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Ler-Trilogie 02 - Die Zan-Spieler

Ler-Trilogie 02 - Die Zan-Spieler

Titel: Ler-Trilogie 02 - Die Zan-Spieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.A. Foster
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natürlich ziehen es bestimmte Weben vor, sich in gewisse Hütten einzumischen, die ein wenig beschränkt sind, während andere Hütten nicht mehr sind, als sie zu sein scheinen – einfache Gemeinschaften, die den Klostergemeinschaften in unserer Geschichte ähneln. Wie ich hörte, gibt es sogar eine Entsprechung für die Trappisten: Schweigen, Meditation, Hingabe, Armut, Demut. Ihr Produkt ist ein erleuchteter, frommer Text – das und Gemälde. Nach dem, was ich gesehen habe, scheinen sie für die holländischen Panoramenmaler zu schwärmen – Holbein, Bosch und dergleichen.“
    „Kennen Sie die Libellenhütte?“
    „Kaum, das heißt nur dem Namen nach. Sie arbeiten am Spiel; und sie sind bei weitem die Geheimnisvollsten … Oh, ich verstehe. Ja, natürlich. Das Mädchen war eine Spielerin.“
    „Sie haben nicht einmal die Hälfte begriffen, Klyten. Ich stimme Ihnen zu, sie sind Heimlichtuer, seit es so aussieht, als hätten sie etwas zu verbergen. Eykor brachte diese Hütte sowohl mit den Spieler-Weben als auch mit der regierenden Webe in Verbindung und verknüpfte dies mit dem ursprünglichen Vorfall. Mit dem Mädchen. Hinzu kommt eine ungewöhnliche Anomalie, die ebenfalls damit zu tun hat … Und höchstwahrscheinlich auch die Sache mit Errat.“
    Klyten war ein wenig überrascht, behielt jedoch seine Fassung. Parleaus Zusammenfassung vorhin war ihm oberflächlich, bedeutungslos vorgekommen. Jetzt hatte sich das Puzzle zusammengefügt. Er erwiderte unverbindlich: „Ich kenne sie sozusagen nur dem Namen nach.“
    Eykor sah seine Gelegenheit, etwas hervorzuheben. „Stimmt es, daß die Ex-Eltern, nachdem sie ihr Haus der nächsten Generation übergeben haben, in verschiedene Ältestenhütten ziehen?“ fragte er scharf.
    „Nun“, antwortete Klyten abwesend, „das stimmt so nicht ganz. Nur allgemein. Manche gehen allein weg, andere …“
    „Aber die meisten begeben sich zu den Hütten?“
    „Ja, das könnte man sagen, aber …“
    „Und wie steht es mit den Weben? Können sie gehen, wohin sie wollen, oder gibt es Trends, feststehende Verbindungen?“
    „Oh, bestimmt gibt es Trends und Verbindungen. Die Weben sind im Allgemeinen traditionell an gewisse Hütten gebunden. Nicht exakt auf einer Eins-zu-eins-Basis, verstehen Sie. Es gibt da eine Art Mischung. Hierbei muß man verstehen, daß sie eine Wahl nie als Aristotelisches Dilemma – also mit zwei Entscheidungsmöglichkeiten – sehen, ich müßte Quadrilemma sagen, wenn es überhaupt paßt. Sie würden eine solche Auswahlsituation die Betrachtung des Feuerpfades, des Luftpfades, des Erdpfades und des Wasserpfades nennen. Tradition und Gewohnheit und Vorhergegangenes spielen ebenfalls eine Rolle; beispielsweise, was die Altersgenossen von ihnen erwarten …“
    Eykor unterbrach die Abhandlung. „Wohin gehen beispielsweise die Mitglieder der Spieler-Weben, wenn sie den Ältesten-Status erreicht haben?“
    Klyten wußte, daß er in eine ganz bestimmte Gedankenrichtung geführt wurde, aber er war machtlos, sich dagegen zu wehren. „Warten Sie einen Moment, lassen Sie mich nachdenken. Ich studiere die Ler, eifere nicht ihren geistigen Prozessen nach, sondern lediglich denen des totalen Erinnerns … Es scheint mir aber, als wüßte ich etwas davon … Ja, natürlich. Sie gehen zur Libellenhütte. Ja, jetzt fällt es mir wieder ein. Sie haben die höchste Korrelation zwischen Berufs- und Ältestenhütten.“
    „Korrelation?“ fragte Parleau.
    „Ja, in dem Zusammenhang habe ich es gelesen. Ein soziologischer Bericht, der vor ein paar Jahren geschrieben wurde. Die Korrelation der Perklarens liegt bei einem Wert von etwa fünfundneunzig Prozent. Bei den Terklarens liegt dieser Wert sogar noch höher; manchmal haben sie während mehrerer Generationen fortlaufend hundert Prozent aufrechterhalten. Die nächste Verbindung mit dieser Hütte war viel niedriger, weniger als fünfzig Prozent, und alle anderen Ältestenhütten zeigen noch niedrigere Korrelationen, normalerweise im Bereich der Zwanzig-Prozent-Marke.“
    „Und wer schließt sich sonst noch der Libellenhütte an?“ fragte Parleau.
    „Nur noch eine andere Webe: die Revens. Fast ausnahmslos Innenverwandte, keine Außenverwandten. Oder die Nacheltern. Ja, nachträglich fällt mir ein, daß ich mich damals darüber gewundert habe … Diese Verbindung der Revens mit der Libelle. Ich konnte keinen Sinn darin sehen …“
    Parleau warf Eykor einen Blick zu und sagte ganz ruhig: „Dann wäre es also

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