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Leonardos Liebesbiss

Leonardos Liebesbiss

Titel: Leonardos Liebesbiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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richtiger Mensch, sondern mußte auf der anderen, der dämonischen Seite stehen oder zumindest zu den Helfern und Vasallen gehören.
    Dann war der Wagen mit seinen abgedunkelten Fenstern an mir vorbeigefahren.
    Ich hatte die Hand gesehen. Für einen Moment auch das bleiche Gesicht und die dunklen Haare. Ein Frauengesicht. Schön und geheimnisvoll. Es war innerhalb von Sekunden dann verschwunden. Leo hatte die Frau mitgenommen.
    Leos Geisterbahn, blutrot hatte sich dieser Begriff vor dem schwarzen Hintergrund abgehoben. Ich ging davon aus, daß Leo der Besitzer der Geisterbahn war. Wenn ich mir sein Aussehen in Erinnerung rief, dann war er der ideale Typ, um Menschen zu erschrecken.
    Für mich allerdings war er mehr. Ein Mensch konnte ein Albino sein, das war klar, aber dieser Typ war mehr. Einer, der sich vor meinem Kreuz gefürchtet hatte, der auf der anderen Seite stand, und er hatte mir geraten, ihm nicht mehr in die Quere zu kommen.
    Den Gefallen konnte ich ihm leider nicht tun. Er war wichtig für mich. Ich würde ihm einen Besuch abstatten, denn eine Geisterbahn war sicherlich nicht so schwer zu finden.
    Zuvor zahlte ich und wollte noch zurück ins Büro.
    ***
    Dort angekommen, erzählte ich Glenda Perkins und Suko von meinem Erlebnis. Beide waren überrascht, als sie hörten, was mir widerfahren war, aber sie stimmten mir zu, daß hinter diesem Albino mehr stecken mußte.
    »Gibt es um diese Zeit denn schon einen Jahrmarkt?« fragte Suko.
    »Keine Ahnung.«
    »Doch, den gibt es«, sagte Glenda.
    »Wo denn?«
    Sie rollte auf ihrem Schreibtischstuhl zurück und hob die Schultern, die unter dem Stoff eines gelben Pullovers versteckt waren. »So genau kann ich euch das nicht sagen, aber ich habe in der Zeitung eine Werbung gelesen, die darauf hindeutet.«
    Ich verzog die Lippen. »Im Winter?«
    »Wir haben bald Frühling. Denk nur an den schlechten Sommer. Da haben die Schausteller Einbußen erleiden müssen. Jetzt fangen sie eben früher an. Ich bin sicher, daß viele Menschen zu ihnen kommen werden, denn die Leute sind irgendwie ausgehungert.«
    »Ist die Kirmes denn schon eröffnet?«
    »Kann sein, John.«
    »Willst du hin?« fragte Suko.
    »Aber klar.«
    »Dann können wir uns dort gemeinsam umschauen.«
    »In Ordnung.«
    »Ich bleibe hier«, sagte Glenda. »Ich muß heute abend noch einkaufen. Mein Kühlschrank ist so gut wie leer.« Sie rollte wieder auf ihren Schreibtisch zu. »Außerdem bin ich kein großer Kirmes-Fan, und bei diesem kühlen Märzwetter erst recht nicht.«
    »Es soll in den nächsten Tagen nicht mehr regnen«, meinte Suko, bevor er mich nach der Person fragte, die ich hinter der Scheibe im Wohnwagen gesehen hatte.
    »Es war eine Frau mit schwarzen Haaren, Suko. Mehr kann ich dir auch nicht sagen.«
    »Bekannt kam sie dir nicht vor?«
    »Nein.«
    »Was hattest du denn für ein Gefühl, als du sie gesehen hast?« wollte Glenda wissen.
    »Wie meinst du das?«
    »Kam sie dir vor wie eine Gefangene? Oder wirkte sie eher locker und normal?«
    »Nichts von beidem. Ich habe auch keinen Wink ihrerseits gesehen, den ich als Zeichen um Hilfe hätte ansehen können. Sie war einfach nur da und schaute aus dem Fenster. Wie eine Freundin oder Partnerin dieses Albinos.«
    »Was kann er sein, John?« fragte Suko.
    »Zumindest jemand, der Kontakt zu schwarzmagischen Kräften hat. Er wäre sonst nicht zurückgezuckt. Nach außen hin allerdings habe ich nichts feststellen können.«
    »Eine Kreatur der Finsternis?«
    »Auch möglich.«
    »Die sich hinter dem Aussehen eines Albinos versteckt«, sagte Glenda leise.
    »Das kann auch sein.«
    Suko schaute auf die Uhr, bevor er mich ansprach. »Wann, meinst du, sollen wir starten?«
    »Nicht jetzt. Der Rummel wird erst am Nachmittag richtig losgehen. Alles andere kannst du vergessen.«
    »Gut, dann freuen wir uns mal auf die Geisterbahn. Damit haben wir schon Erfahrungen sammeln können.«
    Die Freude war nur einseitig. Ich sah die Dinge anders. Das Bild des Albinos wollte mir nicht aus dem Kopf. Wenn er tatsächlich zur dämonischen Seite gehörte, war er ein verdammt harter Brocken. Und seine Warnung hatte ich auch nicht vergessen…
    Craig Benson stand wie ein armer Sünder vor seiner Frau, die ihn scharf musterte. »Hör mal zu, Craig, das ist doch wieder eine Ausrede, daß du jetzt noch wegmußt.«
    »Nein, ich habe einen Termin.«
    Sie lachte nur.
    »Willst du mitfahren?«
    »Darauf kann ich verzichten. Du weißt, daß ich heute abend mit Elena verabredet

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