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Lensmen 01 - Die Planetenbasis

Lensmen 01 - Die Planetenbasis

Titel: Lensmen 01 - Die Planetenbasis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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alles darauf hin, daß wir uns auf eine lange Reise einstellen müssen.«

11
     
     
    Als erfahrene Raumfahrer merkten die beiden Liga-Offiziere sofort, daß sich das nevianische Raumschiff mit Überlichtgeschwindigkeit bewegte und noch weiter beschleunigte. Die Gravitation, die in ihrer Unterkunft herrschte, lag etwas unter dem normalen Wert.
    Mehrere Stunden vergingen. Bradley legte sich schlafen, und auch Clio und Costigan zogen sich in ihre Zimmer zurück.
    Costigan ließ sich auf sein Lager fallen, schloß die Augen und ließ seine Gedanken wandern. Als er bei Clio angekommen war und sich eben ihr Gesicht vorzustellen begann, überfiel ihn der Schlaf und ließ ihn acht Stunden nicht wieder los.
    Als er erfrischt erwachte, dachte er sofort wieder an das Mädchen.
    »Clio«, flüsterte er in das Mikrophon. »Bist du wach?«
    »Wach?« kam die erleichterte Antwort. »Ich dachte schon, ihr würdet überhaupt nicht mehr aufwachen – oder erst, wenn wir am Ziel sind, wo immer das sein mag! Kommt doch herein – ich kann einfach nicht verstehen, wie man hier schlafen kann, als ob man zu Hause wäre!«
    »Du mußt lernen, überall auf Kommando zu schlafen, damit du immer ...« Costigan unterbrach sich, als er ihre Tür öffnete und mit einem Blick feststellte, daß Clio offenbar überhaupt nicht geschlafen hatte. »Himmel, Clio, warum hast du mich nicht gerufen?«
    »Oh, es ist alles in Ordnung, Conway. Ich bin nur ein wenig nervös gewesen. Wie du dich fühlst, brauche ich wohl kaum zu fragen, oder?«
    »Allerdings nicht – ich habe nur einen Riesenhunger«, erwiderte er fröhlich. »Ich werde mal sehen, was wir dagegen tun können. Zunächst würde mich interessieren, ob sie meine Verbindung zu Samms immer noch blockiert haben.«
    Er nahm den kleinen Sender heraus und berührte den Kontaktknopf vorsichtig mit dem Finger – und riß den Arm mit einer heftigen Bewegung zurück.
    »Immer noch«, verkündete er überflüssigerweise. »Offensichtlich möchte man nicht, daß wir uns mit unseren Leuten draußen in Verbindung setzen – aber das Störfeld nimmt mir eigentlich die Arbeit ab, denn es kann noch leichter angepeilt werden als meine Stimme. So, und jetzt wollen wir uns um unser Frühstück kümmern.«
    Er trat an das Beobachtungsgerät und ließ den Visi-Strahl in die Zentrale des Schiffes wandern, wo Nerado vor den Kontrollen lag. Als Costigans Spionstrahl zur Ruhe kam, flammte ein blaues Licht auf, und der Nevianer wandte sich seinem Beobachtungsschirm zu. Costigan wußte, daß er mit dem Kommandanten zumindest in Sichtverbindung stand und deutete auf seinen geöffneten Mund – in der Hoffnung, daß der Fremde das Zeichen verstehen würde. Der Nevianer schwenkte einen seiner Tentakel, drückte einige Knöpfe, und im gleichen Augenblick glitt der Fußboden neben Costigan zur Seite. Durch die Öffnung erhob sich ein niedriger Tisch mit drei weichen Sitzgelegenheiten und einem glitzernden Arrangement von Bestecken und Geschirr.
    Die Tafel war überreich gedeckt – mit Töpfen und Schalen aus leuchtend weißem Metall, mit formschönen kristallenen Krügen und Gläsern, sechseckig und mit wundervollen Mustern versehen. Die Bestecke waren sehr fremdartig – seltsame Spieße mit sechzehn nadelscharfen Spitzen, biegsame Schneidegeräte, mit flexiblen Kanten versehen flache Löffel und zahlreiche andere Instrumente, deren Verwendungszweck nicht zu erraten war. Die Griffe der Bestecke waren schmal und den zierlichen Händen der Nevianer angepaßt.
    Aber wenn der Tisch und seine Ausstattung die Erdbewohner überrascht hatte und auf eine Eßkultur schließen ließ, die sie von diesen Ungeheuern nicht erwartet hatten, wurden sie von den Gerichten noch mehr überrascht – wenn auch unangenehm. Denn die wunderschönen Kristallkrüge enthielten einen ekelerregenden graugrünen Schleim, in den kleineren Schalen bewegten sich lebendige Seespinnen und ähnliche ›Leckerbissen‹, und die Teller enthielten Fische im Rohzustand, die mit rotem und grünem Seetang garniert waren.
    Clio warf einen Blick auf das Festmahl, schloß die Augen und wandte sich ab. Costigan nahm drei Fische von den Tellern und legte sie beiseite, ehe er sich wieder an die Nevianer wandte.
    »Gebraten werden sie nicht schlecht schmecken«, sagte er zu Bradley, während er Nerado verständlich zu machen versuchte, daß die Mahlzeit für sie nicht akzeptabel war und daß er mit ihm persönlich sprechen wollte. Endlich verstand der nevianische Kommandant.

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