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Lensmen 09 - Lensmen von Rigel

Lensmen 09 - Lensmen von Rigel

Titel: Lensmen 09 - Lensmen von Rigel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David A. Kyle
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beschleunigten in einer gewundenen S-Kurve fort vom Kampffeld, eines nach dem anderen beim Eintritt in den trägen Flug verlöschend. Gleichzeitig wurden ihre Positionen nacheinander von neuen Raumschiffen eingenommen, die das Manöver umkehrten. Zahlenmäßig umfaßte die Flotte nur ein Zehntel, doch jedes Schiff war plötzlich zehnmal so groß wie die Einheiten, an deren Platz sie rückten! Sie waren unglaublich monströs!
    An Bord des Patrouillen-Flaggschiffes glaubte niemand, daß sie wirklich existierten. Doch sämtliche Instrumente, sämtliche Wahrnehmungen behaupteten das Gegenteil!
    Das Gefühl eines offenen Kommunikationskanals zu Nadreck und Thorndyke, das in den Köpfen der Lens-Träger bisher fest verankert gewesen war, hatte sich verflüchtigt. Verflüchtigt wie die mitternächtlichen Geräusche in einem Wald, gestört von bösen Omen.
    »Nadreck!« rief Worsel. »Gib uns ein Zeichen, daß mit dir alles in Ordnung ist. Thorndyke! Was ist los?«
    Die Stille im Einsatzraum des Flaggschiffes war bedrückend angesichts der Monsterschiffe, die alle Wandschirme füllten.
    Im nächsten Moment zuckten Thorndykes mechanisch wiedergegebene entsetzte Gedanken in die Köpfe der wartenden Lens-Träger:
    »... ein schwarzes Loch, in einem anderen schwarzen Loch verschwunden ... die Masse des galaktischen Sternenhaufens ...!«
    Und im gleichen Augenblick zuckten sämtliche Riesenraumschiffe in eine heftige Rückwärtsbeschleunigung und wurden im Nu durch eine neue Erscheinung abgelöst, die vor den Augen der Patrouillenbeobachter hervorplatzte, so riesig und so nahe, daß der Blick auf die titanischen Super-Super-Brecher des Gezüchts verdeckt wurde: ein einzelnes, noch größeres Kriegsschiff des Gezüchts. In zehnfacher Vergrößerung der zehnfachen Vergrößerung! Das Gebilde überstieg jedes menschliche Vorstellungsvermögen. Ganz allein schien es die gesamte Gezücht-Flotte aufzuwiegen!
    Admiral LaForge ließ den Blick von seinem schimmernden Tank abgleiten, in dem das Ding wie ein Metall-Ei schwebte, dem von winzigen Lichtpunkten der Patrouille Einhalt geboten werden sollte. Er schaute auf den elektronischen Sichtschirm, wo die gewaltigen Ausmaße des Ultra-Schiffes erst richtig zur Geltung kamen, und flüsterte ehrfurchtsvoll: »Eine Weltuntergangs-Maschine!«
    Die Verbindung zu Kinnison erstarb.

15
     
     
    »Es ist Ihre Entscheidung«, sagte Tregonsee zu Cloudd. »Ich nehme Sie Ihnen nicht ab.«
    Benson Cloudds Gesicht war nur wenige Zentimeter von den harten, spitzen Dornen und den biegsamen, dicken Haaren des formlosen Qu'orr-Kopfes entfernt. Sie ringelten sich über seine Haut; dabei berührten sie ihn nicht, sondern bewegten nur die Luft und erzeugten das Gefühl eines Kontakts. Die Augen hatte er fest geschlossen – ein natürlicher Schutzreflex vor der Nähe des lebendigen Barts ebenso wie ein Erschrecken vor dem unerträglichen Anblick. Sollte er nun auch eine Art Halb-Zombie werden wie jener hoffnungslos ausgebrannte Kalonier?
    »Vielleicht tut es weh«, flüsterte Tregonsee in seinem Gehirn, »aber ich glaube, die Qu'orr werden diesen Schmerz unterbinden, sobald sie merken, daß Sie ihn empfinden. Sollte etwas schiefgehen, kann ich Sie auf jeden Fall retten, und sollte Ihr Arm dabei Schaden nehmen, so kann er garantiert geheilt werden.«
    »QX, QX«, dachte Cloudd. »Ich bin auf eurer Seite, Qu'orr!«
    »Sie suchen lediglich nach der Wahrheit«, wiederholte Tregonsee ruhig und besänftigend. »Sie haben mich erkundet und einwandfrei behandelt.«
    Cloudd hob die rechte Hand und streckte sie langsam und vorsichtig aus, ohne hinzuschauen, dem unvermeidlichen Kontakt entgegen.
    »Denken Sie daran – wenn das Wesen Ihren Arm erfaßt, dürfen Sie nicht zurückzucken. Entspannen Sie sich.«
    Mich entspannen? Mutig bin ich ja, aber ich kann doch nicht einfach meine Nervenenden abschalten und meine Phantasie abwürgen! Seine Hand berührte die wogenden Stengel. Er spürte, wie sich die ringelnden, schlangenglatten Gebilde um seinen gesamten Arm legten. Schmerz empfand er nicht, nur in seiner Phantasie. Schaut euch gründlich um – ich gehöre zu den Guten. Die Galaktische Patrouille steht auf eurer Seite. Cloudd folgte Tregonsees Unterweisung und fuhr fort: Die Galaktische Patrouille ist nicht euer Feind. Wir halten keine Sklaven. Wir bekämpfen das Böse. Wir sind eure Freunde, und wir werden eure wahren Feinde vernichten.
    Cloudd spürte seinen Arm taub werden. Lösten die Qu'orr sein Fleisch auf?

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