Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ler-Trilogie 02 - Die Zan-Spieler

Ler-Trilogie 02 - Die Zan-Spieler

Titel: Ler-Trilogie 02 - Die Zan-Spieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.A. Foster
Vom Netzwerk:
meinen Quellen eine nach der anderen versiegt. In den Ruhestand gegangen, ausgeschieden, versetzt. Alle weg. Nichts Schlimmes; er will eben nur seine eigenen Leute. Aber ich behalte ihn genau im Auge, diesen Parleau. Es heißt, daß er einer von diesen Favoriten ist, von irgendwo im Westen herkommt, aus der Mojave-Gegend oder aus Sonora oder sogar Niederkalifornien. Aus einer von diesen Wüstengegenden – Sonnenenergie und Bergbau. Das ist so ein Typ, der keinen Spaß verträgt: immer beschäftigt, Überstunden, ein aufgeräumter Schreibtisch, erst die Arbeit, dann das Vergnügen, die Erfordernisse der Gesellschaft, alles das. Und in der Zentrale heißt es heutzutage, daß neue Besen …“
    „… gut kehren. Hu! Erzähl’ mir bloß nicht noch mehr von diesen Besengeschichten. Die eine ist schon reichlich abgenutzt.“ Sie nippte an ihrem Tee, nickte. „Ja, ich verstehe. Und ich weiß auch, daß es außerdem schwieriger geworden ist, aus dem Reservat herauszukommen. Immer mehr Papiere, Formulare, Registrierungen, Passierscheine. Alles natürlich lang und breit begründet: Das ist schließlich das Herz einer Bürokratie – alles hat seinen Grund. Natürlich könnte ich auch sagen, daß die wahren Gründe nie genannt werden und manchmal selbst dem Beamten unbekannt sind; vielen würde es gar nicht gefallen, wenn sie sie wüßten. Aber selbst dann – genug. Ich bin gegenüber diesen Dingen wegen meiner neuen Rolle sehr empfindlich – die Webgenehmigungen, die Namenszulassungen, die Anmeldung der Kinder. Nähe erzeugt Mißtrauen.“
    Sie hielt einen Moment inne, nippte an ihrem Tee, drehte sich um und blickte abermals durch die Fenster in die Ferne. Sie drehte sich wieder um und sagte dann: „Außerdem ist es kaum den Ärger wert. Wir haben zum Glück wenig Ärger außerhalb des Reservats. Und ich habe Sachen gehört, die ich nicht unbedingt direkt überprüfen möchte. Wir hatten einige Vermißte …“
    Vance sah das Oberhaupt der Deren-Webe scharf an. „Das hast du noch nie erwähnt …“
    „Nein.“
    „Wer waren sie?“
    „Nicht so viele. Keiner, den ich persönlich kenne. Älteste, nach dem zu urteilen, was man so hört. Und das ist alles ganz vage, weißt du. Alles aus vierter Hand. Bis jetzt waren es anscheinend nur Älteste, die aus allen möglichen Gründen verschwunden sein können. Der Kult der letzten Heilung glaubt an den natürlichen Tod allein in den Wäldern. Die sieht keiner mehr wieder. Wenn nun aber jemand in der Brutphase oder ein Heranreifender davon betroffen sein sollte, dann wären die Leute sicher mehr interessiert.“
    „Wie interessiert?“
    „Das könnte ich im Moment nicht sagen. Wenn es vorsätzlich geschähe und eine menschliche Stelle damit zu tun hätte, dann würde es meiner Meinung nach bestimmt eine Reaktion geben. Was für eine, das ist noch die Frage. Ich kann mir nicht vorstellen, wie wir euch drohen könnten; wir haben weder die Macht noch die Waffen dazu, und selbst wenn wir sie hätten, wüßte ich jedenfalls nicht, wie ich sie benutzen sollte. Du kennst das Gebot von Demirel – benutze nichts als Waffe, das die Hand verläßt. Keine Gewehre, keine Lieferungen.“
    „Aber ihr habt Butter, die ihr uns entziehen könntet.“
    „Der Input, durch das Institut? Oh, dafür müßte es schon sehr ernst werden. Ich wünsche jedenfalls keine Konfrontation dieser Art.“
    „Ich auch nicht, Fellirian. Wir haben viel von euch gelernt.“
    „Nicht genug, wenn ihr es nicht in die Praxis umsetzt.“
    „Gebt uns Zeit. Alte Gewohnheiten sind zäh.“
    „Ihr habt die Zeit gehabt: vierhundert Jahre mit dem Rücken zur Wand. Zwanzig Milliarden Menschen! Ich wüßte nicht, was ich mit so vielen machen sollte. Allein die Vorstellung davon ist ein Alptraum; wir hätten gar nicht genug zulässige Namen!“
    „Darüber machst du dir Sorgen?“
    „Das ist die Deren in mir, die das sagt. Die Verwaltungsbeamtin, die Urkundsbeamtin. Denk nur an die ganzen furchtbaren Namen, die man benutzen müßte – die guten wären ja sofort verbraucht. Dann würde es Mädchen mit dem Namen Gallflanger und Jungen mit dem Namen H’wilvsordwekh geben.“
    „Immer nur eine Fellirian.“
    „Immer nur eine. Solange ich lebe, kann niemand anders, ganz gleich, welchen Aspekt er hat, diesen Namen erhalten. Aber eine Webe könnte mit der ganzen Arbeit gar nicht nachkommen, und die Leute könnten es auch nicht; statt dessen würde es die Erst-Derens, die Zweit-Derens, die Dritt-Derens geben … nichts

Weitere Kostenlose Bücher