Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ler-Trilogie 02 - Die Zan-Spieler

Ler-Trilogie 02 - Die Zan-Spieler

Titel: Ler-Trilogie 02 - Die Zan-Spieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.A. Foster
Vom Netzwerk:
sogar möglich, es langsam zu biegen, so daß es sich Konturen anpaßte. Er hatte auch eine aus dem gleichen Material hergestellte Pistole, aber er wußte, daß er keine Chance hatte, sie zu erreichen. Eines aber wußte er ebenfalls: Er hatte Zeit. Wenn hier jemand im Raum war, der ihn ohne Fragen töten wollte, dann wäre dies schon versucht worden.
    Er spürte die beruhigende, warme Solidität des Wurfmessers. Was war das für ein Geruch? Nasse Kleider. Jemand war mit ihm zusammen draußen gewesen, denn der leichte Regen hatte erst vor weniger als einer Stunde begonnen. Also war dieser Jemand ihm gefolgt. Hmm. Verdammt geschickt gemacht. Schon KonSek? Nein, dunkle Zimmer waren nicht ihr Stil. Und unter den nassen Kleidern war ein warmer Körper, ebenfalls feucht, ein wenig verschwitzt, ein wenig nervös. Trotzdem. Da war noch ein Geruch, ein Geruch von Adrenalin, und etwas anderes, etwas Angespanntes, das ihn seinerseits dazu brachte, ebenfalls alle Muskeln zu spannen. Und da war noch mehr … weiblich, vielleicht … und noch etwas.
    Errat ging ein Risiko ein. „Zandro? Zandro Milar?“ So hatte seine nicht greifbare Kontaktperson während dieser ganzen Angelegenheit geheißen, die Kontaktperson, die ihn gesucht und gefunden hatte. Die Person, die ihn bezahlte, ihm Anweisungen erteilte, ihn anrief, und das immer mit so indirekten Methoden, daß es einen in den Wahnsinn treiben konnte. Alles, was Errat hatte herausbekommen können, war, daß sich hinter dem Namen eine Person verbarg, die wahrscheinlich weiblich und jünger als er selbst war. Er hatte noch weitere Verdachtsmomente, aber die paßten nicht direkt zusammen, und er benötigte zusätzliche Informationen. Er atmete wieder ein und versuchte, einen Hinweis auf den Standort der Quelle des Geruchs zu erhalten. Kein Glück. Wer auch immer hierhergekommen war, war lange genug hier, um die Luft zu trüben. Er beobachtete den Umriß auf dem Tisch genau und wartete auf eine Bewegung. Er konnte nichts erkennen. Seine Augen gewöhnten sich noch immer an die Dunkelheit.
    Eine Stimme kam von dem Tisch, die der, die er schon früher gehört hatte, sehr ähnlich klang. Weiblich, kehlig, fast heiser, aber auch mit den verräterischen Anzeichen von Jugend darin. „Richtig. Sprechen Sie leise, hier gibt es vielleicht Monitoren.“ Ja, die gleiche Stimme. Und was für ein merkwürdiger Akzent. Errat suchte sein enzyklopädisches Gedächtnis ab und versuchte, den Akzent zu bestimmen. Es gelang ihm nicht. Er war ihm völlig unbekannt. Die Stimme kam wieder: „Ja, Sie haben recht. Ich bin Milar. Und Sie haben den Ameisenhaufen ordentlich aufgewühlt.“
    Errat hörte genau hin und fand die Richtung. Geruch reichte dafür nicht aus, nicht in einer solchen Situation oder im Wind. Der Schall aber reichte, war fast so gut wie eine gute Sicht. Er bewegte seinen Kopf leicht hin und her, während die Gestalt sprach, um die Entfernung zu bestimmen. Ja, er hatte sie. Er konnte es schaffen. Genau wie damals in Zinder, als er den Mann in völliger Dunkelheit erwischt hatte. Der Trottel! Er hatte herumgetrödelt, um sich zu brüsten, und er hatte bezahlt. Die hier war genauso. Sie waren alle gleich. Die Quelle der Stimme schien ein wenig zur Seite versetzt, ziemlich niedrig, als würde sich ihr Eigentümer halb nach unten beugen. Merkwürdige Stellung für eine Drohung. Sie hatte wahrscheinlich einen Nadler auf ihn gerichtet. Keinerlei Probleme damit! Nadler schossen unweigerlich mit niedriger Geschwindigkeit. Er konnte es schaffen, zur Seite zu springen, die Langsamkeit ihrer Reaktionen und die Langsamkeit ihrer Waffe gegen sie einzusetzen. Ja, dort. Er glaubte die Andeutung einer Bewegung erkennen zu können, eine leichte Veränderung. Oder vielleicht doch nicht?
    Er versuchte, Zeit herauszuschinden, und sagte: „Sie haben gesagt, ich solle das Mädchen und die, die sie abholen kommen, umbringen oder einsperren und ich solle sie in Verwirrung halten. Das Mädchen habe ich nicht erwischt, richtig, aber was das Durcheinander angeht, so hat es sehr viel gegeben. Die Südküste“, vermutete er, „ist nun diskreditiert.“
    „Sie haben Reptilien für Primatenarbeit angestellt.“ Errat hörte sie und dachte, dies sei ein seltsamer Ausdruck.
    „Ich konnte niemand anders bekommen.“ Er zögerte es nun hinaus. Er rückte merklich näher an die Gestalt auf dem Tisch heran. Herrgott noch mal, war die vielleicht leichtsinnig – zu reden, während er näher kam. Wenn man sagte, daß sie

Weitere Kostenlose Bücher