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Letzte Ausfahrt Oxford

Letzte Ausfahrt Oxford

Titel: Letzte Ausfahrt Oxford Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Stallwood
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Sie haben mir die Augen für viele Möglichkeiten geöffnet, Mrs. Dolby. Ich freue mich auf unsere nächste Unterrichtsstunde.
7. KAPITEL
    C hris Johnston rief Kate in sein Büro und stellte ihr Graham Kieler vor.
    »Wir haben uns bereits kennen gelernt«, erklärte Kate.
    »Soeben habe ich eine Kopie Ihres Berichtes an das Sicherheitsteam zu Gesicht bekommen. Mir scheint, Sie sind genau der Diebstahlserie auf die Spur gekommen, die mich schon seit einiger Zeit beunruhigt«, sprudelte Kieler hervor. Er wirkte fast lebhaft. Seine bleichen Wangen zeigten rote Flecke. Wie damals der Kriecher in meiner Grundschulklasse, dachte Kate.
    »Wie kamen Sie darauf?«, wollte sie wissen.
    »Ich war einmal mittags hier, als Victor zur Arbeit kam. Es war an einem überraschend warmen Frühlingstag. Die Sonne brannte geradezu, und für die ganze Woche war kein Regen vorhergesagt. Aber Victor trug einen schweren Regenmantel.«
    »Eine dieser Wachsjacken? Ja und? Die Dinger sind äußerst praktisch.«
    »Er schwitzte zum Erbarmen. Bei warmem Wetter sind diese Mäntel furchtbar unbequem. Vor allem, wenn es nicht regnet. Aber sie sind nicht nur wasserdicht, sondern haben auch eine Menge Taschen. Aufgesetzte Taschen vorne, Seitentaschen, in denen man sich die Hände wärmen kann, und geräumige Innentaschen. Geradezu traumhaft für jeden Ladendieb.«
    »Haben Sie Victor beim Bücherdiebstahl beobachtet? Konnten Sie ihn auf frischer Tat ertappen?« Kate konnte nicht anders; der eher gefühlvolle Victor war ihr einfach sympathischer als der scharfe Hund Graham.
    »Wenn das der Fall gewesen wäre, würde er heute nicht mehr hier arbeiten. Aber ich habe ihn beim Verlassen des Instituts beobachtet. Der Saum seiner Jacke war ausgebeult und beutelte fast bis zu den Knien. Aber ohne weitere Beweise konnte ich ihn schlecht bitten, seine Taschen zu leeren.«
    »Ganz bestimmt nicht«, schaltete sich Chris Johnston ein. »So gehen wir in Kennedy House nicht mit unserer Belegschaft um.«
    »Trotzdem hielt ich es für richtig, ihn im Auge zu behalten«, fuhr Graham Kieler fort, als hätte er nichts gehört. »Deshalb habe ich auch einen Bericht geschrieben, den Charles und Andrew gelesen und sich danach gerichtet haben.« Er lächelte Kate an. Sie musste doch auf seiner Seite stehen.
    »Sie haben höchstens eine schäbige kleine Ordnungswidrigkeit aufgedeckt«, wandte Kate ein. »Er ist doch nur ein armer alter Mann mit einer Schwäche für Nancy Drews. Sie setzen Ihren Ruf aufs Spiel, merken Sie das nicht?«
    »Er hätte eben vorsichtiger sein müssen«, erwiderte Graham und fügte nach einem Blick auf Kates Gesicht hinzu: »Und natürlich ehrlich bleiben. Er hat es sich selbst zuzuschreiben.«
    Chris Johnston wandte sich an Kate. »Wir haben ihn bereits zur Rede gestellt. Er hat zugegeben, die Bücher mitgenommen zu haben, und schwört, dass es das einzige Mal war. Komplizen gab es wohl keine.«
    »Das würde er sicher auch nie zugeben«, ließ sich Graham Kieler mit unsympathischer Stimme vernehmen.
    »Was geschieht jetzt mit ihm?«
    »Wir haben ihn vorläufig vom Dienst suspendiert. Während die Untersuchung läuft, bezieht er weiter sein volles Gehalt. Ich werde mit der Belegschaft sprechen und sie bitten, bis zum endgültigen Abschluss der Verhöre Stillschweigen zu bewahren.«
    Kieler blickte ziemlich sauer drein. Kate hatte den Eindruck, er wünsche nichts sehnlicher als Victors öffentliche Entehrung und Demütigung. Sie wechselte das Thema. »Hat Andrew Ihnen erzählt, dass der Bibliotheksassistent in St. Luke’s mir gezeigt hat, wie man einen Eintrag löscht, ohne Spuren zu hinterlassen?« Sie gönnte Kieler den Triumph auf Victors Kosten einfach nicht.
    »Ich denke, ich weiß, wie es geht«, antwortete er hochnäsig. »Aber Sie können es mir trotzdem zeigen.«
    Sie setzten sich an Johnstons Computer, und Kate erklärte ihm die Methode, die Mike Ennis ihr beigebracht hatte.
    »Ist ja toll«, platzte Chris Johnston heraus. »Darauf wäre ich nie gekommen.«
    »Wir haben natürlich längst gewusst, dass so etwas möglich ist«, äußerte Kieler herablassend. »Nur waren wir der Meinung, ein verantwortungsvoller Erfasser würde so etwas nicht tun.«
    »Wenn Victor darauf gekommen wäre, hätten wir ihn sicher noch nicht erwischt«, sagte Chris Johnston. »Jedenfalls nicht, ehe wir dazu übergegangen wären, die gesamte Belegschaft beim Verlassen des Instituts zu durchsuchen.«
    Kate freute sich insgeheim über Graham Kielers beunruhigtes

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