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Lensmen 08 - Drachen-Lensmen

Lensmen 08 - Drachen-Lensmen

Titel: Lensmen 08 - Drachen-Lensmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David A. Kyle
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wird, solange er nicht eindeutig vernichtet worden ist. Natürlich könnte sich Pfeil-22 auch als wohltätige Kraft erweisen, aber – wie du selbst sagst – wir müssen mit dem Schlimmsten rechnen. Es gibt keine Beweise, daß die Entwicklung von den Boskoniern oder ihrem Gezücht eingeleitet wurde, aber auch diese Möglichkeit werden wir nicht von der Hand weisen, und wir werden aufpassen. Wir müssen mit jenem ... äh ... numerierten Lens-Träger darüber sprechen, Vierundzwanzig von Sechs. Der Umstand, daß die Boskonier ein Versuchsprojekt laufen hatten, das sich mit Robotik beschäftigte, die Tatsache, daß sie mechanische Lebensformen besaßen – nun, das ist kein sehr überraschender Zufall. Vielleicht finden wir eine Verbindung zwischen diesem Projekt und dem Fiasko. Der einzig konkrete, wenn auch schwache Beweis einer Verbindung ist der Umstand, daß einige der hier ausgestellten Maschinen boskonischen Ursprungs waren.«
    Wieder wog Kinnison die Axt in der Hand und hieb damit heftig einen eingebildeten Boskonier nieder.
    »Dann hätten wir da Einheit 9-7-1. Die scheint auf den Ausflug mitgenommen worden zu sein. Darin vermuten wir einen weiteren Zufall. Doch alles wäre möglich. Einmal angenommen, Einheit 9-7-1 handelt irrational, wenn nicht gar völlig verrückt, dann können wir uns nicht ausmalen, welche Einwirkung sie auf die langfristige Entwicklung von Pfeil-22 nehmen wird. Es besteht sogar die entfernte Möglichkeit, daß Einheit 9-7-1 dem bösen Einfluß Boskones nachgibt – aber nur Klono könnte die Wahrscheinlichkeit dafür berechnen.«
    Kinnison tätschelte seine Waffe und hängte sie wieder an die Wand.
    »Also, Worsel, wir sind uns darin einig, daß wir in der unheimlichen Angelegenheit der Flucht der denkenden Maschinen nichts unternehmen können. Was dagegen die geistigen Störungen angeht, die bei Lens-Trägern aufgetreten sind ...« Unruhig wanderte der großgewachsene Mann vor seiner Couch hin und her und ging einmal sogar um das Möbelstück herum, wobei er sich mehrmals laut klatschend mit der Faust in die offene Hand schlug. »Beschreib mir das Phänomen noch einmal.«
    »Die erste geistige Verschiebung begann, als ich Einheit 9-7-1 befohlen hatte, sich abzuschalten«, wiederholte Worsel. »Bluebelts Gedanken erreichten mich, aber der Rat, den er mir gab, war schlecht, und ich vermochte daraus zu schließen, daß es im Grunde nicht Blues Gedanken waren.«
    »Bluebelt hat in dem Augenblick nicht zu dir projiziert, obwohl er es versuchte. Richtig?«
    »Ja. Bluebelts Projektor war eingeschaltet und suchte die Verbindung zu mir, aber das gelang ihm erst viel später.«
    »Der falsche Bluebelt befand sich also in deinem Geist, und du hast ihm einen Gedankenschlag versetzt?«
    »Eine energische Gedankenspitze könnte man sagen, damit hätte man einen Panther in ein sanftes Wesen verwandeln können!« rief Worsel mit grimmigem Lächeln. »Statt dessen versengte ich mir die eigenen Schwanzfedern. Peng! Ein Blitz! Und meine eigene Energie lähmte mich.«
    »Du meinst, es war ein Abstrahler?«
    »Muß so sein. Aber wer hat sich da so eingemischt? Die Täuschung mit Bluebelt schien mir ein feindlicher Trick zu sein, und folglich schickte ich den Geistespfeil ab. War er nur zu schnell für mich? Ich bezweifle das. Wie hätte er seinen Gedankenschild im genau richtigen Augenblick auf maximale Abprallung stellen können? Da erscheint es viel wahrscheinlicher, daß das Ding von mir selbst kam.«
    »Aber wenn es von dir selbst stammte, dann sagst du mit anderen Worten, daß du unter Halluzinationen gelitten hast. Von wem aber gingen die Halluzinationen aus?«
    »Von mir«, erwiderte Worsel schlicht. »Ich habe mir das selbst eingebrockt. Ich weiß alles, was es über Halluzinationen zu wissen gibt. Es war keine normale Halluzination. Es geschah wirklich, in meinem Verstand. Die einzige Erklärung ist eine ganz gewöhnliche, die dennoch kompliziert ist und die ich nicht ganz verstanden habe.«
    »Schizophrenie!« Kinnison schnaubte verächtlich durch die Nase. »Ich kann mir nicht vorstellen, daß du durchdrehst!«
    »Schizophrenie ist nicht unbedingt Wahnsinn«, berichtigte ihn Worsel, »obwohl sie dorthin führen kann, Sie ist eine Krankheit. Ich spreche von paranoider Schizophrenie. Ich nehme aber nicht an, daß ich krank bin. Ich glaube vielmehr, daß ich eine Neurose entwickelt habe, die schizophrene Symptome aufweist – und es muß eine abnormale Ursache gegeben haben, warum sie sich in mir

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