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Letzte Runde in Mac's Place

Letzte Runde in Mac's Place

Titel: Letzte Runde in Mac's Place Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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kleinen Fenster, wodurch das wenige vorhandene Tageslicht auf Haynes' Gesicht fiel.
    Unvermittelt blickte Pouncy von den Notizen auf, die er auf einen kleinen Spiralblock gekritzelt hatte, und sagte: »Granville Haynes. Wie nennen Ihre Freunde Sie? Granny?«
    »Manchmal.«
    »Sie sagen, Sie sind heute mittag gemeinsam bei der Totenfeier Ihres Vaters gewesen. Sie, Burns und Gelinet.«
    »Eigentlich war es keine Totenfeier. Es war die Beisetzung.«
    »Das Begräbnis.«
    »Ja.«
    »Und Sie drei waren die einzigen dort?«
    »Da waren sechs Soldaten, die drei Salven über dem Grab abfeuerten, ein Hornist und ein Fähnrich. Ich glaube, man nennt sie Fähnrich.«
    »Aber Sie drei waren die einzigen Trauergäste.«
    »Da war noch ein Mann von der CIA. Ein Mister Undean.«
    »Vorname?«
    »Gilbert.«
    Pouncy schrieb den Namen auf und fragte: »Aber das sind alle?«
    »Das sind alle.«
    »War Ihr Vater bei der CIA?«
    »Da müssen Sie die fragen.«
    »Aber er hat in einer Militärbehörde gedient.«
    »Meines Wissens nicht.«
    »Wieso ist er dann in Arlington begraben worden?«
    »Das hat Miss Gelinet arrangiert.«
    »Wie?«
    »Das müssen Sie die Leute in Arlington fragen.«
    »Wie lange haben Sie sie gekannt?«
    »Soweit ich zurückdenken kann.«
    »Und Burns?«
    »Wie lange ich ihn oder wie lange er sie gekannt hat?«
    »Beides.«
    »Ich kann mich nicht erinnern, Tinker Burns irgendwann mal nicht gekannt zu haben, und ich bin sicher, er hat Miss Gelinet zeit ihres Lebens gekannt.«
    »War Burns ein guter Freund Ihres Vaters?«
    »Ja.«
    »Hat die Gelinet mit ihm geschlafen?«
    »Mit wem? Burns?«
    »Mit Ihrem Vater.«
    »Vor zwei, drei Jahren ist sie auf seine Farm bei Berryville gezogen, um ihm bei seinen Memoiren zu helfen. Ich weiß nicht, ob sie mit ihm geschlafen hat. Ich hab' nicht gefragt, sie hat nichts gesagt.«
    »Sie drei sind also nach der Totenfeier oder nach dem Begräbnis essen gegangen, und zwar zu, äh, Mac's Place. Danach hatten Sie eine Verabredung mit dem Anwalt Ihres Vaters. Als Sie zu Mac's Place zurückkamen, war die Gelinet fort, aber Burns war noch da. Trifft das zu, Granny?«
    »Ja.«
    »Und dann?«
    »Dann habe ich mich mit McCorkle in seinem Büro unterhalten.«
    »Dem Besitzer?«
    »Einem von ihnen.«
    »War Burns noch im Restaurant, als Sie aus dem Büro kamen?«
    »Ja.«
    »Wohin sind Sie dann gegangen, Granny?«
    »Mr. McCorkles Tochter hat mich im Wagen mitgenommen, aber wir haben unterwegs gehalten, um einen Kaffee zu trinken.«
    »Wie heißt sie?«
    »Erika McCorkle.«
    »Wo haben Sie Kaffee getrunken?«
    »Im Odeon, an der Kreuzung Connecticut und
    R.«
    »Wie lange waren Sie dort?«
    »Fünfzehn, zwanzig Minuten.«
    »Und sie hat Sie hier abgesetzt?«
    »Ja.«
    »Wie sind Sie reingekommen?«
    »Ich habe geklingelt, und jemand hat den Türöffner gedrückt, aber nicht gefragt, wer ich war. Deshalb bin ich nicht reingegangen.«
    »Hat Sie mißtrauisch gemacht, hm?«
    »Ich habe nicht geglaubt, daß Isabelle jemandem die Tür öffnet, ohne zu fragen, wer es ist. Ich habe noch einmal geklingelt, und es war wieder das gleiche. Aber diesmal bin ich reingegangen.«
    »Und haben was getan?«
    »Eine New York Times gekauft.«
    »Okay, Granny. Sie sind jetzt im Foyer, und Sie haben sich für die Fahrt im Lift etwas zu lesen gekauft. Sie fahren in den dritten Stock, gehen den Flur entlang und klopfen an der Tür der Gelinet. Was dann?«
    »Niemand öffnete, also hab' ich den Türknauf gedreht. Die Tür war unverschlossen, und ich bin reingegangen.«
    »Können wir jetzt zu dem Blut auf dem Teppich kommen?«
    »Sicher. Im gleichen Moment, als ich durch die Tür kam, packte Mr. Burns mich von hinten. Ich habe mich aus seinem Griff befreit, mich umgedreht und ihm eins auf die Nase geknallt, bevor wir einander erkannten.«
    »Wo haben Sie das gelernt, eine Zeitung so hübsch fest zusammenzurollen?«
    Haynes zuckte die Schultern. »Vielleicht auf der High School.«
    »Lernt man das im Werkunterricht? Na egal. Also, als Sie mit der hübsch fest zusammengerollten Times hier hochkamen: Wen haben Sie da zu treffen erwartet?«
    »Niemanden. Das war nur für den Fall, daß ...«
    »Für den Fall was, Granny?«
    »Für den Fall, daß ich mich verteidigen mußte.«
    »Weil niemand über die Sprechanlage gefragt hat, wer Sie sind?«
    »Ja.«
    »Und dann?«
    »Als seine Nase zu bluten aufhörte, sind wir ins Bad gegangen, und er hat mir Miss Gelinets Leiche gezeigt.«
    »Und dann?«
    »Dann haben wir die Polizei

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