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Lensmen 02 - Die ersten Lensmen.rtf

Lensmen 02 - Die ersten Lensmen.rtf

Titel: Lensmen 02 - Die ersten Lensmen.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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ganze Projekt abhängt!« brach es aus ihm heraus. »Kein einzelner Mann, und auch keine Gruppe von Männern, sollte eine derartige Macht ausüben dürfen. Der Rat und meine Wenigkeit sind bereits mit allen denkbaren Namen bedacht worden, doch was wir bisher unternommen haben, ist nichts im Vergleich zu dem, was die Galaktische Patrouille tun wird. Ich selbst wäre der erste, der gegen eine solche Machtkonzentration auf einen oder eine Gruppe von Menschen protestieren würde. Jeder Diktator in unserer Geschichte berief sich bei seiner Machtübernahme auf seine ›guten‹ Absichten für das Volk. Wie kann ich denn sicher sein, daß der geplante Galaktische Rat und meine Wenigkeit stark genug sein werden, diese Versuchungen, denen so viele zum Opfer gefallen sind, zum Guten hin zu überwinden? Wer soll den Wächter bewachen?«
    »Der Gedanke ehrt Sie, Jüngling«, erwiderte Mentor. »Und das ist einer der Gründe, warum Sie sich heute in diesem Raum befinden. Aus eigenem Erkennen können Sie natürlich nicht wissen, daß Sie im Grunde unbestechlich sind – aber ich weiß es. Außerdem gibt es etwas, durch das das anscheinend Unmögliche doch möglich wird. Strecken Sie den Arm aus.«
    Samms gehorchte, und im nächsten Augenblick legte sich ein Platin-Armband mit einem ellipsenförmigen Etwas um sein Handgelenk. Wie gelähmt starrte der Erdbewohner auf das seltsame Oval. Es schien aus Millionen winziger Edelsteine zu bestehen, die in sämtlichen Farben des Spektrums pulsierten und ein wildes, polychromatisches Licht ausstrahlten.
    »Das Nachfolgesymbol des goldenen Liga-Meteors«, sagte Mentor leise. »Die Lens von Arisia. Solange Sie ihre Fähigkeiten noch nicht kennen, müssen Sie sich auf mein Wort verlassen, daß niemals ein Unwürdiger die Lens von Arisia tragen wird. Hier ist eine Lens für Ihren Freund Kinnison; es wird nicht nötig sein, daß er sich persönlich bemüht. Sie werden jedoch bemerken, daß ich sie Ihnen in einem isolierten Futteral übergebe und daß sie nicht leuchtet. Berühren Sie einmal ihre Oberfläche ...«
    Samms Fingerspitzen strichen ganz leicht über das mattgraue, leblose Juwel; im nächsten Augenblick riß er den Arm zurück, als ein unvorstellbarer Schmerz seine Hand durchzuckte.
    »Das Ding lebt ja!« keuchte er.
    »Nein, sie lebt nicht wirklich ...« Mentor unterbrach sich, als ob er dem Erdbewohner eine Tatsache erklären wollte, die schwer zu beschreiben war. »Die Lens besitzt eine Art Pseudo-Leben, das ihr die charakteristische Strahlung verleiht, während sie direkten Kontakt zu dem Lebewesen – dem Ego – hat, mit dem sie in Einklang steht. Und nur während dieser Kontakt besteht, leuchtet sie, und nur dann ist sie harmlos. Sie ist gewissermaßen befriedigt und erfüllt. Als nichtschimmerndes Juwel ist sie dagegen äußerst gefährlich. Dann fehlt ihr etwas, nach dem sie sich sehnt, und sie reagiert derart heftig auf jede Lebensform, mit der sie nicht im Einklang steht, daß das unglückliche Wesen in Sekundenbruchteilen vernichtet wird.«
    »Dann kann nur ich ... ich meine, von allen Lebewesen im Universum kann nur ich ... diese Lens tragen?« Samms fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und starrte auf das unbegreifliche Symbol, das da so zufrieden an seinem Handgelenk schimmerte. »Aber wenn ich sterbe, wird sie doch eine Bedrohung für andere sein.«
    »Ganz und gar nicht. Eine Lens erwacht nur zum Leben, wenn sie mit einem lebenden Wesen in Einklang gebracht wird; wenn dieses Wesen in den nächsten Zyklus übergeht, löst sich auch die Lens sehr bald auf.«
    »Wunderbar!« flüsterte Samms ehrfürchtig. »Aber da ist doch ... ich meine, diese Lens sind sehr wertvoll, und wir werden Millionen davon benötigen ... und ...«
    »Sie meinen, was haben wir davon, wenn wir sie Ihnen zur Verfügung stellen?« Der Arisier schien zu lächeln.
    »Genau.« Samms' Gesicht lief rot an, aber er wich der Frage nicht aus. »Niemand tut etwas völlig umsonst. Echte Selbstlosigkeit ist etwas sehr Schönes, aber, um offen zu sein, sie ist mir noch nicht begegnet. Ich bin bereit, einen im Rahmen meiner Möglichkeit liegenden Preis für die Lens zu zahlen, doch ich muß diesen Preis zuvor wissen.«
    »Der Preis wird höher sein, als Sie im Augenblick vielleicht ahnen – allerdings auf ganz andere Weise«, sagte Mentor. »Jeder, dem wir eine Lens anvertrauen, wird eine Last zu tragen haben, die ihn voll beansprucht – eine Last der Autorität, der Verantwortung, des Wissens, unter der

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