Lesley Pearse
Sidney und Dolores, die vor Sorge um sie wahrscheinlich völlig außer sich waren. Nicht James’ kommandierender Offizier im Presidio oder seine Familie in Virginia. Sie wollte James, mit Leib und Seele, und um das Morgen würde sie sich später kümmern.
»Ich will dich!«, gestand sie leise.
Bevor er etwas einwenden konnte, küsste sie ihn wieder und schmiegte sich an ihn. Sie hörte einen schwachen Seufzer, als seine Hände unter ihren Mantel fuhren und er mit kalten Fingern die Knöpfe ihres Kleides öffnete. Doch als seine Hände ihre Brust fanden, stöhnte er voller Begehren auf.
Es war hemmungslos, wild und verzweifelt, aber auf bestimmte Weise viel schöner, als sich in einem warmen, gemütlichen Bett zu lieben. Ihre Körper spendeten einander gegenseitig Wärme, das Gefühl von nackter Haut auf Haut erhitzte sie, und ihre Münder wichen nicht voneinander. Der Regen und die Dunkelheit umhüllten sie, während ihre Hände die empfindsamen Stellen des anderen erkundeten.
Als er sich herabbeugte, um ihre Brust zu küssen, hielt Matilda ihr Gesicht dem Regen entgegen und genoss das Gefühl der beiden Extreme. Sie spürte die Kälte auf ihren Wangen und seinen warmen Mund, der sie liebkoste. Seine Hände glitten jetzt unter ihr Kleid und verweilten auf der zarten Haut ihrer Schenkel. Niemals in ihrem Leben war ihr etwas so gefühlvoll vorgekommen oder so wunderbar verboten, und ihre Finger suchten verzweifelt nach den Knöpfen seiner Hose, um ihm auch solche Freuden zu schenken.
Er keuchte, als sie seinen Penis liebevoll in die Hand nahm, stieß seine Finger tief in sie hinein und brachte sie dazu, aufzustöhnen und sich an seinem Körper zu reiben.
»Ich liebe dich, Matty«, flüsterte er, als er sie auf sich hob. Plötzlich drang er in sie ein. Es fühlte sich so gut an, dass sie seinen Namen laut in die Nacht schrie.
Seine Finger gruben sich in ihr Gesäß, er hob sie hoch und bewegte sie in seinem Rhythmus vor und zurück. Sein Mund verließ den ihren nie – er küsste sie so leidenschaftlich, dass sie glaubte dahinzuschmelzen. Unvermittelt hielt er inne, und sie merkte, dass er sich zurückzog, damit sie nicht schwanger werden würde. Sie liebte ihn noch mehr dafür, dass er in einem solchen Moment daran denken konnte, während ihr selbst der Gedanke nicht einmal gekommen war. Er hielt sie fest, ergoss sich an ihrem Bauch und grub seine Finger tief in sie, um ihr Freuden zu bereiten, die sie noch nicht gekannt hatte. Das Letzte, was sie hörte, bevor sie sich dem berauschenden Gefühl des Höhepunkts hingab, waren seine geflüsterten Worte, er werde sie für immer lieben.
»Ich bin so durchnässt«, war das Einzige, was sie herausbrachte, als sie sich gegen den Baum lehnte, um wieder zu Atem zu kommen.
»Vielleicht, doch du warst niemals schöner«, antwortete er und bedeckte ihr Gesicht mit Küssen, während er versuchte, ihr Kleid wieder zuzuknöpfen. »Aber ich muss dich nach Hause bringen, bevor du dich erkältest.«
Sie sahen sich an und waren mit einem Mal seltsam nervös, denn sie hatten einen Punkt erreicht, von dem aus es keine Rückkehr mehr gab.
Matilda strich mit ihren Fingern die Linien seiner Wangenknochen entlang. »Morgen werden wir es wahrscheinlich bereuen, doch heute tut es mir noch nicht Leid.«
»Mir auch nicht«, erwiderte er, und sie wusste, er lächelte. »Aber komm jetzt, steig auf mein Pferd, und lass uns nach Hause reiten. Ich würde es sehr bereuen, wenn du Fieber bekommst.«
Er hob Matilda in den Sattel und schwang sich hinter sie aufs Pferd. Seine schmalen Lenden schmiegten sich so eng an sie, dass es sich anfühlte, als wären sie eins. Mit seinen Armen um ihren Körper, seinem Kinn auf ihrer Schulter und seinem Bart, der ihre Wange kitzelte, war der Ritt durch die dunkle Nacht nicht beängstigend, ja selbst die Kälte spürte sie nicht mehr.
Er erzählte ihr von seiner Stationierung in Benicia. Es war ein militärischer Standort gut dreißig Meilen südöstlich von San Francisco. Die Lage war sehr günstig, sollte es hier oder in Sacramento Ärger geben.
Während sie ritten, schmiegte er seine Wange an die ihre. »Es ist nicht ein Tag vergangen, an dem ich nicht an dich gedacht habe.« Er lachte zärtlich. »Ich habe schon angefangen zu glauben, dass du mich verhext hast. Meine kleine englische Hexe«, murmelte er, während die Lichter der Stadt näher kamen. »Aber wenn dies ein Zauberbann ist, möchte ich nicht daraus erlöst werden.«
Als sie das Haus
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