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Ler-Trilogie 02 - Die Zan-Spieler

Ler-Trilogie 02 - Die Zan-Spieler

Titel: Ler-Trilogie 02 - Die Zan-Spieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.A. Foster
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verstehe das, es ist nicht wegen dir; du gehörst nur nicht zu den Auserwählten, und du gehörst nicht zum Schatten. Ich darf nicht mit dir darüber sprechen. Aber persönlich … glaube ich, daß ich dich mag. Zum Beispiel“, fügte sie fröhlich und nüchtern, mit entwaffnender Offenheit hinzu, „würde ich lieber heute nacht mit dir schlafen als kostenlos woanders übernachten.“
    Morlenden betrachtete das harte, bestimmte Gesicht, den dünnen Mund mit der feinsten, bebenden Andeutung eines sich eben darauf formenden Lächelns. Nach einer Weile sagte er: „Ich hatte eigentlich noch nicht so weit vorausgedacht …“
    „Ich weiß.“
    „Also gut. Wie du gesehen hast, bin ich frei und ohne irgendwelche Verpflichtungen. Ich lade dich ein in meine Hütte, die ich dort drüben in dem Wäldchen gemietet habe.“
    Als er den Schritt getan hatte, war er plötzlich verlegen, unsicher darüber, wie kühn er sein konnte. Er fügte hinzu: „Ich kenne dich kaum, nicht mehr als jetzt gerade, und ich möchte nicht, daß du dich beleidigt fühlst.“
    „Ich habe es mir vorher überlegt, und ich wußte, daß es so sein würde. Ich habe dich beobachtet; darum kam ich zu dir.“
    Morlenden schob seinen Stuhl zurück. „Dann willst du also mit mir kommen?“
    „Ich will, aber später. Ich muß mich erst noch waschen. Ich bin eine Menge gelaufen und sollte nicht so zu dir kommen.“
    „Das ist nicht so schlimm. Ich habe eine besondere Hütte genommen, eine mit Bad. Du kannst dich dort waschen.“ Er hielt inne und fügte dann, da er nunmehr voll mit der Strömung schwamm, der er sich selbst überantwortet hatte, impulsiv hinzu: „Und wenn du willst, werde ich dich selbst waschen.“
    „Oh, sehr gut! Welches Mädchen könnte einer solchen Einladung auch nur im geringsten widerstehen. Ich komme ganz bestimmt.“
    „Mußt du deine Sachen noch holen?“
    Sie zeigte auf sich selbst. „Das sind meine Sachen“, sagte sie. Die Gebärde umfaßte ein ziemlich schmutziges, zerlumptes Mädchen, barfüßig, dessen einziger sichtbarer Besitz ein ziemlich kleiner Beutel war, der achtlos an einer Hüfte auflag.
    Die ganze Zeit über, während der sie sich unterhalten hatten, war das Mädchen stehengeblieben; jetzt stand Morlenden unsicher von seinem Stuhl auf. Er zögerte und bot ihr dann zögernd seine Hand an. Sie nahm sie mit einer übertrieben höflichen Geste in die ihre, beinahe so, als spiele sie Theater. Morlenden sah sich um, ob sie vielleicht irgend jemand beobachtete. Aber es war niemand da; das Zelt war jetzt völlig leer. Weit unten am Ufer des Sees löschte einer der Ältesten die Lampen, indem er vorsichtig die farbigen Papierlaternen hin und her drehte, die längs des Ufers hingen und ihren Lichterschein auf die Wasseroberfläche und in die Nacht hineinwarfen. Eine Laterne nach der anderen ging aus und mit ihr auch der letzte Rest sommerlichen Frohsinns. Bald würde nichts mehr da sein außer ein paar abgesperrten Schuppen und Hütten und der winterlichen Dunkelheit. Er lauschte und hörte, wie in den Kiefern und Lebensbäumen ein Wind aufkam, der an den spitzen Nadeln und den kleineren Zweigen feingeschuppter kleiner Äste entlangfuhr. Es kam ein kurzer, kalter Regenguß, der bald darauf verschwunden war. Er drehte sich um und machte sich auf den Weg zur Hütte; das Mädchen, das seine Hand sehr fest umklammerte, folgte ihm.
    Unterwegs blieben sie still und sprachen nicht mehr miteinander. Morlenden lauschte auf den Wind, der jetzt die Bäume rund um sie herum voll aufgeladen hatte; in der scharfen, harzigen Luft war eine Eiseskälte. Impulsiv legte er seinen Arm um Sanjirmils Schultern. Sie zitterte, wenn auch nur ein wenig.
    Als sie erst einmal in der von ihm gemieteten Hütte waren, machte Morlenden sich daran, sowohl an der Feuerstelle wie auch im Warmwasserbereiter ein Feuer zu entfachen, während Sanjirmil mit den Armen voll Holz hereinkam. Sie redeten nicht, während sie darauf warteten, daß das Wasser warm würde, sondern saßen ruhig da und blickten ins Feuer. Einmal, vielleicht auch zweimal, sah ihn Sanjirmil unter ihren Augenbrauen schüchtern an, und ein leises, provisorisches Lächeln formte sich auf ihrem Gesicht in dem sich hin und her bewegenden, tanzenden Schein des Feuers. Dies rührte Morlenden; denn er hatte einst erwartet, daß er sein großes Abenteuer mit einer brillanten Gesellschafterin erleben würde, einer, die ihn total fesseln würde, während sie die letzte Gelegenheit bis zum letzten

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