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Leola

Leola

Titel: Leola Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Leute getroffen haben können — , um Mierson zu überzeugen, daß er Ihnen über authentische Leute empfohlen worden ist. Das
Wichtigste ist, daß er Sie nicht kennt, Mr. Holman .
Mike würde er vom Sehen her kennen und ebenso jeden meiner Agenten, oder
zumindest vermuten, daß es sich um einen meiner Agenten handelt. Sie sind der
einzige, der eine Chance hat, die Sache zum Klappen zu bringen.« Er lehnte sich
in seinem Stuhl zurück und blickte mich aufmerksam an. »Natürlich ist es
durchaus möglich, daß Mierson wirklich nicht weiß, wo Tolver sich aufhält, das gebe ich zu. Aber es ist die
einzige schwache Spur, die wir haben.«
    »Sie
wollen also, daß ich versuche, Tolver zu finden, um
dann Miss Smith’ Tochter zu retten?« fragte ich vorsichtig.
    Emmanuels
Augen wirkten ein paar Sekunden lang noch grauer, dann lachte er plötzlich
leise. »Ich bin ganz sicher, daß Miss Smith genau das wünscht; und sie wird
Sie, wenn Sie Erfolg haben, recht gut bezahlen. Aber ich bin in erster Linie an Tolver interessiert. Suchen Sie ihn für mich, Mr. Holman , und ich werde Ihnen fünfzigtausend Dollar bezahlen.
Das wird natürlich Miss Smith’ Honorar in keiner Weise berühren.« Er beugte
sich vor, und seine Stimme zitterte leicht vor Eifer. »Wenn Sie ihn finden,
spielen Sie bitte nicht den Helden, Mr. Holman .
Telegrafieren Sie mir einfach, wo Sie sich aufhalten, und mein Agent wird sich
innerhalb von Stunden mit Ihnen in Verbindung setzen, und dann können Sie
gemeinsam Ihre Taktik festlegen. Es wäre nur dumm, das Leben des Mädchens
dadurch zu gefährden, daß Sie sich allein auf die Angelegenheit stürzen.« Er
machte eine Pause. »Wollen Sie die Sache übernehmen, Mr. Holman ?«
    »Ich
glaube schon«, sagte ich zögernd. »Aber nur unter bestimmten Bedingungen.«
    »Welchen,
bitte?«
    »Erstens
müssen Sie Tolver , falls ich ihn nicht innerhalb der
nächsten drei Wochen finde, die Lösesumme zahlen.«
    »Natürlich!
Das habe ich doch schon gesagt.«
    »Zweitens
werde ich, wenn Sie das Geld bezahlt haben und Tolver nach wie vor nicht das Kind herausrückt, mich an das FBI wenden, damit die
Leute dort sich um den Fall kümmern.«
    Emmanuel
saß etwa fünf Sekunden lang ganz still, dann zuckte er auf die klassische
Manier eines armenischen Teppichhändlers die Schultern. »Das behagt mir zwar
nicht, aber ich will nichts dagegen einwenden, Mr. Holman .«
    »Dann
ist die Sache abgemacht«, sagte ich. »Wie kommt es, daß Victor Amory mich auf Sie hingewiesen und auch Tolvers Namen genannt hat?«
    »Es
ist nicht abwegig, daß er an mich gedacht hat, als Miss Smith verschwand, vor
allem nach dem, was in Paris geschehen ist, als er uns einander vorgestellt
hatte.« Emmanuel schüttelte bedächtig den Kopf. »Und er hat, weiß der Himmel,
guten Grund, sich an Tolver zu erinnern, denn der hat
ihn vor ungefähr fünf Jahren fast umgebracht. Sie waren beide zu einer Party
auf meiner Jacht eingeladen. Amory betrank sich
heftig und stürzte sich förmlich auf Tolvers Mädchen.
Ray ging mit dem Messer auf ihn los. Mike kann Ihnen den Rest erzählen.«
    »Ich
fand, wir könnten an Bord keinen Mord gebrauchen«, sagte Cary mit dünner
Stimme. »Deshalb warf ich mich zwischen die beiden, und das war ein großer
Fehler. Ray war es in dem Augenblick damals egal, wen er umbrachte.« Er fuhr
sich langsam mit der Hand das rechte Bein entlang. »Daher stammt diese Narbe
hier. Ich glaube, dabei hatte ich noch Glück, denn er hatte mit dem Messer auf
meinen Bauch gezielt.«
    »Wie
sieht Tolver aus?« fragte ich.
    »Er
hat eine Narbe von einem Messerstich im Gesicht«, sagte Cary mit einer Art
mürrischer Befriedigung. »Auf der linken Seite. Sie fängt unmittelbar oberhalb
seines Mundes an und reicht bis zum Kinn hinab. Ich hätte den Drecksack
umbringen sollen! Er ist ungefähr so groß wie ich. Als ich ihn das letztemal sah, war er etwa zwanzig Pfund schwerer. Rotes,
aus der Stirn zurückweichendes Haar und blaue Augen. Ich würde mir nicht allzuviel Gedanken machen, Holman .
Wenn Sie ihm begegnen, werden Sie schnell wissen, wen Sie vor sich haben.« Er
grinste boshaft. » Tolver hat ein verdammt explosives
Temperament. Ich erinnere mich, daß er mal beinahe einen Burschen umgebracht
hat, bloß weil der die Nerven hatte, Ray seine letzte Zigarette nicht geben zu
wollen.«
    »Danke«,
sagte ich und blickte Emmanuel an. »Ich würde gern ein wenig mit Miss Smith
sprechen.«
    »Natürlich.«
Er lächelte milde. »Sie werden sich viele

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