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Letzte Beichte

Letzte Beichte

Titel: Letzte Beichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen FitzGerald
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schweigend von Bild zu Bild und blieben jedes Mal lange stehen. Sie waren wunderschön, seine Bilder aus aller Welt, aus den Jahren, in denen er ohne mich gereist war. Nepal, Indien, New York, Australien, Neuseeland, Vietnam. Jedes einzelne Motiv war klar erkennbar, und immer war ich dabei.

    »Soll ich sie Ihnen beschreiben?« wurde Danny gefragt.
    »Nein, danke«, sagte ich an seiner Stelle. »Er hat’s mitbekommen.«
    Ich sah das Drahtballmädel in der Ecke stehen und ging nervös zu ihr hinüber.
    »Ich möchte mich bei dir entschuldigen«, sagte ich. »Ich habe mich schrecklich benommen. Aber ich liebe Chas, und ich werde nicht zulassen, dass du dich zwischen uns drängst.«
    »Vergiss es«, sagte Madeleine. »Wir sind bloß Kumpel, Dummkopf. Und du warst hackedicht. Ist okay. Aber wo ist Chas?«
    »Ist er nicht da?«
    »Nein. In einer Stunde geht es los. Die Zelebrantin wartet schon. Und warum bist du nicht passend angezogen?«
    Eine attraktive Frau gesellte sich zu uns und griff nach Madeleines Hand.
    »Seid ihr …?« begann ich.
    »Lesben …«, sagte Madeleine sarkastisch. »Komm uns besser nicht zu nahe.«
    Mir dämmerte, dass es diese beiden gewesen waren, deren Küsse ich auf der Toilette gehört hatte, als ich auf meiner Plastikkiste vor dem Studio gelauscht hatte. Ich sah, wie sie sich an den Händen hielten: ungezwungen und liebevoll. Herrgott, ich war eine Idiotin ersten Ranges.
    »Die Zelebrantin?« fragte ich.
    »Hast du Chas heute noch nicht gesehen?« fragte mich Madeleine.
    »Nein.«
    »Aber … Scheiße«, sagte sie. »Scheiße.« Sie sahen erst sich an, dann mich, mit vor Sorge geweiteten Augen, und dann sagten sie es mir.
    Chas war am Nachmittag nach Hause gegangen, um mir einen Antrag zu machen. Plan A war gewesen, mir den Antrag auf der Party zu machen, aber den hatte ich mittels Drogenpsychose und Alkoholismus vereitelt. Also wollte er mir den Antrag machen, wenn ich von der Arbeit nach Hause kam – mit allemDrum und Dran: hinknien, Ring, Rede, der ganze Kram. Er hatte es immer und immer wieder geübt …
    »Du bist meine beste Freundin. Mein Licht …«, sagte ich und erinnerte mich an den Dialog zwischen Chas und Madeleine, den ich im Atelier belauscht hatte.
    Sie sagte mir, er habe es so geplant, dass wir nach der Vernissage heiraten könnten. Er wusste, dass eine Überraschung die einzige Möglichkeit für mich wäre, den Stress auszuhalten. Er hatte Formulare ausgefüllt und geschuftet wie ein Tier.
    Ich schaute mich um und sah, dass eine dicke Frau mit einem Buch mich anlächelte. Die Zelebrantin. Ich sah das fantastische Essen, das in dem leeren Raum nebenan auf den Tischen stand, die gedeckten Tische und die Stühle und … mein Gott, er hatte an alles gedacht, und er war am Morgen losgefahren, um mich zu holen, aber irgendetwas war fürchterlich schiefgegangen.
    Denn er war nicht da.
    Ich erinnerte mich, wie ich über die Leiter in der Küche gestolpert war, und da wurde mir alles klar. Chas hatte die Drogen und die Fotos gefunden. Und da Chas nun einmal Chas war, hatte er sich schnurstracks auf den Weg zu Billy gemacht.
    »Verdammt, er ist zu Billy Mullen gegangen«, sagte ich.
    »Billy Mullen?« wiederholte Danny, der unsere Unterhaltung mitbekommen hatte. »Du meinst den Typen, der bei euch auf der Party war?«
    »Ja, er hat Fotos von mir gemacht und mich erpresst.«
    »Wirklich?«
    »Er ist ein Irrer. Ich fürchte, dass er Chas umbringt. Ich glaube, dass er Jeremy vergewaltigt und in die Krankenstation gebracht hat.«
    »Krissie, ich wollte es auf der Party nicht sagen, aber ich kenne Billy«, sagte Danny. »Er war einen Tag nach seiner Entlassung im Büro. Sie haben ihm Bewährung gegeben, und er muss einen Drogenentzug machen und sich regelmäßig testen lassen. Er wiegt keine vierzig Kilo, Krissie, der Typ ist ein dünner Hering. Ich habe ihn diese Woche jeden Tag zu Hause besucht.«

    »Du weißt also, wo er wohnt?«
    »Ja, aber hör zu. Du hast das alles falsch verstanden. Dieser Typ, Billy, der ist nett. Nur drogenabhängig, das ist alles. Ich hatte den früher schon mal, kenne seine Familie ganz gut. Er ist ein guter Mensch.«
    »Wie kannst du das sagen? Er hat meinen Sohn bedroht. Er hat versucht, Jeremy umzubringen. Ich glaube, dass er ihn sogar vergewaltigt hat.«
    Danny nahm meine Hand und hielt sie. »Billy hat mir erzählt, dass in seiner Zelle in Sandhill etwas Schlimmes passiert ist …«
    Eine Schlägerei.
    »… Aber du hast das alles falsch verstanden. Ich

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