir auch nicht weiter!«
    In diesem Augenblick schwang der tödliche Strahl herum, durchstieß einen Teil des Kontrollraums, pulverisierte den Piloten, die Waffenleitzentrale und die Beobachtungsstelle. Die Luft entwich, und die Anzüge der drei Überlebenden blähten sich ruckartig auf.
    Costigan stieß den Captain zur Seite; er packte das Mädchen am Arm und schob sie in die gleiche Richtung.
    »Raus hier«, brüllte er. Die Sprechgeräte der Raumanzüge nahmen automatisch ihre Arbeit auf. »Die Piraten können uns nicht sehen, denn offensichtlich steht unser Tarnschirm noch, der für ihre Ortungsstrahlen undurchdringlich ist. Wahrscheinlich arbeiten sie mit Hilfe von Seitenrißzeichnungen der Hyperion! «
    Hastig öffnete er eine Tür, die nun zum Außenschott einer Luftschleuse geworden war, und drängte die beiden anderen hinein. In aller Eile arbeiteten sie sich durch mehrere Passagierdecks heckwärts und erreichten schließlich ein Rettungsboot, dessen einziger Eingang das Ende eines Korridors bildete. Hier hofften sie zunächst in Sicherheit zu sein. Bereits auf den letzten Metern ihrer Flucht spürten sie an den veränderten Schwerkraftverhältnissen, daß sich die Hyperion wieder in Bewegung gesetzt hatte. Offensichtlich wurde das hilflose Schiff durch Tranktorstrahlen der Piraten

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