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Ler-Trilogie 02 - Die Zan-Spieler

Ler-Trilogie 02 - Die Zan-Spieler

Titel: Ler-Trilogie 02 - Die Zan-Spieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.A. Foster
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müssen mehr wissen. Sie auch, Eykor. Und hatten Sie nicht etwas über Erkundungsflüge gesagt …?“
    „Ja, das habe ich, und das paßt ausgezeichnet hier herein. Wir haben es anscheinend mit einem Aktionsmuster zu tun, das sich der Analyse widersetzt, fast als ob man ihm mit Absicht den Schein des Zufälligen gegeben hätte, aber wir können von seiner Ausdehnung her unsere Schlüsse ziehen. Wir haben folgende Vermutungen – daß es irgendwo auf dem Reservat ein Geheimnis gibt, das anscheinend den meisten Einwohnern unbekannt ist, und daß die Spieltheorie auf einen baldigen endgültigen Bruch mit früheren Mustern hindeutet.“
    „Wie bald?“
    „In fünf bis zehn Jahren.“
    „Dann sind wir nicht besser als ein Eingeweidebeschauer im alten Rom. Soviel würde mir mein gesunder Menschenverstand auch sagen.“
    Plattsman schaltete sich ein: „Herr Vorsitzender, ich bitte um Verzeihung, aber was wir machen, ist genau dies: das Beschauen von Eingeweiden. Wir haben nur Terminalausdrucke an die Stelle der ursprünglichen blutigen Innereien gesetzt, aber ansonsten ist es genau das gleiche – wir raten ein bißchen, stehlen ein bißchen, ein bißchen Glück brauchen wir auch, und wir müssen die Ereignisse der Gegenwart verflucht gut beobachten.“
    Parleau lächelte. „Und das, Eykor, war also der Grund, warum Ihre Leute so scharf darauf waren, etwas aus ihr herauszubekommen?“
    „Das ist richtig, Herr Vorsitzender. Wir brauchten einen Schlüssel, ein Werkzeug, um an das größere Problem heranzukommen. Sie bot uns die ideale Gelegenheit. Bedauerlicherweise haben wir nichts aus ihr direkt herausbekommen.“
    „Aber die zweite Gelegenheit, Mann! Jetzt können wir es doch!“
    Klyten sagte sanft: „Vielleicht auch nicht. Ich muß Sie darauf hinweisen, daß sie so etwas nicht tun würde – wenn es wirklich sie ist und nicht der Fehler einer übereifrigen Maschine oder irgendeines nachlässigen Programmierers –, nicht von sich aus. Sie sind ein Gemeinschaftsvolk und handeln grundsätzlich gemeinsam. Die wenigen, die allein leben, werden seßhaft, bleiben auf einen Ort fixiert.“
    Eykor rief aus: „Das habe ich mir doch gleich gedacht! Eine Verschwörung!“
    „Ja“, fuhr Klyten fort, „und am liebsten haben sie die ganz komplizierten. Da gibt es viele Möglichkeiten, und nicht die geringste von ihnen ist die, daß sie sie uns möglicherweise vor die Nase gesetzt haben, um uns davon abzuhalten, einen größeren Braten zu riechen, wie man so schön sagt. Ich glaube nicht, daß sie sie aus freien Stücken opfern würden, das ist nicht ihre Art, und ihre Festnahme kann ein Zufall gewesen sein. Oder sie war dafür bestimmt, gewisse Ereignisse zu beschleunigen. Ich vermute solche Formen der Manipulation schon seit langem – Kontrolle durch negative Aversion. Wir haben offensichtliche Formen dieser Art bei einigen unserer weniger entwickelten Kindererziehungsmethoden, aber als Form des Managements läßt sie sich erheblich verfeinern. In der bekannten Studie von Klei werden Gründe für die Vermutung aufgezeigt, daß sie selbst den immanenten Rassismus, der plötzlich mit ihrem Umzug ins Reservat und mit ihrer Konsolidierung endete, gefördert und geschürt haben.“
    „Ah ja“, sagte Eykor. „Hätten sie sich aus eigenem Antrieb zusammengeschlossen, hätte dies starkes Mißtrauen erregt, selbst in einer gefühlsmäßig grundsätzlich neutralen Umgebung, aber mit etwas verstärkter Rassenangst und mit den geeigneten Reizen … aber das wäre schon eine soziale Kontrolle in sehr großem Umfang. Haben sie diese Kontrolle, und, wenn ja, wie breit ist die Fehlermarge?“
    Klyten hatte ihre volle Aufmerksamkeit. Er fuhr fort: „Das ist eben die Sache, der wir noch nicht ganz auf den Grund gekommen sind. Immerhin besitzen wir selbst, wie der Aufsichtsbeamte Plattsman zweifellos zugeben wird, einige recht ausgefeilte Methoden, aber es gibt Operationen, von denen wir uns lieber fernhalten. So sehr, daß wir nicht einmal genug Daten haben, um sagen zu können, wie groß ihre Kontrolle ist. Wir können aber mit Erleichterung feststellen, daß derartige Vorgänge nach der Konsolidierung ausgestorben zu sein scheinen. Ich weiß, daß dies ziemlich weit wegführt, aber es deckt die Vorstellung, daß wir so etwas in den Kreis der Möglichkeiten einbeziehen müssen.“
    Parleau blieb immer noch schweigsam und dachte angestrengt nach, während er anderen das Reden überließ. Aber er wußte, daß Klytens Argument

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