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Leo - Erotisches Tagebuch (German Edition)

Leo - Erotisches Tagebuch (German Edition)

Titel: Leo - Erotisches Tagebuch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greta L. Vox
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„Ich habe deine Arschfotze gefickt“, sagt Leo theatralisch, und wir müssen lachen.
    Dagegen kommt mir mein anderes Geschenk geradezu billig vor. Ich habe Leo die CD Saturday Night Fever von den Bee Gees gekauft, unsere Musik. Als Leo mir sein Abschiedsgeschenk überreicht, ist es um meine Fassung geschehen. Er schenkt mir einen kleinen Stofflöwen mit wilder Mähne, der ein von ihm gefertigtes Bändchen um den Hals trägt. „Leo“ ist vorne zu lesen, dreht man es um „Brüll“. Sein Pseudonym! Ich hatte mir vorgenommen, in gar keinem Fall vor Leo zu weinen, aber als ich den Löwen in Händen halte, schießen mir die Tränen in die Augen, und ich schluchze ungeniert. Leo hat seine Arme um mich gelegt, streichelt mich, und ihm ist anzumerken, wie er ebenfalls um Beherrschung ringt. Wir liegen noch lange ineinander verhakt, schweigen.
    Eigentlich wollte ich Leo zum Abschied noch zu einem schönen Essen einladen. Jetzt gehen wir nur in eine einfache Pizzeria ganz in der Nähe seines Appartements. Leo stellt mich als seine Frau vor, aber das macht es auch nicht besser. Appetitlos stochere ich in meinem Essen herum. Ich zittere, wenn ich die Gabel zum Mund führen will. Leo versucht vergeblich, mich aufzumuntern. „Meine Krönung“, sagt er mehrfach zusammenhanglos und drückt nervös meine Hand.
    Ich bringe Leo noch mit dem Auto vor das Appartementhaus. Dort können wir beim Küssen kein Ende finden. Als ich mich schließlich losreißen kann und im Begriff bin zu fahren, erscheint Leo wieder an der Fahrerseite. Ich kurbele das Fenster hinunter, und wir küssen uns erneut. Im Wegfahren winke ich ihm zu und sehe ihn im Rückspiegel kleiner werden. Er winkt zurück, bis er aus meinem Gesichtsfeld verschwunden ist. Why does it feel so good, but hurt so bad? Wie so oft kann die englische Sprache Empfindungen punktgenauer ausdrücken als die deutsche. Und einmal mehr entspricht die banale Weisheit der Songzeile genau meiner momentanen Stimmungslage.
    „Was ich dir noch sagen wollte …“ Mit diesen Worten habe ich meinen sehr persönlichen Abschiedsbrief an Leo begonnen. Ich habe ihn auf den Tisch in seinem Appartement gelegt, Leo aber gebeten, ihn erst zu lesen, wenn er alleine ist.
    In der Nacht wache ich mit Bauchschmerzen auf. Ich weiß nicht, ob sie von der Pizza herrühren oder ob der bevorstehende Abschied mir Schmerzen verursacht. Ich weiß nur, dass ich von Leo geträumt habe. Ich stehe auf, um zur Toilette zu gehen, dann werfe ich einen Blick in die Küche. Die Uhr dort zeigt 02:05 an. Wieder im Bett, werde ich alsbald von einem weiteren Traum mit Leo überrollt. Es ist immer das gleiche Muster: Wir müssen uns verabschieden, können aber nicht voneinander lassen. Um 04:15 Uhr bin ich wieder wach und auf den Beinen. In der Dunkelheit des Wohnzimmers, wo niemand meine Tränen sieht, lasse ich endlich meinen Gefühlen freien Lauf. Ich kann der Versuchung nicht widerstehen und schalte mein Handy ein, wo ich zwei Botschaften von Leo vorfinde:
    „Hallo Lou, ich habe ihn gelesen“, schreibt er um 21:21 Uhr, „es ist das schönste Geschenk, das du mir machen konntest. Ich sage danke. Lou, ich bin dein Freund für immer.“
    Zehn Minuten später: „Freunde sind wie Sterne, man sieht sie nicht immer, sind aber doch da. Ich bin für dich da.“
    Leos Worte machen es mir noch schwerer. Ich weine bitterlich. Ich zwinge mich wieder ins Bett, schlafe aber nicht mehr ein. „Ich hatte die ganze Nacht Bauchschmerzen“, erkläre ich zu Hause halbwegs wahrheitsgemäß am nächsten Morgen. Dies soll meine letzte Ausrede sein.

17.04.
    Schon morgens schreibt Leo mir: „Morgen meine liebste Freundin, trau mich gar nicht, dich zu fragen, wie die Nacht war. Ich habe kaum geschlafen. Bis heute Abend.“ Kurz darauf treiben seine Worte mir erneut das Wasser in die Augen:
    „Hab den Brief noch mal gelesen, und jetzt hab ich Tränen in den Augen. Danke noch mal für dein Geschenk. Du Krönung meines Lebens.“
    Zigmal habe ich mir in Gedanken den Moment des endgültigen Abschieds ausgemalt. Als er gekommen ist, ist alles doch ganz anders. Heute ist es nun soweit, ausgerechnet jetzt, wo die ersten Boten zaghaft den Frühling ankündigen. Wir haben uns entschieden, nur noch am Tanzunterricht teilzunehmen. Wir sind unkonzentriert und erstmals verkrampft. Nur mit allergrößter Mühe können wir verbergen, was in uns vorgeht. Am Ende der Stunde bittet Leo unsere Lehrerin, ein ganz bestimmtes Lied zu spielen. Das Licht wird

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