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Lensmen 03 - Galaktische Patrouille

Lensmen 03 - Galaktische Patrouille

Titel: Lensmen 03 - Galaktische Patrouille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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durfte.
    Das im freien Flug in das arisische System rasende Schiff prallte auf das unsichtbare Hindernis und wurde in Sekundenschnelle gestoppt. Gleichzeitig durchflutete ein gewaltiger Gedankenimpuls das Gehirn des Piratenkapitäns, der sein Schiff in panischem Schrecken wendete und überstürzt einen Notruf an sein Hauptquartier richtete. Die Nachricht wurde sofort an Helmuth weitergeleitet, der an seinem Leitstand saß.
    »Beruhigen Sie sich, Mann! Erstatten Sie mir einen zusammenhängenden Bericht!« schnappte Helmuth und richtete seinen hypnotischen Blick auf den zusammengesunkenen Kapitän. »Reißen Sie sich zusammen und berichten Sie! Ich wünsche über jede Einzelheit unterrichtet zu werden!«
    »Nun, Sir, als wir auf das Hindernis stießen – auf eine Art Schirm, nehme ich an – und als wir angehalten wurden, kam etwas zu uns an Bord. Es war ... oh ...!« Der Mann schien die Fassung zu verlieren, doch Helmuths finsterer Blick brachte ihn schnell wieder zu sich. »Ein Ungeheuer, Sir!« fuhr er fort. »Einfach unbeschreiblich! Ein feuerspeiender Drache mit Zähnen und Klauen und einem schuppigen Schwanz! Das Ungeheuer redete mich in meiner Sprache an und sagte ...«
    »Ich bin nicht daran interessiert, was es gesagt hat. Ich habe es zwar nicht gehört, aber ich kann es mir vorstellen. Es hat Ihnen einen entsetzlichen Tod angedroht, nicht wahr?« Und sein kalter, ironischer Ton brachte den zitternden Mann schneller wieder zu sich, als es jede Art von Tadel vermocht hätte.
    »Ah – so etwa, Sir«, fügte der Kapitän hinzu.
    »Und Sie – der Kommandant eines erstklassigen Schlachtschiffes der Boskonischen Flotte – nehmen so etwas ernst?« höhnte Helmuth.
    »Wenn Sie es so sagen, Sir, klingt es natürlich etwas an den Haaren herbeigezogen«, erwiderte der Kapitän leise.
    »Allerdings – es ist an den Haaren herbeigezogen! Wir wissen natürlich nicht genau, wer oder was für diese Halluzination oder Erscheinung verantwortlich ist, denn offensichtlich waren Sie der einzige, der sie gesehen hat. Auf den Hauptschirmen haben wir jedenfalls nichts bemerkt. Wahrscheinlich hat man versucht, Sie durch Hypnose oder etwas Ähnliches zu beeinflussen, und Sie wissen ebensogut wie ich, daß sich solche Angriffe parieren lassen, wenn man ihnen einen festen Willen entgegensetzt – und gerade das war bei Ihnen nicht der Fall, wenn ich mich nicht sehr irre.«
    »Nein, Sir – dazu blieb uns keine Zeit.«
    »Außerdem hatten Sie weder Ihre Schirme noch die automatischen Aufzeichner eingeschaltet – Sie waren also völlig unvorbereitet. Ich halte es fast für angebracht, daß Sie sich so schnell wie möglich hier zurückmelden!«
    »O nein, Sir – bitte! « Der Kapitän wußte sehr wohl, welche Strafen auf einen Versager warteten, und Helmuths sorgsam gewählte Worte hatten die gewünschte Wirkung. »Ich habe mich überraschen lassen, Sir, aber das nächstemal werde ich es schaffen!«
    »Gut. Ich gebe Ihnen eine letzte Chance. Wenn Sie wieder in die Nähe der Barriere kommen, gehen Sie in den trägen Flug über und fahren sämtliche Schirme aus. Bemannen Sie Ihre sämtlichen Bildschirme und Waffenstationen – denn wer Hypnosewellen ausstrahlen kann, ist auch verletzlich. Dringen Sie mit träger Höchstbeschleunigung in das System ein, brechen Sie jeden Widerstand, dem Sie begegnen, und zögern Sie nicht, Ihre Angriffsstrahlen einzusetzen. Sonst noch etwas?«
    »Nein, Sir.« Der Kapitän hatte seine gewohnte Ruhe wiedergewonnen, und die kriegsmäßigen Vorbereitungen ließen die Erinnerung an den plötzlichen Gedankenstoß der Arisier noch weiter verblassen.
    »Dann los!«
    Der Plan wurde wortwörtlich ausgeführt. Das Piratenschiff stieß im trägen Flug auf die Barriere, die seiner gewaltigen Masse keinen Widerstand entgegensetzte. Aber damit war die unsichtbare Grenze, die die Arisier gezogen hatten, endgültig überschritten, und der Vergeltungsschlag erfolgte ohne vorherige Warnung.
    Viele Menschen kennen Dinge, vor denen sie sich bewußt fürchten, und Ängste, die sich selten über die Schwelle des Bewußtseins erheben. Jedes denkende Wesen wird von solchen Gefühlen heimgesucht und erahnt die mehr oder weniger dunklen Winkel seines Wesens, die sich selten ausräumen lassen, wie ruhig und friedlich das Leben auch ist, das man führt.
    Die Piraten jedoch waren der Abschaum des Weltalls. Sie führten ein Leben ohne Skrupel und betrieben rücksichtslos ihr gesetzloses Gewerbe. Die Liste ihrer Untaten war lang. Es

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