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Lensmen 02 - Die ersten Lensmen.rtf

Lensmen 02 - Die ersten Lensmen.rtf

Titel: Lensmen 02 - Die ersten Lensmen.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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nicht, aber was ich über ihn gehört habe, läßt darauf schließen, daß er an Towne nicht heranreicht. Bliebe also Jim Towne – der, wie ich zu meiner Überraschung feststellen mußte, ebenfalls nicht zum Boß geeignet ist.«
    »Das hätte mich gestern noch sehr überrascht. Aber nach meinem heutigen Erlebnis ... Ich werde dir gleich davon berichten.«
    »Das beruhigt mich. Denn ich weiß nicht recht, wie ich dir das hätte erklären sollen. Meine Begründung wäre dir bestimmt nicht sehr logisch vorgekommen. Bleiben noch Isaacson und Senator Morgan.« Jill runzelte nachdenklich die Stirn. »Isaacson gehört natürlich zu den ganz Großen. Er ist ein Manager der obersten Klasse. Das ist er seiner Position als Leiter der Interstellar-Gesellschaft auch schuldig. Andererseits habe ich Morgan bisher immer für einen Schaumschläger gehalten ...«
    »Ich auch – bis heute nachmittag«, unterbrach Samms. »Ich war der Meinung, er wäre ein ganz gewöhnlicher, bestechlicher und marktschreierischer Politiker. Ich habe jetzt den Eindruck, daß wir unsere Einstellung erheblich ändern müssen.«
    Samms' Gedanken überstürzten sich. Aus zwei verschiedenen Richtungen waren Jill und er zu denselben Schlußfolgerungen gekommen. Aber wenn Morgan wirklich der Oberste Führer war, warum hatte er sich dann mit einem so kleinen Fisch wie Olmstead abgegeben? Oder war Olmsteads Aufgabe wichtiger, als er, Samms, angenommen hatte?
    »Ich sehe, wir werden hier den ganzen Abend verbringen können«, fuhr er fort, »so vielfältig sind unsere Themen. Zuerst möchte ich dir aber von meinen heutigen Erlebnissen berichten ...«
     
    Am darauffolgenden Dienstag betrat Virgil Samms um vierzehnhundert Uhr ein Büro, in dem sich ein großer, sauberer Schreibtisch befand. Ein drahtiger weißhaariger Mann blickte ihm entgegen.
    »Kapitän Willoughby?«
    »Ja.«
    »George Olmstead meldet sich zur Stelle.«
    »Sie werden als Vierter Offizier an unserer Reise teilnehmen«, sagte der Kapitän und drückte auf einen Knopf. Hinter Samms schloß sich eine schalldichte Tür.
    »Vierter Offizier? Das sind ja ganz neue Sitten. Was soll das?«
    »Hier Ihr Vertrag – lesen Sie ihn durch und unterschreiben Sie.«
    Samms beugte sich vor und las. »... Vierter Offizier ... keine Pflichten im Zusammenhang mit der Bedienung und Reparatur des besagten Raumschiffes ... Ladung ...« Dann kam ein Passus, der ihm förmlich in die Augen sprang. »Während eines Einsatzes außerhalb des Schiffes, den der Vierte Offizier befehligt, ist es seine Pflicht, sich notfalls durch rücksichtslosen Waffeneinsatz Autorität zu verschaffen ...«
    Der Lens-Träger ließ sich seine Erregung nicht anmerken, als er das Schriftstück langsam unterschrieb.
    Willoughby begleitete ihn anschließend an Bord der Virgin Queen und führte ihn in seine Kabine. »Ihre Pflichten, Mr. Olmstead, werden sich in den ersten Tagen darauf beschränken, mit der Mannschaft und dem Schiff bekannt zu werden. Sie dürfen sich hier frei bewegen – mit einer Ausnahme: Den Kommandoraum werden Sie erst betreten, wenn ich es Ihnen ausdrücklich gestatte. Ist das klar?«
    »Jawohl, Sir.«
    Als Willoughby gegangen war, machte sich Samms an eine eingehende Untersuchung des Zimmers. Es war ein sehr kleiner Raum, der jedoch geradezu luxuriös eingerichtet war. Mehrere Reihen Bücher zierten die Wände, es gab Sonnenlampen und einen Fernsehapparat – Samms vermißte lediglich das Ultrastrahl-Gerät. Aber es war eigentlich nicht verwunderlich, daß man George Olmstead über das Ziel der Reise im unklaren ließ.
    Samms war sehr überrascht, als er mit den Männern bekannt gemacht wurde, für die er direkt verantwortlich sein sollte, denn anstelle einer Abteilung von zwei oder drei Mann wurden vierzig Mann unter sein Kommando gestellt. Auf den ersten Blick wirkten diese Männer wie die gemeinsten und verkommensten Subjekte des Universums; er sollte jedoch bald erkennen, daß es sich nicht nur um Raumratten und sozial Heruntergekommene handelte. Sechs Männer waren Mörder und andere Schwerverbrecher. Samms nahm den größten der Männer beiseite und fragte:
    »Was hat man Ihnen über Ihre Arbeit hier gesagt, Tworn?«
    »Nichts. Nur, daß es gefährlich ist und daß ich dem Boß gehorchen soll. Vielleicht würde mir dann nichts passieren, hat man gesagt. Ich war für die Gaskammer vorgesehen, Sie verstehen?«
    »Ich verstehe«, sagte Samms und schritt von einem zum anderen, um die Leute kennenzulernen. Während er noch

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