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Ler-Trilogie 02 - Die Zan-Spieler

Ler-Trilogie 02 - Die Zan-Spieler

Titel: Ler-Trilogie 02 - Die Zan-Spieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.A. Foster
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abhob. Zum Beispiel der Wandschmuck. Es wurde als üblich angesehen, die kahlen Wände des Kaminraums mit alten geometrischen Mustern zu bedecken oder bei der geringsten Abweichung hiervon mit einfachen Webtapeten, auf denen stereotype religiöse Motive dargestellt waren. Dieser hier wich in zwei auffallenden Aspekten davon ab. Erstens darin, daß die Wände verschiedene ausgezeichnete, bestürzend scharfe und sehr schön aufgezogene Fotografien zeigten, und zwar von Objekten am nächtlichen Himmel. Morlenden wußte, daß es Bilder von Sternen oder sternähnlichen Objekten waren, aber er kannte keins von ihnen; sie waren offensichtlich stark vergrößert. Eines schien eine heftige Explosion irgendwo im Raum darzustellen; die ineinander verwirrten Streifen der Detonation krümmten sich in den Raum hinein und glühten in Blau und Violett. Auf anderen schienen große und kleine Gruppen von Sternen zu sehen zu sein, wobei einige der Anhäufungen kugelförmig, andere lose, wie zufällig miteinander verknüpft waren und in aufreizender Weise auf eine Ordnung hindeuteten, die schon bestand oder vielleicht noch entstehen sollte.
    Der andere Unterschied war subtiler, denn immerhin waren diese Bilder tatsächlich gewebte Wandbehänge. Aber anders als bei allen anderen, die er gesehen hatte, schien es sich bei diesen um Darstellungen von Spielmodellen zu handeln. Sie waren allesamt bemerkenswert suggestiv, aber Morlenden durchschaute die Symbolik nicht genügend, um genau zu erkennen, was sie suggerierten. Einige waren einfarbig; andere zeigten ein wildes Wechselspiel in Farbton und Struktur.
    Klervondaf wartete höflich, bis Morlenden alles betrachtet hatte. Dann, als er das Gefühl hatte, daß der richtige Moment gekommen sei, fragte er: „Du wünschst etwas über Maellenkleth und Mevlannen zu erfahren?“
    „Ja, so ist es. Entschuldige bitte meine Unaufmerksamkeit. Ich bewunderte gerade die schönen Bilder.“
    „Die Fotos hat Mevlannen gemacht; sie ist unter anderem eine recht bedeutende Fotografin. Andererseits stammen die Wandteppiche mit den Spieldarstellungen von Maellenkleth Hand.“
    „Es sind beides großartige Arbeiten, da stimme ich zu. Aber wo fangen wir an, was die Mädchen angeht?“
    „Am besten am Anfang, wobei wir wohl ein paar unbedeutende Dinge auslassen können, mit denen du dich sicher nicht wirst belasten wollen. So sei es denn. Wie du zweifellos ohnehin weißt, stellten sich bei der vrentoordesh {29} beide Innenverwandten als weiblich heraus. Wäre es eine normale Situation gewesen, dann hätten die innenverwandten Geschwister natürlich ernsthaft mit fünfzehn mit der Ausbildung begonnen und wären heute weit fortgeschritten. Sie würden mindestens in der Anfängerklasse bei Vorführungen und Turnieren mitspielen. Aber es wurde aus verschiedenen Gründen beschlossen, es mit Mael und Mev nicht so zu machen.“
    „Merkwürdig ist das. Ich muß zwar bekennen, daß ich kein begeisterter Anhänger des Spiels bin, aber ich habe schon Spiele gesehen, in denen beide Hauptakteure weiblich waren. Sie hätten doch spielen können …?“
    „Sicher, aber nur bis zur Zeit der Verwebung. Und bedenke“, fügte er mit einer bedrohlichen Handbewegung, einem schulmeisterlichen Winken hinzu, „daß es bestimmt niemandem in irgendeiner Weise genützt hätte, erst Spieler der Turnierklasse zu werden und dann in, na, sagen wir, in der Webe der Susens zu landen.“
    „Vermutlich hätte ein Schweinezüchter wenig Bedarf für die Geheimnisse des Spielens.“
    „Genau. Und deshalb wurde auch beschlossen, daß künftige Spiele unter der Ägide von Klanh Terklaren aufgeführt werden sollten, der schlicht in Klaren umbenannt werden wird, sobald Taskellan verwoben werden kann. Danach soll das Spiel zum Ende kommen, was die Reorientierung der Terklaren-Klarens erforderlich machen wird. Aber dazu wird es erst später kommen; vor der Beendigung des Programms sind noch einige letzte Dinge zu erledigen.“
    „Das Spiel wird beendet? Einfach so?“
    „Es ist, wie ich hörte, nicht von Nutzen, oder vielleicht sollte ich besser sagen, wird nicht mehr von Nutzen sein.“ Klervondaf hielt einen Augenblick inne. „Weißt du, ich bin weder der Urheber dieses Plans, noch war ich in irgendeiner Weise an der Diskussion darüber beteiligt. Ich gebe nur das wieder, was ich selbst gehört habe.“
    Morlenden überlegte: „Da dies beträchtliche Veränderungen in bezug auf Webgruppen und -rollen mit sich bringen wird, würde ich

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