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Lensmen 01 - Die Planetenbasis

Lensmen 01 - Die Planetenbasis

Titel: Lensmen 01 - Die Planetenbasis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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Fluchtplan. Sie können sprechen und hören, wir können ihre Sprache vielleicht sogar erlernen. Vielleicht läßt sich auch eine Art Vereinbarung mit ihnen treffen, so daß sie uns möglicherweise wieder freilassen, wenn wir vorher nicht irgendwie entkommen können.«
    Die Nevianer, die an einer Kontaktaufnahme ebenso interessiert waren wie die Erdbewohner, benutzten jetzt ständig den neuen Schwingungskonverter, und nach anstrengenden wochenlangen Übungen hatten sich die Gefangenen die ersten Grundbegriffe der nevianischen Sprache angeeignet, während sich einige Amphibienwesen mit der Liga-Sprache abmühten. Die beiden Offiziere wußten, daß es für die Nevianer einfacher war, wenn sie die nach logischen Prinzipien aufgebaute Sprache der Drei Planeten erlernten, anstatt sich mit den sinnlosen Problemen des Englischen abzuplagen.
    Nach kurzer Zeit konnten sich die beiden Gruppen einigermaßen verständigen, und Menschen und Nevianer machten schnelle Fortschritte. Man kam recht gut miteinander aus, und nachdem die Nevianer kleine, am Kragen zu tragende Konverter gebaut hatten, wurde es den Gefangenen gestattet, sich innerhalb des Raumschiffes frei zu bewegen. Nur das Lager, in dem das zerteilte Piratenboot aufbewahrt wurde, war ihnen nach wie vor verschlossen. So wurden sie eines Tages Zeugen einer eindrucksvollen Begegnung. Auf den Beobachtungsschirmen der Zentrale erschien ein zweites fischförmiges Raumschiff.
    »Das ist unser Schwesterschiff, auf dem Wege in Ihr Sonnensystem, wo es kostbares Eisen gibt«, teilte Nerado seinen unfreiwilligen Gästen mit.
    »Ich hoffe, daß die Liga inzwischen mit ihrem Superschiff fertig ist«, murmelte Costigan wütend, als sich Nerado entfernt hatte. »Dann bekämen die Burschen da drüben etwas anderes zu schmecken als reines Eisen, auf das sie so wild sind.«
    Die Wochen vergingen, und mit der Zeit trat am glitzernden Firmament ein blauer Stern hervor, wurde größer, veränderte sich zur Scheibe und schließlich zur Sonne, die von einem Planeten umkreist wurde.
    Das Schiff näherte sich dem Planeten, tauchte schwerfällig in seine Atmosphäre ein und setzte über der Lagunenstadt zur Landung an – diesmal über einer großen Wasserfläche, die von Gebäuden umgeben war. In direktem Anflug sank es auf die Öffnung zu; unter ihren Bremsstrahlen begann das Wasser zu kochen und zu verdampfen, und anstatt anmutig auf der Wasseroberfläche zu schwimmen, sank es wie ein Stein auf den Grund des Beckens.
    Nachdem er sein Schiff vorsichtig in die Halterungen laviert hatte, wandte sich Nerado an seine Gefangenen, die – jetzt wieder unter Bewachung in die Zentrale gebracht worden waren.
    »Während unsere kostbare Ladung gelöscht wird, werde ich Sie in die Universität bringen lassen, wo sich unsere Wissenschaftler mit Ihnen beschäftigen werden. Bitte folgen Sie mir!«
    »Einen Augenblick«, protestierte Costigan und warf seinen Kameraden einen warnenden Blick zu. »Sie erwarten doch nicht, daß wir mit Ihnen durch das Wasser marschieren – in dieser entsetzlichen Tiefe?«
    »Warum nicht?« fragte der Nevianer überrascht. »Sie gehören zu den Luftatmern, aber Sie werden doch schwimmen können – und in dieser geringen Tiefe werden Sie keine Schwierigkeiten haben. Wie tief ist es nach Ihrem Meßsystem – etwa dreißig Meter?«
    »Sie irren sich leider«, erklärte Costigan eindringlich. »Wenn Sie mit ›schwimmen‹ die Fortbewegung im Wasser meinen, muß ich Ihnen sagen, daß wir davon nichts verstehen. Wenn unsere Köpfe unter Wasser sind, sterben wir in weniger als drei Minuten. Der Wasserdruck in dieser Tiefe würde uns auf der Stelle umbringen!«
    »Wenn das so ist, könnte ich natürlich ein Rettungsboot nehmen, aber das wäre ...«, sagte der nevianische Kommandant zweifelnd, wurde jedoch von einem Stakkato-Signal von einer seiner Kontrolltafeln unterbrochen.
    »Captain Nerado, hören Sie?«
    »Hier Nerado«, erwiderte er.
    »Die Dritte Stadt steht unter Belagerung der Tiefseefische, die neue mobile Festungen mit bisher unbekannten Waffen entwickelt haben. Die Stadt läßt mitteilen, daß der Widerstand bald zusammenbrechen wird, wenn nicht sofort etwas geschieht. Wir werden dringend um Hilfe gebeten. Nerado, Ihr Schiff ist nicht nur mit Eisen vollgetankt, sondern auch erstklassig bewaffnet. Sie werden daher gebeten, sich so schnell wie möglich zum Kampfplatz zu begeben.«
    Nerado erteilte seine Befehle, und das überflüssige Eisen wurde in aller Eile abgelassen. Es

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