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Leola

Leola

Titel: Leola Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Gebäudes hinterlassen.«
    »Wo
sind die Schlüssel?«
    »Hier,
Sir, in der Schreibtischschublade.«
    »Ich
werde Ihnen die Mühe sparen«, sagte ich. »Ich schließe ab. Sie sammeln die
schöne Lolita draußen ein und verdrücken sich.«
    »Wie
Sie meinen, Sir.« Er schob sich vorsichtig um den Schreibtisch herum, wobei er
darauf bedacht war, nicht wieder in meine Reichweite zu kommen.
    »Noch
etwas — wann hat Mierson Sie engagiert?«
    » Gestern abend , Sir.« Er wich langsam zur Tür zurück. »Ich
habe vor ein paar Jahren schon einmal so etwas Ähnliches für ihn gemacht.«
    »Was
denn?«
    »Nun
ja.« Er hustete heftig. »Ich spielte seinen Rechtsanwalt und sprach in seinem
Auftrag mit einer gewissen jungen Lady.«
    »Und
sie hängte ihm danach keinen Prozeß an?«
    »Genau,
Sir!« Er griff mit der Hand nach hinten und öffnete die Tür. »Ist das alles,
Sir?«
    »Vergessen
Sie nicht, Miss Einsames Herz beim Hinausgehen mitzunehmen.«
    »Nein,
Sir. Bestimmt nicht, Sir.«
    Er
watschelte aus dem Büro und schloß die Tür hinter sich. Ich setzte mich auf den
Stuhl, den er soeben frei gemacht hatte, und griff nach dem ersten Telefonbuch.
Unter der Nummer des Büros von Arnold M. Mierson ,
Wirtschaftsberater, stand eine Privatnummer in Westwood. Ich wählte sie, und
beim vierten Rufzeichen meldete sich die Stimme einer Frau. Ich fragte nach Mr. Mierson .
    »Tut
mir leid, er ist nicht zu Hause.«
    »Es
ist sehr dringend«, sagte ich. »Wissen Sie, wann er zurück sein wird?«
    »Ich
bin das Hausmädchen«, sagte sie. »Ich glaube, daß er für eine ganze Weile nicht
zurückkommen wird. Er ist heute früh in Urlaub gefahren. Er würde zwei bis drei
Wochen weg sein, sagte er.«
    »Vielen
Dank«, sagte ich und legte auf.
    Ich
begann die Karteischränke zu durchforschen und brauchte nicht lange, um
herauszufinden, daß der echte Mierson ein echter
Wirtschaftsberater war, dessen Spezialität Investments waren. Es war sogar ein
Schnellhefter über Raphael Emmanuel darunter; aber er enthielt nur
Routinekorrespondenz, die sich mit seinen Kauf- und Verkaufsaufträgen
beschäftigte. Auch die Schreibtischschubladen enthielten nichts sonderlich
Interessantes, abgesehen von der Ausgabe einer Zeitschrift, die Journal
des Kunstliebhabers hieß. Als ich sie aus der untersten
Schublade herauszog, fiel eine Serie pornographischer Bilder heraus, die
zwischen den Seiten gelegen hatten. Wer immer die Dame in den verschiedenen
Posen war, sie war jedenfalls nicht nur athletisch gebaut, sondern mußte auch
in jeder Richtung bewegliche Gelenke haben. Ich steckte die Fotos in einen
Umschlag, klebte ihn zu und schrieb auf die Vorderseite:
     
    Ein
persönliches Geschenk von Arnold H. Mierson ,
Wirtschaftsberater. Beraten Sie mich nach Büroschluß ,
wenn Ihnen danach zumute ist.
     
    Dann
verließ ich das leere Büro und verschloß die Tür hinter mir.
    Eine
Dr. Rachel Dooming , Psychoanalytikerin mit einer
eindrucksvollen Serie von akademischen Graden hinter ihrem Namen, hatte ihre
Praxis im Erdgeschoß des Gebäudes, jedoch an diesem Morgen keine Sprechstunde.
Ich ließ den Umschlag durch den schmalen Schlitz in ihrer Tür fallen und warf,
drei Häuserblocks von dem Haus entfernt, Miersons Schlüssel in eine Mülltonne an der Ecke. Es verschaffte mir nur wenig
Befriedigung; ich war auf Mierson fast so wütend wie
auf Emmanuel — oder steckte Cary dahinter? Oder vielleicht alle beide?
    Gut
zwanzig Minuten später war der Vizepräsident der Bank so überrascht, mich
freiwillig sein Büro betreten zu sehen, daß er ein Glas reinen Wassers
herunterstürzte. Seine Augen glitzerten, als er den Scheck über fünfzigtausend
Dollar sah; und er schrie beinahe nach seinem Experten, er solle kommen und
sich das ansehen. Der Experte trug eine randlose Brille und sah aus, als
glaubte er, Sex habe etwas mit Kaulquappen zu tun. Er ließ sich beim Überprüfen
des Schecks Zeit, während sich der Vizepräsident ungeduldig auf seinem Stuhl
herumwand. Schließlich ließ er den Scheck auf den Schreibtisch fallen und
lächelte uns vage an.
    »Nun?«
krächzte der Vizepräsident. »Ist er echt?«
    »Er
scheint absolut echt zu sein, Mr. Pearce.« Der Experte legte eine
psychologische Pause ein. »Aber natürlich besteht da ein kleines Problem. Ich
habe niemals zuvor etwas von der Bank gehört, auf die er ausgestellt ist. In
der Schweiz gibt es sie jedenfalls nicht. Es sei denn«, er lächelte mir aufs
sonnigste zu, »sie ist noch im Bau befindlich.«
    Es
war

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