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Letzte Runde in Mac's Place

Letzte Runde in Mac's Place

Titel: Letzte Runde in Mac's Place Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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er sanft.
    Sie nickte.
    »Das ist das blödeste Gespräch, das wir je geführt haben.«
    Es war, als hätte er sie geschlagen. Zuerst kam die Überraschung, dann der Schmerz und schließlich der Zorn. »Ihr könnt euch ja nicht mal erinnern, wie es ist, dreizehn zu sein!«
    »Gott sei Dank«, sagte McCorkle.
    »Ich habe gelitten.«
    »Mit dreizehn leiden alle«, sagte Padillo. »Sie leiden so sehr, daß sie später Bücher drüber schreiben. Stets dasselbe Buch. Immer wieder. Aber du bist schon lange nicht mehr dreizehn.«
    »Und du bist plötzlich mehr ...« Sie brach ab und setzte erneut an: »Tut mir leid. Ich glaube, der Schock hat das alberne Gerede ausgelöst. Die arme Isabelle. Als ich dreizehn war, wollte ich genau so sein wie sie, und jetzt, da sie tot ist, kann ich das einfach nicht akzeptieren.«
    »Du hast dich mit Haynes über sie unterhalten?«
    Erika nickte. »Er hat mir erzählt, wie sie zusammen nackt gebadet haben, als sie sechs oder sieben waren, und ich habe ihm erzählt, daß sie in meinen Tagträumen ertrunken ist, im Anacostia. Aber er meinte, die Chance dafür sei nicht groß, weil sie eine sehr gute Schwimmerin wäre und ... ach, verdammt, Paps, können wir jetzt nach Hause?«
    »Eine hervorragende Idee«, sagte McCorkle.

 
     
    Z WÖLF
    Es war das erste Mal, daß der Burma-Analyst, Gilbert Undean, das Haus des höflichen Hamilton Keyes aufsuchte. Das Haus befand sich im extrem teuren Kalorama-Dreieck, dessen gleichlange Schenkel von der Connecticut und der Massachusetts gebildet werden, so daß die Spitze nach Süden weist, wo sie soeben den Dupont Circle berührt und die Basis im Norden Rock Creek Park streift.
    Zwischen 23rd und 24th an der California Street gelegen, war das Haus von Keyes' reicher Frau, der geborenen Muriel Lamphier, gekauft worden, während er sich im Auftrag der Agency in Tegucigalpa aufhielt. Überraschungen hatte Keyes schon immer gehaßt, und er schäumte vor Wut, als er nach seiner Rückkehr von dem Kauf unterrichtet wurde. Aber da es Muriels Geld war und sie sich von Anfang an darauf geeinigt hatten, daß es ebenso unmöglich wie unnötig sei, von seinem Beamtengehalt zu leben, hatte Keyes nur gesagt, das Haus sei »schrecklich beeindruckend«. Mochte Muriel das interpretieren, wie es ihr gefiel.
    Sie entschied sich dafür, es als eine Art Kompliment zu interpretieren, schien aber weniger an dem
    Haus selbst interessiert als vielmehr daran, wie gerissen sie einen Anwalt von der K Street ausgestochen hatte, der versucht hatte, es für einen ungenannten Südamerikaner zu kaufen - einen Kolumbianer, vermutete sie -, aber aus dem Wettbieten ausgestiegen war, als sie sein letztes Gebot mit einer Offerte über 535000 Dollar übertrumpfte.
    Zehn Jahre später offerierte derselbe Anwalt, diesmal im Namen eines japanischen Industriellen, den Keyes das Vierfache ihres Kaufpreises. Das Angebot wiesen sie mit, wie sie gern zugaben, einem gewissen Maß süffisanter Genugtuung zurück.
    Gilbert Undean, ein Witwer, wohnte in Reston, Virginia, und wagte sich nur in den District, wenn es unvermeidlich war. Zwar hatte er mit Keyes keinen festen Zeitpunkt verabredet, dennoch hatte Undean das Gefühl, zu spät zu kommen, besonders, als er die Connecticut Avenue in Richtung California Street genommen hatte und feststellen mußte, daß er nicht nach links abbiegen durfte - jedenfalls nicht dort. Nachdem er etwa fünfzehn Minuten herumgewandert war, geriet er schließlich auf die California und fand das Haus der Keyes.
    Es war von enormer Größe, aber schmuckloser Gestalt und ähnelte dem Entwurf, den ein talentierter Sechsjähriger zeichnen mochte, wenn man ihm ein Lineal gab. Das riesige, zweigeschossige georgianische Haus war aus roten, weiß verfugten
    Ziegeln gebaut, und das Dunkelgrau der Schlagläden paßte zur Farbe des schiefergedeckten Dachs.
    Eine Gruppe prächtiger alter Bäume lockerte die strengen Konturen auf. Obwohl es jetzt zu dunkel war, um sicher zu sein, hätte es Undean überrascht, wenn die Bäume keine Ulmen gewesen wären. Sehr überrascht war er, als Muriel Keyes ihm auf sein Klingeln selbst die Tür öffnete. Undean hatte ein Dienstmädchen erwartet und auf einen Butler gehofft.
    Sie streckte die Hand aus, schenkte ihm ein bemerkenswertes Lächeln und sagte: »Mr. Undean. Wie nett, Sie einmal wiederzusehen.«
    Ihr Griff war fest, ihre Hand war warm, und mit diesem festen, warmen Griff führte sie ihn über die Schwelle in ein Foyer mit Marmorboden. Erst als

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