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Letale Dosis

Letale Dosis

Titel: Letale Dosis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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wird’s bald?!«
    »Hey, Lady, das war nicht so gemeint. Steck das Ding da wieder weg und wir tun so, als wenn nichts gewesen wäre, okay?« sagte der Blonde und hob wie entschuldigend die Hände.
    »Ey, Scheiße, Mann, die Alte macht keinen Spaß. Los, hauen wir ab«, sagte sein Kumpel.
    »Keiner haut hier ab. Ans Auto und die Hände aufs Dach. Und das alles schön langsam. Ich habe nämlich nach diesem verflucht anstrengenden Tag keine Lust mehr auf große Debatten. Und glaubt ja nicht, daß ich Spaß mache. Die ist geladen!«
    Der Blonde, der jetzt etwa zwei Meter von Durant entfernt dastand, schien zu überlegen, dann machte er mit einem Mal einen Satz nach vorn. Die Kommissarin drückte ab, ein lauter Knall hallte durch die Nacht, die Kugel zertrümmerte das linke Schultergelenk des Angreifers, der mit einem Aufschrei zu Boden fiel. Durant richtete die Pistole gleich auf den andern, der sofort die Hände in die Höhe streckte und die vor ihm stehende Frau mit angstgeweiteten Augen ansah. Ein paar Lichter in den umstehendenHäusern gingen an, Fenster wurden aufgemacht, eine Stimme rief: »Da ist was passiert!«
    »Angst, Kleiner?« fragte sie, ohne Notiz von den Anwohnern zu nehmen, während der Angeschossene auf dem Boden lag und vor sich hin wimmerte. »Wißt ihr, ihr hättet euch lieber jemand anderes für eure Spielchen aussuchen sollen. Wenn ich mich vorstellen darf, Hauptkommissarin Durant von der Mordkommission. So, und jetzt mit dem Gesicht ans Auto und die Hände auf den Rücken.«
    Der Dunkelhaarige folgte wortlos dem Befehl, Durant holte die Handschellen aus der Tasche und ließ sie an den Handgelenken zuschnappen. Sie nahm das Handy, wählte die Nummer der Einsatzzentrale, forderte einen Streifenwagen und einen Krankenwagen an. Danach beugte sie sich zu dem Blonden hinunter, sagte: »Und, wo ist jetzt dein Mut?«
    »Sie hätten mich umbringen können!« jammerte er.
    »Hätte ich. Aber ich habe Schießen gelernt. Und vielleicht hast du gar nicht so unrecht damit, ich meine, vielleicht hätte ich dich besser umbringen sollen. Ihr seid doch die beiden, nach denen gefahndet wird, oder?«
    »Halt’s Maul, alte Bullenschlampe!«
    »Wo ist eigentlich das Mädchen, das ihr umgebracht habt?«
    »Keine Ahnung, wovon Sie reden! Wir haben niemanden umgebracht.«
    »Komisch, eure Beschreibung paßt irgendwie. Na ja, spätestens bei der Gegenüberstellung wird sich zeigen, ob ihr für die drei Vergewaltigungen verantwortlich seid. Ein paar Jahre werden’s auf jeden Fall werden. Und sollte noch Mord dazukommen, tja, ihr könnt euch ausmalen, wie lange ihr dann einsitzt. So, und jetzt steh auf und stell dich zu deinem Kumpel.«
    »Ich verblute, Mann, ich kann nicht aufstehen!«
    »Du verblutest nicht, Arschloch! Dann bleib eben liegen, bis der Krankenwagen kommt, Schlappschwanz.« Sie ging zu dem andern,stellte sich neben ihn, steckte sich eine Zigarette an. Sie blies ihm den Rauch ins Gesicht, sagte: »Tust du eigentlich immer alles, was er von dir verlangt? Hältst du ihm auch seinen Schniedel beim Pinkeln?«
    Keine Antwort.
    »Was ist mit dem Mädchen, das seit einer Woche vermißt wird? Es wäre besser, du sagst es, denn ihr wurdet gesehen. Was ist passiert?«
    »Halt’s Maul«, schrie der Blonde, »halt bloß dein Maul, sonst reiß ich dir die Eier ab!«
    »Hat er sie umgebracht? Die andern drei habt ihr doch nur geschlagen und vergewaltigt. Warum auf einmal ein Mord?«
    »Weiß nicht. Sie hat angefangen zu schreien, und dann hat Gregor zugeschlagen. Sie ist mit dem Kopf auf die Werkbank geknallt und hat sich danach nicht mehr gerührt.«
    »Du Arschloch! Du gottverdammtes, verfluchtes Arschloch! Ich mach dich fertig, wenn ich aus dem Krankenhaus raus bin!«
    »Ich hab sie nicht angerührt, Ehrenwort.«
    »Na ja, wir wollen mal nicht untertreiben. Vergewaltigt hast du sie doch auch, oder?«
    »Aber nicht geschlagen. Ich hab nie eine von ihnen geschlagen. Das war immer er. Er konnte nur, wenn er sie geschlagen hat und sie darum gebettelt haben, am Leben bleiben zu dürfen.«
    »Ich mach dich kalt, du alte Drecksau! Du wirst dir wünschen, nie geboren worden zu sein, du Wichser, du elender!«
    Das Polizeiauto und der Krankenwagen trafen fast gleichzeitig ein. Der Blonde wurde auf eine Bahre gehievt, festgeschnallt und in den Krankenwagen geschoben, von wo er noch immer wüste Beschimpfungen in Richtung seines Kumpels schickte. Der andere wurde in den Streifenwagen gesetzt. Zu den Streifenbeamten sagte Durant:

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