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Lensmen 10 - Z-Lensmen

Lensmen 10 - Z-Lensmen

Titel: Lensmen 10 - Z-Lensmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David A. Kyle
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jenen leidet, die solches Leid verdient haben. Ich glaube, Vier ist auf eine ähnliche Situation gestoßen. Sollten wir solchen Humanoiden nicht zu helfen versuchen? Wirklich zu helfen, anstatt sie im Stich zu lassen?«
    »Das ist eine interessante philosophische Frage, Sechs«, räumte Nadreck ein, »aber keine für einen Palainianer. Für uns ist alles, was auf der falschen Seite steht, gleichermaßen falsch. Wer sich etwas anschließt, das falsch ist, steht deshalb ebenfalls im Irrtum. Wir versuchen solche Wesen nicht zu retten, wir löschen sie einfach aus.«
    »Dieses Argument behagt mir nicht, Nadreck. Wäre es möglich, daß ich noch nicht reif bin, meine Ausbildung abzuschließen und eine Lens von Arisia zu erhalten?«
    »Ganz und gar nicht, Sechs«, sagt Nadreck ungerührt. »Sie zeigen eine Neigung, der warmblütigen menschlichen Emotion des Mitleids nachzugeben, und natürlich unterscheiden sich Ihre religiösen Überzeugungen sehr von den meinen. Sie werden eine gute Lens-Trägerin abgeben und eng mit den Feuerköpfen zusammenarbeiten können.«
    Nun brachte die Kinchook eine verblüffende Idee zur Sprache: Sie wollte ihrem Ratsmitglied die Entscheidung freistellen, Togra zu verlassen oder den Vernichtungskrieg auf sich zukommen zu lassen. Ihrer Meinung nach war es ein einfacher Vorschlag: Er sollte sich den »Fremden« anschließen, mit ihnen auf eine andere Welt fliegen und sich dort als umsorgter »Gast« in einem Laboratorium aufhalten, solange er wollte. Auf Palain VII wäre es für die Akademie von großem Vorteil, einen lebendigen humanoiden Barbaren studieren zu können.
    »Sechs, das ist ein provokativer Vorschlag«, meinte Nadreck. »Bei Ihrem Ratsmitglied handelt es sich nämlich um den höchsten Geistlichen der hiesigen Amtskirche. Stünde er der Akademie zur Verfügung, könnte davon die Galaktische Patrouille wie auch unser Generalgeistlicher profitieren. Ja, wir werden den Mann fragen.«
    »Warum nehmen wir ihn nicht einfach mit?« fragte der Apo-Eich'on.
    »Vielleicht tun wir das«, meinte Nadreck, »aber es wäre am besten, wenn wir ihn zu einer freiwilligen Meldung animieren und somit seiner Unterstützung sicher sein könnten.«
    Nadreck, der sich in der noyyonischen Kultur inzwischen bestens auskannte, entwarf einen Plan, die hochstehende noyyonische Persönlichkeit, einen Mann namens Gronitskog, in Versuchung zu führen. Beobachtet von den sechs Kadetten, setzte sich der Verstand des Lens-Trägers mit Erzbischof Gronitskog in seinem Regierungsbüro in Verbindung und ließ in seinem Kopf behutsam einen Gedanken entstehen.
    »Ich muß hier raus«, flüsterte Nadreck, »ich muß dringend allein sein, um nachzudenken. Ich gehe jetzt in den Park und überlege mir, was zu tun ist.« Diese Gedanken umschmeichelten den Verstand des Humanoiden und senkten sich bis ins Unterbewußtsein. »Ich muß in den Park gehen und beten.«
    Die sechs Kadetten, unterstützt von ihrem Lehrer Nadreck, verfolgten mit ihrem Wahrnehmungssinn, wie Gronitskog durch die Gänge schritt, das Regierungsgebäude verließ und den benachbarten Park aufsuchte.
    Über diesen Bereich legte Nadreck eine Abschirmung und verbarg die nun folgenden Ereignisse vor allen außer Gronitskog. Aus dem Himmel senkte sich ein wirbelndes Fluggebilde herab, das palainianische Schiff Saphir , dessen derzeitige Form – von Nadreck in den Verstand des Humanoiden projiziert – aktueller noyyonischer Überlieferung entsprach. Das leicht verzerrte Bild wurde sofort erkannt.
    »Die Scheibe aus dem Himmel!« sagte der Mann und benutzte in seiner Sprache den Namen für die legendäre fliegende Untertasse humanoider Kulturen. Am liebsten hätte der Mann kehrtgemacht, um zu fliehen, aber Nadreck verstärkte sein staunendes Erstarren.
    »Gronitskog!« projizierte Nadreck den Ruf in das aufgeregte Gehirn. »Wir stammen aus einer anderen Welt und geben dir eine Wahlmöglichkeit.« Nadreck erklärte, daß die Wahl darin bestand, entweder sein bisheriges, unsicheres Leben fortzusetzen oder sich auf ein Abenteuer zwischen den Sternen einzulassen. Da Nadreck nicht befürchten mußte, Geheimnisse zu verraten, schilderte er dem Mann die Z-Akademie und was sie dem Humanoiden bringen würde. Nadreck sprach nicht von Göttern und erwähnte auch keine genauen Koordinaten oder die Galaktische Patrouille oder die Lens-Träger; ein etwa mithörender Boskonier durfte keine Informationen erhalten.
     
    Gronitskog – togranischer Humanoide, Erzbischof von Noyyon,

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