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Leola

Leola

Titel: Leola Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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nicht ganz bei Trost!« Ich starrte ihn finster an. »Ich brauche diese
erste Ladung in drei Wochen von jetzt an, und die große Ladung einen Monat
später.«
    Er
schüttelte tiefbetrübt den Kopf. »Das ist absolut unmöglich, so leid es mir
tut, Sir.«
    Ich
stand auf und beugte mich über den Schreibtisch zu ihm hinüber. »Hören Sie zu«,
zischte ich, »die Leute, die ich vertrete, brauchen diese Gewehre sehr
dringend, und zwar schnell! Ich mache Ihnen einen Spezialvorschlag, Mierson , Sie finden jemanden, der das Zeug transportiert —
stellen Sie mich ihm zuerst vor, so daß ich weiß, mit wem ich es zu tun habe-,
und ich zahle für die erste Ladung, bevor sie transportiert wird.«
    »Ein
verlockendes Angebot, Sir.« Ein Ausdruck erstklassiger Qual breitete sich wie
ein feiner Schleier auf seinem Gesicht aus. »Verlockend, in der Tat.« Er
tätschelte sich sachte mit den Fingerspitzen seinen Schnurrbart, als fürchtete
er, er könne abfallen. »Da gibt es eine entfernte Möglichkeit. Es gibt einen
einzigen Mann, der das vielleicht übernimmt. Aber es wird einige Zeit brauchen,
um mit ihm Kontakt aufzunehmen. Verstehen Sie, Sir?« Seine Augen weiteten sich
ein wenig. »Ist was los, Mr. Holman ?«
    »Was
los?« wiederholte ich.
    »Sie
haben mich gerade so merkwürdig angestarrt.« Er lachte nervös. »Sie haben mir
direkt Angst eingejagt, Sir.«
    »Mir
ist nur gerade etwas eingefallen«, sagte ich langsam. »Zusammen mit den
Gewehren und dem übrigen Zeug brauchen sie noch ein paar dieser neuen leichten
Maschinenpistolen.« Ich schnippte ungeduldig mit den Fingern. »Ich vergesse
immer, wie diese verdammten Dinger heißen, aber sie haben ein
Drei-Komma-fünf-Millimeter-Kaliber und einen bambusverstärkten Rückstoßschutz.
Sie wissen schon, was ich meine?«
    »Ja ja , natürlich, Mr. Holman .«
Er nickte munter. »Ich kenne den Typ genau, aber der Name ist mir im Augenblick
auch entflohen. Ich bin sicher, daß der Lieferant Ihnen welche besorgen kann.«
    »Großartig!«
sagte ich. »Sehen Sie, die Leute, die ich vertrete, stehen vor einem großen
Problem. Die einzige Freiwillige, die sich aus ihrer Kanone hinausschießen
lassen will, ist eine fette Lady, die gegen dreihundertfünfzig Pfund wiegt, und
sie paßt einfach nicht in den Lauf.«
    »Ich
— ich... Wie bitte?« Er blinzelte heftig. »Soll das ein Spaß sein, Sir?«
    »Als
ich vorhin hier hereinkam, dachte ich, daß Sie mich an Adolphe Menjou erinnerten«, sagte ich. »Aber da ist ein großer
Unterschied. Sie sind ein miserabler Schauspieler.«
    »Was?«
gurgelte er.
    Ich
streckte die Hand über den Schreibtisch aus, packte ihn vorn am Hemd, zerrte
ihn aus dem Stuhl, griff dann nach seiner Schnurrbartspitze und zog kräftig
daran. Er schrie schmerzlich auf, als der Schnurrbart in meiner Hand blieb. Ich
vermied, an all die Pomade zu denken, als ich meine Finger in seinem Haar
vergrub und erneut kräftig zerrte. Er stieß einen noch lauteren Schrei aus, als
die Perücke ebenfalls in meiner Hand blieb und seinen komplett nackten Schädel
enthüllte. Dann ließ ich sein Hemd los, und er fiel in den Stuhl zurück.
Plötzlich sah er wie ein alter kleiner Mann aus.
    »Ich
wette, das ist die erste Rolle, die Sie seit zwanzig Jahren bekommen haben«,
knurrte ich. »Und dann müssen Sie sie auch noch so schmeißen, als spielten Sie
Macbeth.«
    »Bitte!«
quäkte er. »Ich kann alles erklären, Sir. Es war alles ein Spaß! Mr. Mierson erzählte mir von Ihren — nun ja, kindlichen
Versuchen, auf irgendeiner Insel bei der Entfachung einer Revolution behilflich
zu sein. Da er wußte, daß Sie der Sohn eines guten Freundes sind, versprach er,
Sie zur Besinnung zu bringen. Er schaffte es, daß sein Name Ihnen gegenüber als
Waffenschmuggler genannt wurde, und engagierte mich, damit ich ihn selber
darstelle. Obwohl Sie ihn seit Ihrer Kindheit nicht mehr gesehen haben, dachte
er, es könne doch das Risiko bestehen, daß Sie sich an ihn erinnern.«
    » Mierson hat Sie engagiert?«
    Er
nickte verzweifelt. »Natürlich — mich und Miss LaVerne draußen. Sie sollte seine Sekretärin spielen.«
    »Sie
hatte eindeutig eine stumme Rolle«, brummte ich. »Wer hat Sie instruiert, was
Sie zu sagen haben?«
    »Mr. Mierson natürlich, Sir. Wer sonst?«
    »Wo
ist er jetzt?«
    »Er
hat was davon gesagt, daß er einen Urlaub nimmt, und hat uns im voraus bezahlt. Wenn Sie das Büro verlassen haben,
sollen wir noch eine halbe Stunde warten und dann die Schlüssel beim
Hausmeister des

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