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Lensmen 08 - Drachen-Lensmen

Lensmen 08 - Drachen-Lensmen

Titel: Lensmen 08 - Drachen-Lensmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David A. Kyle
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Pfeil-22. »Ich kann die Synapsen nicht mehr lange halten. Ist erst ein Block geplatzt, folgt der Rest mit einer Kettenreaktion.«
    Ja, Kallatra irrte nicht – Worsel plante in der Tat, was Kallatra sich vorstellte. Als das Schnellboot Flamme wenige Minuten später auf demselben elektrischen Karren aus dem Fahrstuhl rollte, mit dem auch das Kabel abgerollt wurde, schob Worsel dem jungen Lens-Träger ein Ende des Kabels in die Hand. »Steigen Sie auf die Flosse«, sagte er, öffnete die Verkleidung und kroch ins Innere des Fliegers. »Ich halte Sie und das Kabel mit Traktorstrahlen fest.«
    Das ungewöhnliche Vorhaben verblüffte und erschreckte den Jüngling aber dann leuchteten seine Augen, und er widmete sich der Aufgabe mit einem energischen »Jawohl, Sir!«.
    »Ich übernehme jetzt die Kommunikation«, fuhr Worsel fort. »Sie denken nur noch an sich selbst, klammern sich an der Windflosse fest und lassen das Kabel nicht los. Wenn wir in einen Kampf geraten, muß ich Sie vielleicht zur Decke hochschieben, damit Sie mir nicht in die Quere geraten. Sie brauchen nur das Kabel festzuhalten, dann ist alles in Ordnung.«
    »Jawohl, Sir«, sagte Kallatra nicht mehr ganz so energisch und schluckte.
    Durch die Lens-Verbindung hörte Kallatra mit, wie Worsel Pfeil-22 und Zen-Kon von seinen Plänen informierte; er wollte dicht über den Maschinen durch den Saal fliegen und auf gefährlichen und unberechenbaren Widerstand gefaßt sein. »Sie müssen das Kabel rollen lassen, mit viel Spiel«, fuhr Worsel fort, »und mir sofort Bescheid geben, wenn es Probleme gibt.« Kallatra gewahrte Worsels Vision von ihm selbst, wie er von der Flosse gerissen wurde, weil das Kabel sich urplötzlich straffte. Eine schreckliche Vision. Ein kurzer, beruhigender Impuls aus Worsels allgegenwärtigem und allwissendem Verstand besänftigte die Nerven des Flossenreiters.
    »Pfeil-22! Was dich betrifft, so sagst du mir, wenn ich mein Ziel erreiche. Wonach muß ich Ausschau halten? Gib mir die Einzelheiten durch, während wir Lens-Träger unsere Aktion beginnen. Ich kann deine Gedanken nicht sehen. Ich kann mir daraus kein erkennbares Bild formen. Laß ein Licht aufscheinen, gib eine Vibration, versprüh Funken oder läute, wenn und falls du es irgend kannst. Im Augenblick aber brauche ich die Einzelheiten für's Einstecken des Kabels.«
    Mit sanfter Berührung der Kontrollen ließ Worsel Flamme vom Boden aufsteigen, und Pfeil-22 begann mit monotonen Worten in ziemlich unklaren Begriffen eine bestimmte Position zu beschreiben.
    Worsel bedachte Kallatra mit einem Blick. Ein Stengelauge blinzelte dem anderen zu. Und der junge Lens-Träger wußte, daß er in seinem ganzen Leben keinen verrückteren, erinnerungswerteren Augenblick erleben würde als diesen!
    »Los geht's, mein Freund!« rief ihm Worsel auf geistigem Wege durch das Echo von Pfeils mathematischen Beschreibungen zu, und sie begannen ihren Flug über die endlosen Weiten zahlreicher Umrisse und Gestalten im Großen Maschinensaal.

6
     
     
    Der Morgen des nächsten Tages kam, weil das auf den Chronometern im Planetoiden des Wissens so zu lesen stand. Worsel hatte den Auftrag erteilt, ihn spät zum Frühstück zu wecken; pflichtgemäß ertönte die melodische Glocke, und künstliches Licht strömte freundlich von der hohen, gebogenen Decke, und durch das Zimmer, in dem er schlief und arbeitete, schwebte der anregende Duft von ›Psycho-Einstimmung‹.
    Worsel löste seinen Körper vom Schlafpfosten und reckte sich gemächlich von Wand zu Wand. Obwohl der Raum beinahe zwölf Meter lang war, vermochte er ihn mit der Schwanzspitze und den ausgestreckten Flügelenden beinahe auszufüllen. Die meisten Räumlichkeiten in der Zivilisation waren auf Tellurier und andere führende Rassen zugeschnitten, die in ihrer Typisierung oben im Alphabet standen; folglich hatte er es meistens zu eng. Pok dagegen war velantischen Ursprungs, und so waren die Räume von ansprechender Schlangenlänge. Erfreut stellte er fest, daß das Recken praktisch schmerzfrei blieb. In Anbetracht der Erlebnisse, die hinter ihm lagen, war das ein Glücksumstand. Die Krisen, die sich bemerkbar gemacht hatten, waren vorüber, die Dinge liefen denkbar normal. Die Revolte der Maschinen war zu Ende, die Piraten hatte man vertrieben, noch heute sollte eine Patrouillenschwadron eintreffen. Alles war in Ordnung wenn er nur die toten Patrouillenangehörigen vergessen könnte, wenn er nicht immer an Tong und Vveryl denken mußte, die

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