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Lensmen 01 - Die Planetenbasis

Lensmen 01 - Die Planetenbasis

Titel: Lensmen 01 - Die Planetenbasis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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sich nur auf gewisse Dinge und auf einen bestimmten, meist recht kurzen Zeitraum erstreckt. Auf allen anderen Gebieten können meine Männer tun und lassen, was sie wollen. Ich möchte daher noch einmal wiederholen, daß ich Sie gebrauchen kann, daß ich aber nicht auf Sie angewiesen bin. Sie haben die Wahl – entweder arbeiten Sie für mich, oder ...«
    »Oder was ...?«
    »Wir brauchen hierauf jetzt nicht näher eingehen. Es muß Ihnen genügen, wenn ich sage, daß es sich um ein Experiment handelt, bei dem ich gegenwärtig nicht sehr gut vorankomme. Ihr Tod wird die Folge dieses Experiments sein, und vielleicht sollte ich erwähnen, daß dieser Tod für Sie nicht sehr erfreulich ausfallen wird.«
    »Sie verdammter ...«, brüllte Bradley.
    »Moment«, schnappte Costigan. »Was ist mit Miß Marsden?«
    »Miß Marsden hat mit dieser Diskussion nicht das geringste zu tun«, erwiderte Roger eisig. »Ich denke, ich werde sie nicht auf Lösegeld freigeben – jedenfalls nicht sofort. Sie wird eine Weile hierbleiben.«
    »Dann möchte ich mich der Meinung des Captains anschließen! Es tut mir leid, daß ich ihn unterbrochen habe«, brüllte Costigan.
    »Na schön. Eine andere Reaktion habe ich von Männern Ihres Schlages nicht erwartet.« Der grauhaarige Mann drückte zweimal auf einen Knopf, und zwei seiner Untergebenen traten ein. »Die beiden sind in zwei Einzelzellen im zweiten Stock zu bringen«, befahl er. »Sie sind zu durchsuchen! Vielleicht haben sie am Körper noch Waffen versteckt. Die Türen sind fest zu schließen und zwei Wachen aufzustellen, die mit mir in ständiger Verbindung bleiben.«
    Bradley und Costigan wurden abgeführt und anschließend in ihren Zellen einer eingehenden Leibesvisitation unterzogen. Aber die Männer suchten befehlsgemäß nur nach Waffen; Roger schien der Überzeugung zu sein, einen Sender, der der Aufmerksamkeit seiner Leute vielleicht entging, sofort ausfindig machen zu können, wenn er benutzt würde. Aber er hatte keine Ahnung von den Besonderheiten der kleinen Geräte, die seine Gefangenen bei sich führten – winzige, aber überaus starke Geräte, die mit Ultrastrahlen arbeiten und daher für die Ortungsgeräte Rogers vielleicht nicht erfaßbar waren.
    Die schwere Schutzbrille, die Armbanduhr und die dazu passende Taschenuhr, der automatische Zigarettenanzünder, der Geldbeutel – all diese Dinge, die zur normalen Ausrüstung eines Liga-Offiziers gehörten, wurden eingehend untersucht. Doch der Liga-Geheimdienst hatte sich bemüht, den eigentlichen Zweck der Geräte zu verbergen – und als Costigan und Bradley schließlich wieder allein waren, hatten sie ihre Apparate vollzählig bei sich.

8
     
     
    Clio blickte sich verzweifelt um, doch ehe sie ihre Fluchtgedanken in die Tat umsetzen konnte, wurde sie von einem Lärmstrahl zur Vernunft gebracht.
    »Ein Fluchtversuch ist aussichtslos. Sie haben zu tun, was Roger will«, sagte Clios Wächterin und desaktivierte ihre Waffe. Sofort konnte sich das Mädchen wieder bewegen.
    »Seine Wünsche sind hier Gesetz«, fuhr sie fort, als sie nebeneinander durch einen langen Korridor schritten. »Je eher Ihnen das klar wird, desto leichter werden Sie es haben.«
    »Aber ich will es gar nicht leicht haben! Ich will eher sterben, als daß ich ...«
    »Auch das Sterben wird Ihnen unmöglich sein, wenn Roger es nicht will«, sagte die Frau mit tonloser Stimme. »Sie haben keinen eigenen Willen mehr, und wenn Sie sich nicht beugen, werden Sie bald Ihren Tod herbeisehnen – aber Roger wird Sie nicht sterben lassen. Schauen Sie mich an – ich kann nicht sterben. Hier ist Ihre Unterkunft. Sie werden hier wohnen, bis Roger neue Befehle erteilt.«
    Der lebende Automat öffnete eine Tür und blieb abwartend stehen. Clio drückte sich entsetzt an der Frau vorbei und betrat die großzügig eingerichtete Wohnung. Hinter ihr schloß sich die Tür, und absolute Stille breitete sich aus keine gewöhnliche Stille, sondern die bedrückend vollkommene Stille eines hundertprozentig schalldichten Raumes. Clios Nerven waren auf das äußerste gespannt. Verzweifelt blickte sie sich um und bekämpfte ein beinahe überwältigendes Verlangen, laut zu schreien.
    Plötzlich hörte sie Rogers Stimme, die aus dem Nichts zu ihr zu dringen schien.
    »Sie sind völlig überreizt, Miß Marsden«, sagte er. »Und von diesem Zustand haben Sie und ich wenig Vorteil. Ich empfehle Ihnen aus diesem Grunde absolute Ruhe, und damit Sie auch wirklich ungestört schlafen

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