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Leonardos Liebesbiss

Leonardos Liebesbiss

Titel: Leonardos Liebesbiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Parklücke…
    »Ich will Blut, Leo!«
    Frost nickte, als er die Worte seiner Braut hörte. »Du wirst es bekommen.«
    »Wann?«
    »Heute noch!«
    Tanya riß den Mund auf. Sie schüttelte dabei den Kopf und produzierte Geräusche, die sich wie ein Lachen und ein Schreien zugleich anhörten. Dann fuhr sie mit beiden Händen durch ihr dichtes Haar und hatte sich wieder gefangen. »Wie oft hast du es mir versprochen?«
    »Stimmt. Und ich habe mein Versprechen auch gehalten.«
    »Ja, einmal. Die alte Frau unterwegs. Und deren Blut haben wir uns noch geteilt.«
    »Es hat gereicht.«
    »Für dich, aber nicht für mich.« Sie stieß mit dem Finger gegen ihre Brust. »Ich spüre, daß es anders wird. Es kribbelt in mir. Ich sitze hier fest, und ich weiß, daß in der Nähe des Wagens zahlreiche Menschen herumlaufen, die nur darauf warten, von mir leergesaugt zu werden. Ich kann mich nicht mehr beherrschen.«
    Leo Frost blieb ruhig. Er hatte sich bereits umgezogen und trug einen Smoking zum dunkelblauen Hemd. Das lange Haar hatte er zu einem Zopf im Nacken zusammengebunden: Auf den Revers der Jacke waren zwei Totenköpfe aufgenäht. Sie schimmerten so bleich wie Knochen. Mit seinem Outfit war er der perfekte Geisterbahn-Chef.
    Er wußte auch, daß er Tanya die Nahrung nicht länger vorenthalten konnte. Sie hatte sich wirklich gut gehalten und war ihm stets eine Stütze gewesen. Seit zwei Tagen lief der Rummel schon, und seine Braut half, wo sie konnte. Sie irrte durch die Geisterbahn, erschreckte die Fahrgäste, von denen niemand ahnte, daß sich ihnen eine wirkliche Vampirin entgegengestellt hatte, bevor die Wagen in eine unheimliche Landschaft hineinfuhren, in der Tanya ebenfalls ihr Unwesen trieb.
    Sie war schon etwas Besonderes. Nicht so ausgefeilt wie ihr Herr und Meister, und sie konnte sich auch nicht so beherrschen, aber sie brauchte auch nicht unbedingt all das Blut. Sie brauchte es nicht jeden Tag. Wäre er ein normaler Vampir gewesen, hätten die Dinge anders gelegen. Aber er war Mensch und Blutsauger zugleich, auch wenn er als Albino die Tage verbrachte. Dort hatte er gelernt, sich zu beherrschen, und diese Beherrschung hatte sich in gewisser Weise auch auf sein Dasein als Vampir ausgewirkt.
    Leo Frost konnte sich seinen Genuß einteilen, und Tanya war auf dem besten Weg dazu.
    Auch sie hatte sich schon umgezogen. Im dunklen Kleid irrte sie durch die Geisterbahn. Das Kleid war tief ausgeschnitten und wurde nur von zwei Spaghettiträgern gehalten. Es bestand aus Chiffon und schimmerte in den Farben Schwarz und Blau.
    Die beiden hielten sich im Wagen auf. Draußen waren die Helfer dabei, einen letzten Check durchzuführen. In einer halben Stunde würde der Rummel beginnen. Bis dahin mußte alles in Ordnung sein.
    Der Wagen war groß, geräumig, innen perfekt eingerichtet. Dunkle Einbaumöbel, die auch zum Äußeren paßten. Die Innenrollos schlossen fast fugendicht, was für Leo sehr wichtig war, denn niemand sollte hineinschauen können.
    Tanya verbrachte die meiste Zeit des Tages im Wagen. Nur wenn der Rummel anlief, konnte sie in die Bahn gehen, um dort die Menschen zu erschrecken. Das hatte sie bisher gut gemacht, und sie hatte sich auch immer in der Gewalt gehabt, doch an diesem Tag schien sie auf der Kippe zu stehen, das entnahm Leo ihrem Verhalten. Sie war sehr nervös und rieb ständig ihre Handflächen gegeneinander. Sie konnte auch nicht ruhig sitzen. Manchmal stand sie auf, setzte sich wieder hin, flüsterte etwas und schob die Lippen zurück, so daß ihre beiden Zähne zu sehen waren. Sie war eine hübsche Frau. Gute Figur, gute Brüste, ein knackiger Hintern. Die Männer hatten immer Spaß an ihr gehabt. Die Veränderung zum Vampir hatte sie eigentlich nicht häßlicher gemacht. Selbst wenn sie ihre Zähne präsentierte, wirkte sie auf eine bestimmte Art und Weise noch erotisierend, das fand auch Leo. So hatte er das getan, was auch die anderen Männer mit ihr taten.
    Wieder stand sie schnell auf, griff zur offenen Weinflasche und trank einen Schluck. »Was ist jetzt?«
    »Wieso?«
    »Wann komme ich raus?«
    »Du kannst gehen.«
    Beinahe wäre ihr die Weinflasche aus der Hand gerutscht. »Ach. Auf einmal und so plötzlich?«
    »Ja, du gehörst doch dazu. In einer Viertelstunde geht es los. Mach dich auf den Weg und nimm deinen Platz in der Bahn ein.«
    »Und was ist mit dir?« fragte sie und war noch immer recht erstaunt.
    »Ich komme etwas später nach. Ich bleibe dann vor der Bahn und animiere die

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