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Lensmen 02 - Die ersten Lensmen.rtf

Lensmen 02 - Die ersten Lensmen.rtf

Titel: Lensmen 02 - Die ersten Lensmen.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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damit beschäftigt war, wurde er in den Kontrollraum gerufen.
    Der Navigationstank war zugedeckt, als er die Zentrale betrat, und auch sonst deutete nichts darauf hin, wo sie sich befanden. Auf dem Bildschirm leuchtete ein Planet und eine kräftige, blauweiße Sonne.
    »Meine Befehle gehen dahin«, sagte Willoughby, »Sie hier in Ihre Aufgabe einzuweisen und mit dem Planeten dort unten bekannt zu machen. Wir nennen ihn Trenco.« Virgil Samms bedeutete dieser Name nichts. »Sie werden mit fünf von Ihren Leuten auf der Planetenoberfläche landen und dort so viele grüne Blätter einsammeln, wie Sie erwischen können. Und zwar interessieren uns nur die größeren Blätter, über fünfzig Zentimeter lang und mehr als zwanzig Zentimeter breit, verstanden? Trotzdem dürfen Sie nicht wählerisch sein. Greifen Sie zu – und ab geht's!«
    »Das hört sich seltsam an«, sagte Samms ruhig. »Was macht die Sache so gefährlich?«
    »Lebewesen gibt es dort unten nicht, aber der Planet selbst ist neben Arisia das Heimtückischste, was man sich vorstellen kann. Ich bin noch nicht näher an ihn herangekommen und habe auch nicht die Absicht. Ich kann Ihnen also nur mitteilen, was ich selbst gehört habe. Jedenfalls hat Trenco schon mehr als einen Mann zum Wahnsinn getrieben. Wir schicken auf jeder Reise sieben oder acht Boote herunter – also etwa fünfunddreißig bis vierzig Mann –, und die größte Ladung, die jemals auf einen Schlag eingebracht wurde, war nicht ganz zwei Zentner schwer. Oft genug ist die Ernte gleich Null, und manchmal kommen die Boote überhaupt nicht wieder.«
    »Die Männer drehen also durch ...?« fragte Samms. »Wie sehen die Symptome aus? Was sagen sie?«
    »Das ist verschieden. In der Regel scheinen sie irgendwie die Orientierungsfähigkeit zu verlieren. Sie sind nicht wirklich blind, aber sie sehen Dinge, die es gar nicht gibt, und Dinge, die vorhanden sind, sehen sie nicht. Außerdem regnet es jede Nacht dort unten – über zwölftausend Millimeter, und wenn es Morgen wird, verdunstet alles wieder. Sie müssen sich auf die schlimmsten elektrischen Stürme gefaßt machen, die es im ganzen Universum gibt, und auf Windgeschwindigkeiten von über dreizehnhundert Stundenkilometern.«
    »Donnerwetter! Wieviel Zeit haben wir? Mit Ihrer Erlaubnis würde ich mich gern noch ein wenig umsehen, ehe ich eine Landung versuche.«
    »Keine schlechte Idee. Ich gebe Ihnen drei irdische Tage, ehe ich Sie abschreibe und andere Boote ausschicke. Suchen Sie sich Ihre Mannschaft aus und sehen Sie zu, was Sie erreichen können.«
    Als sich das Boot vom Mutterschiff löste, klang Willoughbys Stimme blechern aus dem Lautsprecher. »Leute, ich weiß, daß Sie sich Hoffnungen machen. Aber Sie wissen auch, daß Ihr Vorgesetzter, Vierter Offizier Olmstead, weitreichende Vollmachten hat und Ihnen jederzeit eine Kugel durch den Kopf jagen kann, wenn Sie sich Freiheiten herausnehmen. Und das heißt, daß Sie zu gehorchen haben, und zwar unbedingt! Und wenn das Boot etwa vom Kurs abkommen sollte, können Sie einiges erleben! Gute Ernte!«
    Achtundvierzig irdische Stunden lang beschäftigte sich Samms intensiv mit dem Planeten Trenco, doch je tiefer er in seine Geheimnisse einzudringen glaubte, desto seltsamer kam ihm diese Welt vor.
    Trencos Atmosphäre besteht nicht aus Luft, wie wir sie kennen, und seine Hydrosphäre hat wenig mit Wasser zu tun. Hydrosphäre und Atmosphäre scheinen untrennbar miteinander verbunden und bilden eine Substanz mit einer sehr niedrigen Verdampfungstemperatur und einem Siedepunkt von kaum einundzwanzig Grad Celsius. Trencos Tage sind unerträglich heiß, seine Nächte bitterlich kalt.
    Aus diesem Grunde regnet es während der Nacht; und ein Niederschlag von zwanzig Millimetern auf der Erde ist im Vergleich hierzu ein leichter Sprühregen. Auf Trenco regnet es – zwölftausend Millimeter und mehr pro Nacht. Daß dieser gewaltige Niederschlag Stürme ungeheuren Ausmaßes hervorruft, ist kein Wunder. Willoughbys Angaben waren durchaus zutreffend. Fast überall auf Trenco herrschen Windgeschwindigkeiten, gegen die ein irdischer Hurrikan oder Zyklon wie eine leichte Brise wirkt. Auch die entstehenden Blitze übertreffen alle bei uns vorstellbaren Gewitter. Die Unwetter auf Trenco erhellen den Himmel mit einem ununterbrochen zuckenden Licht, das sich durchaus mit den Strahlen einer normalen Sonne vergleichen läßt. Flammende Entladungen von unzähligen Millionen Volt rasen über den Himmel und vertreiben

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