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Leonardos Liebesbiss

Leonardos Liebesbiss

Titel: Leonardos Liebesbiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Leute.«
    »Ja denn…« Plötzlich lächelte sie und kam auf Leo zu. »Danke. Und vergiß dein anderes Versprechen nicht.«
    »Keine Sorge, ich brauche ebenfalls Nachschub.«
    »Das ist okay.« Sie küßte ihn und fuhr mit einer Hand zwischen seinen Beinen entlang. »Dann bis gleich. Es wird für mich bestimmt eine tolle Arbeit werden.«
    »Das glaube ich auch.«
    Als könnte sie es noch immer nicht ganz glauben, fragte sie: »Und du zeigst mir, wen ich mir holen kann?«
    »Versprochen.«
    »Stark.« Sie winkte, lächelte und ging auf die Tür zu. Daneben hing ihr Mantel. Er war ebenfalls dunkel und reichte bis zu ihren Waden. Erst als sie ihn übergestreift hatte, verließ sie das schwarze Wohnmobil.
    Zwar befand sie sich auf dem Gelände der Kirmes, aber nicht genau dort, wo die Karussells und Buden standen. Die Wohnwagen und Wohnmobile der Schausteller hatten ihre Standplätze etwas abseits gefunden, um den normalen Ablauf nicht zu stören. Außerdem mußten die Versorgungsgassen frei bleiben. Es war trotzdem nicht weit bis zum eigentlichen Rummel, und Tanya kannte den Weg im Schlaf.
    Es war nicht ihre Umgebung. Ein viel zu heller Himmel. Sogar blau und mit Wolken bestückt, die manchmal aussahen wie deformierte Segelschiffe. Einige Bäume standen in der Nähe. Sie verloren sich allerdings in der Weite des Parks, und ihre Zweige hatten auch noch keine Blätter.
    Noch war nicht viel los. Einzelne Musikfetzen wehten zu ihr herüber. Die Familien mit den Kindern hatten den Platz als erste betreten und umlagerten die entsprechenden Karussells.
    Kinder, Frauen, auch Männer, junge, ältere – in all diesen Körpern floß der Saft, der Tanya Perez am Leben hielt. Der Blick ihrer dunklen Augen war gierig und hungrig. Sie hatte Mühe, sich unter Kontrolle zu halten und hoffte stark, daß Leo sein Versprechen in dieser Nacht einlösen würde. Er hatte einen besonderen Blick für die Opfer. Er wußte auch damit umzugehen. Er hatte keine Spuren hinterlassen, niemals würde man ihm auf die Schliche kommen. Es war raffiniert von ihm, erst das Blut zu trinken und die Körper dann zu vergraben, gemeinsam mit den Köpfen.
    Tanya war jetzt schon gespannt darauf, wen er sich in der kommenden Nacht aussuchen würde.
    Durch einen der Versorgungsgänge betrat sie den eigentlichen Rummel. Sie mußte über am Boden liegende Kabel steigen, ging an Mülltonnen vorbei und erreichte den Platz an einer Stelle, die nur wenige Schritte von der Geisterbahn entfernt lag.
    Schräg gegenüber lag die Bahn.
    Groß, toll und super. Die großen Buchstaben der Schrift leuchteten in einem blutigen Wort. Der Name war in einem Halbkreis auf dem Dach angebracht worden.
    LEOS GEISTERBAHN
    Kleine Totenschädel und Fratzen umrahmten die Schrift. Aus den Lautsprechern drang schon die schrille Musik, aber das kleine Kassenhaus war noch geschlossen.
    Gordon, ein langhaariger und knochiger Jüngling, stand davor und rauchte eine Zigarette. Gordon stammte aus Wales und hatte ein schiefes Gesicht mit einem Muster aus Pickeln.
    Er saß an der Kasse. Wenn er sein Gesicht verzog und dabei die Karten verkaufte, bekamen die Fahrgäste schon vorher Angst, was Gordon immer amüsierte.
    Es gab zwei weitere Helfer. Einer lümmelte am Eingang herum, der andere am Ausgang.
    Tanya überquerte den breiten Weg. Für die anderen Karussells und Amüsierbuden hatte sie keinen Blick. Sie wollte so schnell wie möglich in die Geisterbahn hineinkommen und dort ihren Platz einnehmen. Sie betrat den Bau immer durch die Hintertür, zu der sie einen Schlüssel hatte. Es war nicht der Notausgang, der lag woanders.
    Gordon rief ihr etwas zu.
    Sie winkte zurück, hörte sein Lachen und wollte in der Lücke neben dem großen Bau verschwinden, als sie noch einmal nach links schaute.
    Da sah sie den Mann.
    Und er sah sie.
    Vielleicht zwanzig Meter waren sie voneinander entfernt, und keiner von ihnen bewegte sich. Aber sie sah das Erkennen auf dem Gesicht. Es war der Typ, dem sie zuletzt die Brieftasche gestohlen hatte. Daß er sie hier sah, konnte nur ein verdammter Zufall sein.
    Oder Fügung?
    Tanya dachte nicht mehr darüber nach und huschte hinein in die schmale Lücke, um den Hintereingang der Geisterbahn zu erreichen…
    ***
    Craig Benson fühlte sich wohl!
    Ohne Schwierigkeiten hatte er den Parkplatz erreicht, der extra eingerichtet worden war, er war auch mit seinem Kunden gut zurechtgekommen und hatte – was sehr wichtig für ihn war – den Streit mit seiner Frau vergessen.
    Nicht

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