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Leola

Leola

Titel: Leola Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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wähnt, opfern.
Ich hatte also keine andere Wahl, als Miss Smith an Bord meiner Jacht zu
behalten. Wir hätten drei Wochen, erklärte ich ihr, und ganz gewiß wäre ihre
Tochter während dieser Zeit nicht in Gefahr. Inzwischen könnte ich Tolver durch meine eigenen Agenten ausfindig machen
lassen.« Er seufzte leicht. »Es war raffiniert von Ray gewesen, Miss Smith zu
überreden, das Kind nach Amerika zu bringen. Er wußte, daß er, wenn er es in
Europa oder Südamerika versucht hätte, dort nirgendwo ein Versteck gefunden
hätte, das ich nicht innerhalb von ein paar Tagen ausfindig gemacht hätte. Aber
in Amerika habe ich nur wenige und weitverstreute Gewährsmänner. Sie haben
natürlich andere Leute angeheuert, die ihnen helfen, aber bis jetzt haben sie
nichts gefunden. Tolver ist anscheinend vom Erdboden
verschwunden, und mit ihm das Kind.«
    Sein
Lächeln war beinahe schüchtern. »Sie können sich vorstellen, mit welchem Mißtrauen Ihr Telegramm hier begrüßt wurde, Mr. Holman ! Ich war natürlich überzeugt, daß Sie ein von Tolver geschickter Spion seien, der feststellen sollte, wie
die Dinge hier stehen. Aber Miss Smith hat mir gestern nacht klargemacht, daß das unmöglich sei. Und so bitte ich Sie jetzt um Ihre Hilfe.«
    »Ich
soll Tolver suchen?« knurrte ich. »Sie sind wohl
nicht recht bei Trost! Ihre Leute können ihn nicht finden, die Spur ist über
eine Woche alt und das bedeutet, daß er irgendwo in der verdammten weiten Welt
sein kann!«
    »Nein.«
Er schüttelte schnell den Kopf. » Tolver ist nach wie
vor in Amerika, davon bin ich überzeugt. Für ihn ist das der sicherste Ort, und
es würde eine Menge Probleme aufwerfen, wenn er versuchte, das Kind aus dem
Land zu schmuggeln. Sie haben also einen Ausgangspunkt — die Motelkabine fünfundsiebzig Kilometer nördlich von Los
Angeles.«
    »Wollen
Sie damit sagen, daß Ihre Leute nicht dort mit ihrer Suche angefangen haben?«
    »Sie
sind ihnen gegenüber gewaltig im Vorteil«, sagte er ruhig. »Sie arbeiten auf
Ihrem eigenen Gebiet, in Ihrer eigenen Branche, Mr. Holman .
Meine Leute sind weder ihrer Ausbildung noch ihren beruflichen Neigungen nach
Detektive. Und da ist noch etwas. Es ist nur eine schwache Spur, aber ich wage
nicht, jemanden von meinen Leuten darauf anzusetzen — eben wegen ihrer
Verbindung zu mir. Aus demselben Grund kann ich auch Mike nicht in Marsch
setzen.«
    » Mierson !« Gary räusperte sich und spie dann bedächtig auf
das tadellos weiße Deck. »Fünf Minuten mit ihm allein, und ich weiß Bescheid.«
    »Und
eine Stunde später weiß Tolver Bescheid«, fuhr
Emmanuel ihn an. »Seien Sie kein Idiot, Mike.« Er konzentrierte sich wieder auf
mich. »In den alten Tagen war Mierson mein
Kontaktmann an der Westküste. Er war — und ist es noch — eine Art Vermittler.
Wenn Sie zum Beispiel irgendwelche Waffen zum eigenen Privatgebrauch haben
wollen und nicht wissen, an wen Sie sich wenden sollen, sprechen Sie mit Mierson . Er stellt die Verbindung mit einem Lieferanten
her, der die spezifischen Dinge hat, die Sie brauchen. Dafür erhält Mierson von Ihnen ein Honorar und fünfzehn Prozent vom
Lieferanten. Man könnte ihn sozusagen als Agenten bezeichnen.«
    »Und
Sie meinen, er weiß, wo Tolver ist?« sagte ich ohne
jede Begeisterung.
    »Möglich
ist es.« Emmanuel zuckte die Schultern. »Wenn Sie sich ihm zum Beispiel mit dem
Vorschlag nähern würden, Sie brauchten eine große Anzahl M-4-Gewehre und
Munition, so wird er daran sehr interessiert sein. Wenn Sie die Lieferung nach,
sagen wir mal, Haiti oder Santo Domingo gehen lassen wollen, wird er sogar
außerordentlich interessiert sein. Für ihn ist es kein Problem, einen
Lieferanten zu finden, aber wenn Sie auf der Beförderung bestehen, dann
bezweifle ich, daß es außer Tolver jemanden gibt, der
das erledigen kann. Natürlich müssen Sie darauf bestehen, mit Tolver persönlich zu reden.«
    »Fünf
Minuten Unterhaltung mit diesem Mierson werden
ausreichen, daß er mich als Schwindler identifiziert«, sagte ich. »Was, zum
Teufel, weiß ich schon über Waffenschmuggel?«
    »Meine
fachmännischen Kenntnisse stehen zu Ihrer Verfügung«, sagte er gewandt. »Machen
Sie sich keine Gedanken über den politischen Aspekt der Sache. Alle Käufer in
dieser Branche äußern sich sehr vage über die Leute, für die sie einkaufen; und
im übrigen kümmert das auch keinen, alle sind nur am
Gewinn interessiert. Aber ich kann Ihnen genügend Namen angeben — und Orte, an
denen Sie diese

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