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Leola

Leola

Titel: Leola Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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eigentlich nicht einmal ein Schock. Ich hatte mich bloß vergewissern
wollen, daß die ganze Geschichte, die sie mir in Cannes aufgebunden hatten,
ebensolcher Schwindel war wie der alte Schmierenkomödiant, den Mierson engagiert hatte. Ich verabschiedete mich von dem
erschütterten Vizepräsidenten, stieg draußen vor der Bank in meinen Wagen und
fuhr zu meinem kleinen Status-Symbol-Schuppen in Beverly Hills zurück.
    Willi
Lau lag, als ich auf die Terrasse kam, ausgestreckt auf ihrem Bauch neben dem Swimming-pool , den Kopf auf den Armen. Ich setzte mich
neben sie, ließ meine Finger unter das Gummiband in ihrer Bikinihose gleiten,
hob es ein paar Zentimeter an und ließ es auf die warme honigfarbene Haut
zurückschnellen.
    »Biest!«
sagte sie mit gedämpfter Stimme.
    »Weißt
du, woran ich jetzt gerade denke?« sagte ich.
    Sie
kicherte. »Kannst du nicht bis zum Abend warten?«
    »Ich
denke an den Job, den ich angeblich für Emmanuel zu erledigen habe«, sagte ich
in vorwurfsvollem Ton. »Weißt du, um was es sich handelt?«
    »Du
sollst die Tochter dieser Smith finden, die entführt worden ist«, sagte sie,
und ihre Stimme klang enttäuscht. »Raphael hat mir alles erzählt. Deshalb hat
er mich ja mitgeschickt, damit es nicht so auffällt, wenn du nach der Tochter
suchst.«
    »Hat
er dir auch gesagt, wo wir mit der Suche anfangen sollen?«
    »Er
hat irgendwas von einer Motelkabine gesagt, wo die
Entführung stattgefunden hat.« Sie rollte auf den Rücken, öffnete halb die
Augen und blickte mich unter den gebogenen Wimpern hervor an. »Das weißt du
doch alles, Rick.«
    »Ich
möchte es nur der Ordnung halber noch einmal wissen. Was hat er sonst noch
gesagt?«
    »Irgendwas
über einen Mann namens Tolver . Er ist der Kidnapper.«
    »Einen
Mann namens Mierson hat er nicht erwähnt?«
    Sie
runzelte flüchtig die Stirn und schüttelte dann den Kopf. »Nein, ganz sicher
nicht.«
    »Komm
mit ins Haus.« Ich ließ meine Hände unter ihre Schultern gleiten und zog sie
auf die Füße.
    »Gut.«
In ihren Augen lag ein verblüffter Ausdruck. »Warum bist du plötzlich wütend
auf mich?«
    »Ich
weiß noch gar nicht, ob ich’s bin«, sagte ich. »Laß uns mal hineingehen,
vielleicht finde ich dann einen Grund.«
    Ihre
Habseligkeiten befanden sich im Gästezimmer. Sie lehnte sich gegen die Wand,
die Arme unter den prachtvollen Brüsten übereinandergeschlagen, und sah zu, wie
ich systematisch ihre Sachen durchforschte, bis zum letzten Fach ihres
Geldbeutels. Nichts wies darauf hin, daß sie etwas anderes war, als sie zu sein
schien, aber ein smartes Mädchen wie Willi konnte auch in ihrem Kopf eine Menge
Informationen bei sich tragen.
    »Bist
du fertig?« fragte sie mit eisigem Gesicht. »Würdest du nicht gern noch einmal
mein Muttermal untersuchen? Vielleicht hast du vergessen, wie es geformt ist?«
    »Hier
in Los Angeles gibt es einen Mann namens Mierson «,
sagte ich. »Angeblich sollte er mich auf Tolver hinlenken. Ich habe herausgefunden, daß das Ganze eine abgekartete Sache ist,
in der Absicht, mich zu veranlassen, herumzugammeln und nichts zu tun. Cary gab mir in dem Hotel in Cannes vor meiner Abreise alle
erforderlichen Informationen. Angeblich stammten sie von Emmanuel. Vielleicht
stimmt das, vielleicht auch nicht. Aber jetzt kann ich keinem der beiden mehr
trauen. Dieser Mierson wußte, daß ich kommen würde;
und er hatte genügend Zeit, einen Schauspieler zu engagieren, der seine Rolle
übernahm, während er sich selber aus meiner Reichweite verzog. Wenn es
Emmanuels Einfall war, mich auf diese Weise herumzuhetzen ,
dann hat es vielleicht auch zu seinem Plan gehört, dich mitzuschicken? Erstens
einmal kennst du alle einschlägigen Tricks, um mich aufs beste zu beschäftigen, Süße, so daß ich nichts dagegen einzuwenden hätte, wenn ich
ein paar Tage nichts mehr von dem falschen Mierson hören sollte. Und zweitens könntest du Emmanuel berichten, was für Fortschritte
ich mache. — Oder vielmehr umgekehrt?«
    »Das
ist nicht wahr, Rick!« Ihre Stimme klang aufrichtig entrüstet. »So was würde
ich dir nie antun, das schwöre ich dir, dazu habe ich dich viel zu gern. Ich
dachte, Raphael hätte mich vielleicht mitgeschickt, damit ich ihm aus dem Weg
bin und er sich auf die Smith konzentrieren kann.«
    »Okay«,
sagte ich. »Schwamm drüber!«
    Sie
zog einen Schmollmund, und ihre Lippen zitterten dabei. »Du glaubst mir nach
wie vor nicht, Rick?«
    »Ich
will dir mal erzählen, was ich glaube; und du tust gut

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