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Letzte Runde in Mac's Place

Letzte Runde in Mac's Place

Titel: Letzte Runde in Mac's Place Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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keiner?«
    »Noch ein oder zwei.«
    »Ich nehm' an, jeder sagt Ihnen, wie ähnlich Sie ihm sehen.«
    Erneut nickte Haynes.
    »Als die Schranktür aufging und ich Sie sah ... einen Moment hab' ich gedacht, es wär' Steady. Oder vielleicht sein Geist.«
    Haynes lächelte knapp, trank seinen restlichen Kaffee und fragte: »Was, glauben Sie, haben die beiden Männer gewollt?«
    »Irgendwas klauen.«
    »Sie tragen eine Rolex am Handgelenk. Ihre Zigaretten zünden Sie mit einem goldenen Zippo an. Beides haben sie nicht genommen. Was ist mit Ihrem Portemonnaie?«
    »Ich benütz' eine Brieftasche«, sagte sie, zog sie aus der rechten Gesäßtasche und schaute hinein. »Alle Kreditkarten sind noch vorhanden, das Bare auch, zirka achtzig Dollar.«
    »Soll ich den Sheriff anrufen?«
    Sie schien darüber nachzudenken, während sie die Brieftasche zurücksteckte. Nach zweimaligem
    Kopfschütteln sagte sie: »Ich bin weder beraubt noch verletzt worden - abgesehen von ein paar blauen Flecken an meiner Würde. Doch darüber komm' ich auch ohne die Hilfe vom Sheriff weg.« Sie blickte sich in der Küche um, als suche sie nach weiteren größeren Veränderungen, die ihr Ex-Mann vorgenommen haben mochte. Als sie damit fertig war, sah sie Haynes an und fragte: »Hat er Ihnen das Haus vermacht?«
    »Isabelle«, sagte Haynes.
    Hätte er nicht darauf geachtet, wäre Haynes vielleicht das leichte Beben entgangen, das ihre Schultern geringfügig erzittern ließ. »Isabelle«, sagte sie und goß erneut eine großzügige Portion Scotch in ihr Glas. Sie trank den Whisky, drückte die Zigarette aus, steckte sich die nächste an und sagte: »Vermutlich wird sie's verkaufen.«
    »Isabelle ist tot.«
    Mit aufgerissenen Augen starrte sie ihn an, während sich Röte von ihrem Halsansatz über ihre Wangen ausbreitete. »Wann?«
    »Gestern nachmittag. In ihrer Wohnung an der Connecticut Avenue. Tinker Burns und ich haben sie gefunden - mehr oder weniger.«
    »Was denn? Haben Sie sie gefunden oder nicht?«
    »Tinker hat sie gefunden, und als ich ein paar Minuten später in die Wohnung kam, hat er mich mit ins Badezimmer genommen. Isabelle lag in einer Badewanne voll Wasser, Hand- und Fußgelenke mit Draht gefesselt.«
    Haynes konnte sich nicht entscheiden, ob es die verzögerte Reaktion auf das durchlittene Erlebnis oder der Schock durch die Nachricht von Isabelle Gelinets Tod waren, die bei Letty Melon erst ein Beben und dann ein Zittern auslösten. Sie zitterte noch immer, als Erika McCorkle durch die Küchentür hereinkam und ohne Einleitung sagte: »In der Scheune ist ein totes Pferd.«
    Zip, der 9 Jahre alte braune Wallach, war offenbar zuerst mit den Vorderbeinen eingeknickt, denn sie lagen noch unter seinem Rumpf. Die Hinterbeine waren zur Seite gespreizt. Der Kopf lag auf dem halbwegs sauberen Stroh in seiner Box. Der Futterbehälter war halb voll, und in dem Holztrog, einem großen, in der Mitte durchgesägten Faß, befand sich Wasser. Er war mit einem Schuß durch die Blesse getötet worden, die einen weißen Rhombus zwischen seinen Augen bildete.
    Letty Melon, die jetzt nicht mehr zitterte, strich mit der Hand sanft über den Hals des Tieres. Sie blickte hoch und sagte: »Er ist fast noch warm.« Sie stand auf, ließ den Blick durch die Pferdebox wandern und sagte: »Armer, alter Zip.«
    »Haben Sie den Schuß gehört, Letty?« fragte Erika McCorkle.
    »Nein, aber vielleicht war er schon tot, als ich hier ankam.«
    Sie warf einen langen letzten Blick auf den toten Wallach Zip, wandte sich ab und ging zur Mitte der Scheune, wo vier Dukakis-Plakate ausgelegt waren, um die letzte Öllache eines Autos aufzufangen und zu verhindern, daß sie in den festen Lehmboden der Scheune sickerte. Letty Melon blieb einen Moment stehen, blickte auf die Dukakis-Plakate, drehte sich zu Haynes um und fragte: »Hat jemand seinen alten Cadillac geholt?«
    »Sein Anwalt hat jemanden geschickt.«
    »Es war ein Fehler.«
    »Was?« fragte Haynes.
    »Daß ich hierher gekommen bin. Hätt' ich das von Isabelle gewußt, hätt' ich keinen Fuß in Richtung des Hauses gesetzt. Jetzt, wo sie und Steady tot sind, seh' ich dadurch aus wie ein Ghoul.« Sie holte tief Luft und fuhr fort: »Ich will mit Steady nichts mehr zu schaffen haben. Nie wieder, um keinen Preis.«
    Haynes nickte.
    »Ich möchte jetzt nach Hause.«
    »Gut.«
    »Und wenn ich dort bin, will ich keine Anrufe oder Besuche vom Sheriff des Clarke County oder von seinen Deputys.«
    Wieder nickte Haynes.
    »Werden

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